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Würzburg: RTL dreht "Sisi" in der Residenz, aber niemand soll es mitbekommen

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RTL dreht "Sisi" in der Residenz, aber niemand soll es mitbekommen

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    2010 war die Würzburger Residenz bereits Drehort für den Hollywood-Film "Die drei Musketiere".
    2010 war die Würzburger Residenz bereits Drehort für den Hollywood-Film "Die drei Musketiere". Foto: Archivfoto: Thomas Obermeier

    Bei "Sissi" bekommen ganze Generationen von Film- und Fernsehzuschauern noch heute feuchte Augen. Die Filme mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm aus den 1950er Jahren sind längst Kult. Der Fernsehsender RTL verspricht jetzt einen "neuen Blick" auf die Kaiserin und produziert eine sechsteilige "Eventserie" unter dem Titel "Sisi".  Seit dem Frühjahr wird gedreht, in der zweiten Augustwoche kommt die Crew nach Würzburg: Die bischöfliche Residenz und der Hofgarten werden mal wieder zum Film-Schauplatz.

    Offiziell machen der Hausherr, die Bayerische Schlösserverwaltung, der Sender RTL und die Produktionsfirma "Story House" ein großes Geheimnis um die Dreharbeiten. Man dürfe nichts verraten, nicht mal den genauen Termin, teilen RTL und "Story House" mit. Das Schweigen habe die Schlösserverwaltung verfügt. Dort wiederum heißt es, für die Öffentlichkeitsarbeit sei "Story House" zuständig, man könne lediglich bestätigen, dass "vor wenigen Tagen" ein Antrag auf eine Dreherlaubnis in der Residenz eingegangen sei.

    Filmklassiker: Romy Schneider und Karlheinz Böhm (Bildmitte) in einer Szene der "Sissi"-Triologie.
    Filmklassiker: Romy Schneider und Karlheinz Böhm (Bildmitte) in einer Szene der "Sissi"-Triologie. Foto: Archivfoto: dpa

    Offenbar wollen die Verantwortlichen Trubel am Set vermeiden, wenn die junge Herzogin und spätere Kaiserin Elisabeth, wie Sisi richtig heißt, möglicherweise am Würzburger Residenzplatz ihren Kaiser Franz-Joseph küsst. Der August ist Ferienmonat, da strömen viele Besucher aus dem In- und Ausland ins Weltkulturerbe Residenz. Der touristische Betrieb soll trotz des Drehs möglichst geräuschlos weiterlaufen.

    Keine Publikumskontakte am Set

    Hinzu kommen die Auflagen in Folge von Corona: Kontakte zwischen Sisi und Franz-Joseph mit Selfie-  und Autogrammjägern am Set sollen unbedingt vermieden werden. Nicht mal einen Pressetermin werde es geben, Journalisten könnten aber gerne Ende August bei weiteren "Sisi"-Dreharbeiten in Berchtesgaden vorbeischauen, heißt es seitens der Produktion. 

    Der Dreh mit Christoph Walz (im roten Kardinalsgewand) sorgte 2010 für Trubel im Würzburger Hofgarten.  
    Der Dreh mit Christoph Walz (im roten Kardinalsgewand) sorgte 2010 für Trubel im Würzburger Hofgarten.   Foto: Archivfoto: Thomas Obermeier

    Im Anbetracht der rigiden Rahmenbedingungen kommen am Drehort Würzburg, so verlautet RTL, auch keine Komparsen zum Einsatz. Szenen wie vor elf Jahren, als Dutzende Würzburger im Hollywood-Streifen "Die drei Musketiere" an der Seite von Mila Jovovich, Orlando Bloom und Christoph Waltz mitspielen durften, wird es bei "Sisi" also nicht geben.

    Auch damals waren neben Alter Mainbrücke und Festung vor allem die Residenz und der Hofgarten Drehorte. Seinerzeit musste das bischöfliche Schloss als Ersatz für Versailles herhalten, diesmal mimt die Residenz dem Vernehmen nach die Wiener Hofburg.

    Wer spielt die neue Sisi?

    Während also um den Dreh in Würzburg viele Fragen offen bleiben müssen, ist über das Projekt "Sisi" selbst schon Vieles bekannt, schließlich fiel die erste Klappe bereits im Frühjahr im Baltikum. Die wichtigste Frage ist auch längst beantwortet: Die 25-jährige Schauspielerin Dominique Devenport, eine gebürtige Schweizerin, übernimmt die Rolle der Elisabeth von Österreich, mit der einst Romy Schneider (1938-1982) ihre Weltkarriere startete und den "Sissi"-Kult begründete. Als Kaiser Franz steht ihr Jannik Schümann ("Tatort", "Charité") zur Seite.

    Désirée Nosbusch bei einer Preisverleihung im Oktober 2020 in Berlin. Die Schauspielerin übernimmt in der neuen RTL-Serie "Sisi" die Rolle der Erzherzogin Sophie.
    Désirée Nosbusch bei einer Preisverleihung im Oktober 2020 in Berlin. Die Schauspielerin übernimmt in der neuen RTL-Serie "Sisi" die Rolle der Erzherzogin Sophie. Foto: Archivfoto: Jens Kalaene, dpa

    Erzherzogin Sophie, die Mutter des Kaisers, mimt Grimme-Preisträgerin Désirée Nosbusch ("Bad Banks"). "Ein Mädchentraum ist für mich in Erfüllung gegangen", wird Nosbusch in einer RTL-Mitteilung vom Mai zitiert. Die Rolle der Erzherzogin spielen zu dürfen, sei eine Ehre, schließlich habe diese als das "politische Mastermind hinter ihrem Sohn" und damit als "heimliche Kaiserin" gegolten.

    Neuer Blick auf Sisi

    Regisseur der Serie, die Ende dieses Jahres zunächst vom RTL-Streamingdienst "TVnow" ausgestrahlt wird und unter anderem auch schon nach Frankreich verkauft ist, ist Sven Bohse ("Tatort", "Das Geheimnis des Totenwaldes"). Gedreht wurde unter anderem in Lettland, Litauen, Österreich und Ungarn.  

    Die Serie "Sisi" beleuchtet laut dem Sender das Leben einer jungen Frau, "die als Kaiserin von Österreich-Ungarn Geschichte geschrieben hat und als Filmfigur zur Legende wurde". Erzählt werde die Liebesgeschichte von zwei jungen Menschen "zwischen persönlichem Verlangen und politischen Zwängen, zwischen Macht und Verletzlichkeit". Da passt Würzburg als Kulisse doch ganz gut. 

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