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Würzburg: Schulstreik: Das sind die Konsequenzen für die Schüler

Würzburg

Schulstreik: Das sind die Konsequenzen für die Schüler

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    Rund 1000 Schüler demonstrieren am Freitag in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen. Welche Konsequenzen haben die Schulleiter für das Fehlen im Unterricht gezogen?
    Rund 1000 Schüler demonstrieren am Freitag in der Würzburger Innenstadt gegen den Klimawandel und dessen Folgen. Welche Konsequenzen haben die Schulleiter für das Fehlen im Unterricht gezogen? Foto: Daniel Peter

    Tausende junge Menschen sind am vergangenen Freitagvormittag bundesweit auf die Straßen gegangen, um für mehr Klimaschutz und einen Kohleausstieg zu protestieren. Auch in Würzburg fanden sich laut Veranstalter rund 1000 Schüler zusammen, um ihrem Vorbild Greta Thunbergnachzuahmen. Und sie haben während dieser Zeit unentschuldigt in der Schule gefehlt.

    Wie bereits berichtet, sieht das Bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz ein Streikrecht für Schüler nicht vor. Allerdings ist jede einzelne Schule selbst verantwortlich, ob und wie sie ein mögliches Fernbleiben von Schülern ahndet. Doch gab es überhaupt Verweise an Würzburger Schulen?

    Kreative Strafe an David-Schuster-Realschule

    "Wir haben noch nicht alle Namen beisammen, aber nach unserem jetzigen Stand haben nur sieben Schüler gefehlt", erzählt Elisabeth Schässburger, stellvertretende Leiterin der David-Schuster-Realschule. Für diese Schüler sollen "individuelle Lösungen" gefunden werden.

    Zwei Schülerinnen hätten beispielsweise schon im Vorfeld den Kontakt zu ihr gesucht und gesagt, dass sie gerne zur Demo möchten, da ihnen das Thema am Herzen liege. Diese beiden könnten eine andere "Strafe" erwarten, als andere Schulschwänzer. "Eine Schülerin, die gefehlt hat, wohnt 300 Meter von der Schule entfernt und wird jeden Morgen in die Schule gefahren", meint die Lehrerin. "Hier dachten wir uns, dass sie als Auflage eventuell einige Zeit zur Schule laufen muss." So habe die Strafe auch etwas mit der Thematik zu tun. "Das ist wirkungsvoller als jeder Verweis", meint sie.

    Klauspeter Schmidt, Schulleiter des Röntgen Gymnasiums, sieht das ähnlich, möchte jedoch, bevor er eine Entscheidung fällt, mit dem Elternbeirat, den Schülersprechern und Vertretern der Lehrer sprechen. "Ich tendiere zu Umwelterziehungsmaßnahmen", sagt er auf Anfrage dieser Redaktion. "Einerseits muss man den Schülern klar machen, dass Schule schwänzen nicht in Ordnung ist, andererseits muss man vermitteln, dass das Thema, um das es bei der Demo ging, sehr wichtig ist." Ein Verweis sei für ihn nicht die richtige Maßnahme. Er tendiere dazu, die Schulschwänzer in den bereits bestehenden Arbeitskreis "Umwelt" zu schicken. Der dann jedoch außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden wird.

    Josefine Feiler weiß bisher nichts von Verweisen. Sie organisierte die Demo mit.
    Josefine Feiler weiß bisher nichts von Verweisen. Sie organisierte die Demo mit. Foto: Daniel Peter

    Am Wirsberg-Gymnasium hat es bis jetzt keine Verweise gegeben. „Die Schüler müssen nachholen, was sie versäumt haben“, sagt Schulleiterin Christine Martin. Sie habe gesehen, dass ihren Schülern Fragen des Klimaschutzes wichtig sind. Bereits im Vorfeld der Demonstration hätten sich Schüler an sie gewandt. „Das schätze ich sehr“, erklärt die Schulleiterin. Nun gehe es darum, dass die Schulgemeinschaft sich für das einsetzt, wofür sie bei der Demonstration plädiert hat: „Ich wünsche mir, dass die Schüler ihre Ideen von Klimaschutz an der Schule etablieren“.

    Am FKG diskutiert man über die Demo

    „Wer zur Demo geht, bekommt einen Verweis“, sagte Marco Korn, Schulleiter des Friedrich-König-Gymnasiums (FKG) im Vorfeld der Demonstration. Auf Nachfrage dieser Redaktion möchte Korn sich nicht dazu äußern, ob es auch tatsächlich Verweise gegeben hat. Die Demonstration nicht zu thematisieren, das wäre „pädagogisch verfehlt“. Sie würde nun intern aufgearbeitet werden. So stehe bereits ein Gesprächstermin mit dem Schülergremium fest. Dort soll ergebnisoffen erörtert werden, wie weiter vorgegangen werden kann. Der Ball liege nun bei den jungen Klimaschützern: „Ich möchte warten, was von den Schülern kommt“, sagt Korn.

    Regierung: Keine Verweise bekannt

    Der Regierung von Unterfranken sind bislang keine Maßnahmen wie Verweise bekannt geworden, wie Pressesprecher Johannes Hardenacke mitteilt. In die Zuständigkeit der Regierung fallen Grundschulen, Mittelschulen, Förderschulen und berufliche Schulen.

    Von Verweisen hat Josefine Feiler, Schülerin des Veitshöchheimer Gymnasiums und Mitorganisatorin der Demo, auch nichts mitbekommen. Sie sagt: "Wir haben eine interne Whatsapp-Gruppe namens Verweiszähler und der steht immer noch bei Null."

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