Während sich momentan wohl vor allem Kinder an den winterlichen Verhältnissen in Würzburg erfreuen können, bereiten diese vermehrt Fußgängern und Radfahrern Sorge. "Viele Fahrradwege sind völlig vereist, oder gar nicht geräumt, so dass man häufig auf Fahrstreifen für Autos fahren muss, was nicht ganz ungefährlich ist und auch den Verkehr behindert", schreibt ein Radfahrer dieser Redaktion.
Welche Straßen und Wege zuerst geräumt werden, wird anhand einer Prioritätenliste entschieden, wie Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, erklärt. Denn bei einem Verkehrsnetz von 844 Kilometern Straße, 37 Kilometern Gehweg und 110 Kilometern Radweg könne dies nicht überall gleichzeitig passieren.
Bestimmte Straßen haben Priorität
Verkehrsbedeutende und gefährliche Straßen mit Prioritätsstufe 1 und 2 umfassen 697 Kilometer, erklärt Weiß. Darunter befinden sich beispielsweise Steigungen oder Zufahrtsstraßen zu Krankenhäusern. Je weniger eine Straße genutzt wird, desto später wird sie geräumt, so der Pressesprecher: "Reine Wohngebiete stehen ganz hinten an."

Zwischen Sonntagabend und Mittwoch waren nach Weiß' Angaben jeweils 135 Mitarbeiter im Winterdienst im Einsatz, nachts ab 3 Uhr im "Volleinsatz". "Unter Berücksichtigung der extremen Wetterverhältnisse und bis zu 17 Zentimetern Schnee lief der Winterdienst zügig, geordnet und unfallfrei ab", sagt Weiß. Und da so viele Mitarbeiter im Wintereinsatz tätig sind, müssten andere Aufgaben hinten angestellt werden, darunter beispielsweise die Leerung öffentlicher Mülleimer.
Auch in der Innenstadt liegt vielerorts noch Schnee und Eis. Hier erinnert Weiß daran, dass auch in der Fußgängerzone Anlieger räum- und streupflichtig sind. Auf dem Marktplatz habe der Winterdienst Wege freigeräumt.
Knochenbrüche in den Notaufnahmen
Für Radfahrer gibt es spezielle Winterradverkehrsrouten, die freigehalten werden. "Nicht jede Strecke kann sofort geräumt werden, deshalb gibt es bestimmte Hauptstrecken", erklärt der Pressesprecher.

Der erneute Wintereinbruch hat auch Auswirkungen auf die Krankenhäuser, wie zum Beispiel in der chirurgischen Notaufnahme der Uniklinik. "Wir haben ein hohes Aufkommen durch Stürze, vor allem Patienten mit gebrochenen Handgelenken und Sprunggelenken", informiert Pressesprecherin Susanne Just auf Nachfrage. "Die Lage ist im Moment nicht so extrem, wie beim Wintereinbruch Mitte Januar", heißt es von Daniela Kalb, Pressesprecherin des Klinikums Würzburg Mitte. Zwar seien einige Patienten nach Stürzen mit Knochenbrüchen oder ähnlichen Verletzungen in Behandlung, aber insgesamt sei die Zahl durch Jahreszeit und Wetterlage in einem "erwartbaren Rahmen", so Kalb.