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WÜRZBURG: Schlachthof ist nicht zu retten

WÜRZBURG

Schlachthof ist nicht zu retten

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    Der Würzburger Schlachthof steht vor dem Aus. Am 30. April macht Südfleisch dicht.
    Der Würzburger Schlachthof steht vor dem Aus. Am 30. April macht Südfleisch dicht. Foto: ARCHIVFOTO J. BRAMBUSCH

    Am Dienstag trafen sich auf Einladung von Nuß und Rosenthal Vertreter mittelständischer Schlachthöfe, Fleischgroßhändler, Landwirte, Viehvermarkter und Metzger im Landratsamt zum Fleischgipfel. Der Landrat sucht nach einer regionalen Auffang-Lösung.

    Noch lässt Südfleisch wöchentlich in Würzburg 2600 Schweine und 500 Rinder schlachten. Zehn Prozent des Fleisches können Metzger und Großhändler in der Region Würzburg abnehmen, der weitaus größere Teil ist für den Export bestimmt. Nuß will die zehn Prozent in Stadt und Landkreis halten. Für den Landrat ist es für ein Unding, dass die hiesigen Rinder und Schweine künftig zum Schlachthof nach Crailsheim transportiert werden und das Fleisch dann wieder in die Region Würzburg zurück geliefert wird.

    Brutaler Wettbewerb

    Deshalb wandte sich der Landrat an die privaten Schlachthöfe Hollerbach in Rimpar, Neckermann in Aub, Issing in Retzbach und Hynek in Tauberbischofsheim. Die Betreiber sollen ihre Schlachtkapazitäten erhöhen.  Katharina Hartung, Geschäftsführerin des Betriebes Neckermann in Aub hat bereits signalisiert, dass sie wöchentlich zu den 1600 Schweinen bis zu 500 Tiere mehr schlachten könnte. Und auch Rudi Hollerbach will zusätzliche Schlachttage einplanen.

    Der Schlachtviehmarkt ist einem brutalen Wettbewerb ausgesetzt. Hartung spricht von Gewinn-Marchen von einem Prozent vom Umsatz und weniger. Beim Fleischgipfel prangerten die privaten Schlachthofbetreiber die amtlichen Fleischbeschaugebühren an, die in Stadt und Landkreis Würzburg erhoben werden.   In anderen Region Bayerns seien die niedriger, so Hartung. Dies führe zu Wettbewerbsverzerrungen.

    Geschäftsführer Markus Faißt von der Ein- und Verkaufsgenossenschaft der Metzger in Würzburg deutete an, einen Zerlegebetrieb aufbauen zu wollen, der den regionalen Fleischmarkt bedient.

    EU-Vieh-Sammelstelle

    Die Fränkische Viehvermarktung in Rimpar, der 1500 Landwirte aus Mainfranken angehören, will auf dem Würzburger Schlachthofgelände eine EU-Viehsammelstelle einrichten. Das heißt, dort können Landwirte weiterhin ihre Schlachttiere abliefern, ehe sie in Lastern zum Crailsheimer Schlachthof transportiert werden. Nuß sieht diese Einrichtung mit Skepsis. Wenn die Viehvermarktung das Schlachtvieh auch an andere Abnehmer als Südfleisch liefert, könnte das schnell das Aus für die Sammelstelle bedeuten.

    Schließlich ist Südfleisch alleinige Besitzer des Würzburger Schlachthofes. Die Stadt Würzburg hat vor Jahren unter OB Jürgen Weber ihren 30-Prozent-Anteil an den Fleischkonzern verkauft.

    Betroffen von der Schließung des Würzburger Schlachthofes sind 42 Mitarbeiter der Südfleisch sowie mehr als 200 Mitarbeiter in Subunternehmen (Schlacht- und Zerlegekolonnen). Die Südfleisch-Leute können mit einem Sozialplan rechnen. Die anderen gehen wohl leer aus, meinen Branchenkenner.

    Die drei Vieh- und Fleischgroßhändler Dopf (Heidingsfeld), Staus (Leinach) und Faulhaber (Unterpleichfeld), die sich am Würzburger Schlachthof eingemietet haben, dürfen dort noch bis zum 30. September schlachten.

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