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SIMMERSHOFEN: Schloss Walkershofen: Raus aus dem Dornröschenschlaf

SIMMERSHOFEN

Schloss Walkershofen: Raus aus dem Dornröschenschlaf

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    Anlaufpunkt für Touristen: Schloss Walkershofen soll wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.FOTOs: ALFRED GEHRING
    Anlaufpunkt für Touristen: Schloss Walkershofen soll wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.FOTOs: ALFRED GEHRING Foto: Alfred Gehring

    Regelrecht aus dem Dornröschenschlaf erweckt hat Christian Langner, der neue Eigentümer von Schloss Walkershofen (Gemeinde Simmershofen) die Schlossanlage. Er möchte künftig Schloss und Schlossgarten wieder für die Öffentlichkeit öffnen, mit Hochzeitsfeiern und Marktveranstaltungen wieder Leben in das Schloss bringen.

    Weithin sichtbar dominiert Schloss Walkershofen, eine stattliche, dreigeschossige Wasserschlossanlage mit bastionsartigen Ecktürmen, die Landschaft rund um den kleinsten Simmershöfer Ortsteil Walkershofen. Die zahlreichen Besitzer der Schlossanlage kümmerten sich in den vergangenen Jahrzehnten einmal mehr, einmal weniger um den Zustand des Schlosses, dessen Ursprünge wohl in der Zeit des 8. Jahrhunderts liegen.

    Langner (34), leitet in Wolframs-Eschenbach ein Unternehmen für Bau, Garten- und Landschaftsbau. Mit Schaufel und Schubkarren habe er vor zehn Jahren angefangen, sich sein Unternehmen aufzubauen, so Langner. Karl Seubert, den Langner als seinen Manager vorstellte, den er kennen gelernt habe, als er vor Jahren dessen Villa sanierte, lobte den jungen Unternehmer für seinen Fleiß und seine Beharrlichkeit. Schloss Wolframs-Eschenbach habe er zu einen Schmuckkästchen gemacht, habe dort oft bis in die Nacht gearbeitet.

    Langner wollte dann selbst eine Schlossanlage erwerben und machte sich mit seinem Manager Karl Seubert auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie. Verhandlungen wurden geführt um Schloss Sugenheim und um Schloss Frankenberg (beide Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim), die zwar kurz vor dem Abschluss standen, dann aber doch scheiterten. „Dann kam Walkershofen wie ein reifer Apfel dazu,“ so Seubert. Dass die Verhandlungen zum Erwerb von Schloss Walkershofen erfolgreich waren, lag nicht zuletzt auch an der Offenheit der Gemeinde dem neuen Eigentümer gegenüber, betonte Seubert.

    Als er das Schloss erworben habe, galt es erst einmal, aufzuräumen. „Die Anlage war schon sehr heruntergekommen. Tag und Nacht musste Langner arbeiten, bloß um den Garten freizubekommen. Der Schlosshof war zugewachsen wie Dornröschens Schloss,“ so Seubert. Containerweise Schutt musste abgefahren werden. Langners Vater und seine Familie habe mitgeholfen, aber auch Nachbarn packten mit an.

    Für Schloss Walkershofen sehen seine Pläne vor, dort „Events“ zu veranstalten. Das Schloss mit seinen 1800 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche biete sich an. „Wir sind die ersten, die nach 40 Jahren die Türen öffnen und die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich machen,“ erläuterte Seubert. So sei schon im Herbst ein Martinsmarkt geplant.

    Er habe einen Großveranstalter, der hier zu verschiedenen Anlässen Märkte ausrichten will: Martinsmarkt, Weihnachtsmarkt, Rosenmarkt im Sommer, auf jeden Fall aber werde dort eine Hochzeitsmesse stattfinden.

    Im Schlossgebäude selbst sieht Langner den idealen Rahmen für Hochzeitsfeiern: Die Kapelle, die Räumlichkeiten sind wie geschaffen für solche Feiern. „Wir haben da ein paar Ideen, die sich abheben von ähnlichen Anbietern. „Wir wollen es exklusiv machen, die Hochzeitsgesellschaften sollen unter sich sein.“ In den oberen Räumen sollen Räume eingerichtet werden für die Hochzeitsnacht des Brautpaares. Es sollen Räume eingerichtet werden mit Spielsachen für Kinder, einen Wickelraum mit Kinderbettchen für Säuglinge ebenso wie ein Raum für Senioren mit Betten, damit die sich nach dem Essen auch einmal hinlegen können.

    Die Hochzeitsgäste sollen aber nicht im Schloss übernachten.

    Die Gewölbekeller bieten sich an, dort Weinfeste zu veranstalten um dort den regionalen Wein zu präsentieren. Es soll ein Schlosswein kreiert werden. Mit einem Winzer sei man schon im Gespräch.

    Der von einer Hainbuchenhecke umgebene Landschaftsgarten hinter dem Schloss mit seinen rund 50 000 Quadratmetern Fläche weist auf eine barocke Grundanlage hin. Neben einem kleinen See, den der Vorbesitzer im hinteren Teil des Gartens angelegt hat, bietet die Anlage noch allerhand Raum für künftige Gestaltung.

    Ideen dafür hat Langner zur Genüge. „Wir wollen den Garten bunt gestalten!“ So werden überall, wo jetzt noch das verdorrte Gras steht, Blumenwiesen angelegt. Der Schlosspark soll für die Öffentlichkeit zugänglich werden, die Leute sollen sich dort hinsetzen und den Schlosswein trinken können. Hinter dem Schlossgarten sollen dazu neue Parkplätze angelegt werden.

    Das Schloss soll künftig am Abend angestrahlt, der Schlossgarten beleuchtet werden. Schloss und Park werden eine Attraktion, ein Gewinn für die Gemeinde und die ganze Region werden. Verkehrstechnisch sieht es der neue Eigentümer gut angebunden sowohl an die Region Frankfurt, als auch nach Würzburg und Nürnberg. Auch für den Tourismus werde das Schloss ein Gewinn.

    Auch Bürgermeister Heinz Krämer begrüßte die Offenheit des neuen Schlosseigentümers. Die Gemeinde sei froh darüber, dass das Gelände wieder für die Bürger geöffnet werde. Das Schloss werde ein Werbefaktor für die Gemeinde, die seit kurzem Mitglied der Bocksbeutelstraße sei. „Das Schloss wird ein Anlaufpunkt für Touristen werden,“ so Krämer. Am Wochenende konnten sich zunächst die Einwohner aus den Simmershöfer Ortsteilen Schloss und Garten ansehen und den neuen Besitzer kennenlernen, der mit seinen 34 Jahren einer der jüngsten Schlossbesitzer Europas ist.

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