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WÜRZBURG: Rudi Schmidt betreibt die Diskothek Airport seit 15 Jahren

WÜRZBURG

Rudi Schmidt betreibt die Diskothek Airport seit 15 Jahren

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    Mit dem Hauptladen Airport, das einen bundesweiten Ruf als außergewöhnliche Disco genießt, ist Schmidt schon lange verbandelt. Als Peter Pracht (heute Chef von ARGO Konzerte) zusammen mit dem schon verstorbenen Würzburger Michael Bauer einen ganz besonderen Club aus der Taufe hoben, war Schmidt deren Geschäftsführer im Airport. Das war 1983. Nach elf Jahren kam das Aus für den Laden, die Beteiligten kümmerten sich um andere Projekte.

    An Pfingsten 1995 startete Schmidt dann nochmal neu durch und seitdem betreibt er das „New Airport“, das in diesem Jahr seinen 15. Geburtstag feiert.   War früher alles besser oder ist die Zukunft auch ganz reizvoll? Verliert man nach der langen Zeit die Lust am Disco-Geschäft? Schmidt zieht Bilanz.

    Frage: Macht Ihnen der Disco-Betrieb noch Spaß?

    Rudi Schmidt: Ja, sehr viel Spaß sogar. Man bereitet sich auf die Öffnungstage vor, versucht die richtigen Discjockeys für gute Musik und gute Stimmung zu bekommen. Wenn dann der Laden aufgemacht wird und die Leute richtig feiern, ist plötzlich der Moment da, an dem du immer noch eine Gänsehaut bekommst. Das macht Disco aus, immer wieder belohnt zu werden für die Visionen oder Ideen.

    Wird denn das Führen einer Disco irgendwann zur Altersfrage?


    Schmidt: Der Job hält einen einfach jung. Wir haben einen witzigen Film-Clip gemacht zu 15 Jahre Airport, in dem ich zu sehen bin. Und der wird ganz oft angeklickt und viele junge Besucher sprechen mich darauf an. Disco hat mit Alter nichts zu tun, wenn man noch Spaß versteht und mitmacht. Natürlich feiere ich nicht mehr dreimal in der Woche im Airport bis in die Puppen mit. Das teile ich mir schon besser ein als früher.

    Wer professionell so viel Musik auswählen und hören muss, hat welche Vorlieben bei einem Glas Wein zu Hause?


    Schmidt: Ich höre gerne ruhigere Sachen aus alten Tagen. Ich gehe musikalisch gerne 30 bis 40 Jahre zurück und gebe seltenere Titel im Internet ein. Dann kommen auch die neueren Coverversionen und das finde ich spannend. Ich brauche da einen Ausgleich zu den ganz neuen Stilen, mit denen ich mich beruflich dauernd beschäftige. Mir fällt da spontan Brainbox ein, eine holländische Band, die psychedelischen Rock machte.

    Es gibt größere, neuere und schönere Discos als das Airport. Was macht den Charme des Würzburger Clubs aus?

    Schmidt: Ich finde, das Air ist ehrlich geblieben. Trotz der Veränderungen über 15 Jahre hinweg ist es immer noch das Original. Andere Betreiber richten sich nach Strömungen, Designer kommen und stylen die Läden. Die sind dann alle wie aus dem Katalog bestellt. Das Air ist langsam gewachsen. Da kamen immer wieder Stücke dazu, von denen ich dachte, die passen da rein. Und es gibt natürlich Originalteile aus den Airport-Anfangstagen. Mir ist der Wiedererkennungswert wichtig. Technisch sind wir natürlich immer auf dem neuesten Stand.

    Ist die Atmosphäre der Grund dafür, dass viele Stars wie die No Angels, Marc Terenzi oder Howard Donald von Take That gerne zum Feiern vorbeikommen?


    Schmidt: Das Gemütliche ist ein großer Vorteil des Airport. Aber auch die Vielfalt. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

    Immer mehr Jugendliche trinken viel Alkohol bevor sie in die Disco gehen. Das nennt sich Vorglühen. Gab es das früher denn auch?


    Schmidt: Das kenne ich so nicht aus älteren Tagen. Discobesucher gingen zur Party und tranken dann was Nettes in den Clubs. Wir müssen da heute ganz verstärkt aufpassen aus Sicherheitsgründen. Uns ist der Jugendschutz in dem Zusammenhang ganz wichtig.

    Es gibt viele Polizeimeldungen von Schlägereien im Dunstkreis von Diskotheken. Ist die Hemmschwelle in den vergangenen 15 Jahren stark gesunken?


    Schmidt: Ich finde nicht, dass es schlimmer geworden ist. Vor einigen Jahren hatten wir Probleme mit Stadtteil-Gangs, deren Mitglieder nicht in die Disco gingen, um Spaß an der Musik zu haben, sondern um sich aggressiv auszutoben. Da hilft eine gute Türe.

    Eine gute Türe?


    Schmidt: Unsere Türstehen passen auf, dass solche Leute nicht im Laden sind. Die Air-Security hat jahrelange Erfahrung und eine gute Menschenkenntnis. Es kann natürlich immer wieder mal vorkommen, dass einer zu viel getrunken hat und sich daneben benimmt. Bei uns gehen halt auch viele Leute ein und aus. Wenn ich all meine Clubs anschaue, gibt es kaum Vorfälle. Die Polizei hat uns beim letzten Gespräch bescheinigt, dass wir alles ordentlich abwickeln und alles gut im Griff haben. Eine Standardsituation in der Disco ist beispielsweise, wenn ein Typ ein Mädel anquatscht, deren Freund ist dabei und der macht dann Stress. Da passen dann unsere Securitys im Laden auf und schlichten den Streit.

    15 Jahre New Airport wird am Pfingst-Sonntag gefeiert. Was haben Sie sich für den Geburtstag ausgedacht?


    Schmidt: Ein Riesenaufgebot an internationalen Stars und Live-Auftritten. Wir servieren echte Frauenpower mit den drei angesagtesten DJanes. Monika Kruse, Anja Schneider und Gayle San. In jedem der sechs Club-Bereiche laufen besondere Facetten elektronischer Musik. Das Airport ist nach wie vor Vielfalt.

    Am Pfingstsonntag, 23. Mai, steigt die Geburtstagsfete im Airport ab 21 Uhr. Die Reihe der Gratulanten ist lang, die gleichzeitig ihre musikalischen Glückwünsche abgeben: Monika Kruse, Anja Schneider, Gayle San, Sven Wittekind, Plastik Funk und Live auf der Bühne „And.ID“ und „Loo & Placido“. Es legen an dem Abend 25 Discjockeys auf.

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