Das ist führwahr eine „rührende“ Geschichte: der Abschied des Konditormeisters Wolfgang Bachmaier und seiner Frau Peggy. Am Sonntag war ihr letzter regulärer Arbeitstag in ihrer kleinen Konditorei in der Virchowstraße, die von der Fangemeinde regelrecht gestürmt wurde. Bis Mittag war alles Gebäck ausverkauft, das eigentlich bis zum späten Nachmittag reichen sollte. Die vielen Geschenke, die das Ehepaar zum Abschied bekam, zeigt die große Wertschätzung, die beide für die hohe Qualität ihrer Backkunst genießen. Besonders beliebt waren die „Würzburgerle“ – kleine Törtchen mit Marzipan. Mit dem Wechsel von Wolfgang Bachmaier in den Ruhstand nach über 40 Jahren Arbeit endet eine 100-jährige Familientradition, die dessen Großvater Alois Dietz mit seinem ersten Geschäft in der Kaiserstraße begonnen hatte. Er leitete auch noch den Wechsel ins Café Mozart an der Spiegelstraße ein, wo Wolfgang Bachmaier dann 1973 bei seinen Eltern seine Laufbahn als Konditor begann. Nach 17 Jahren in der Virchowstraße geht nun eine Ära zu Ende, in der Wolfgang Bachmaier zunächst alleine in der Produktion stand, bevor ihm seine Frau Peggy zur Seite getreten ist. Zum Abschied bedankt sich das Paar bei den Kunden für „Ihre Treue und Liebe zu unseren süßen Leckereien“ und bei der Mitarbeiterin Roswitha Pilz, die 40 Jahre immer loyal zu Seite gestanden habe. In der Konditorei geht es bald schon weiter. Ein bekannter Würzburger Konditor, der noch nicht genannt sein will, wird das Geschäft wieder eröffnen.
Foto: Herbert Kriener