Seit Jahrhunderten prägen Verbindungen das Würzburger Studentenleben, und aus ihren Reihen gingen zahlreiche Persönlichkeiten hervor, die den Ruf der Stadt und ihrer Universität in der Welt mehrten. Unter ihnen der Mediziner Alois Alzheimer, der Schriftsteller Friedrich Rückert, der Pathologe Maximilian Borst, der Japanforscher Phillip-Franz Siebold oder Kardinal Julius Döpfner. Der Würzburger OB Hans Löffler war Mitglied einer schlagenden Verbindung.
Unter den Gästen befanden sich Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Daneben nahmen mehr als 200 Mitglieder der Studentenverbindungen teil, die aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland angereist waren. Für die musikalische Untermalung sorgte die Coburger Stadtkapelle.
In seiner Festrede wies Joachim Schön, Vorsitzender des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA), auf die schwierigen Zeiten hin, die Verbindungen durch die Neuregelung vieler Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschluss momentan durchleben. Dadurch fehle den Studenten oft die Zeit für ein außeruniversitäres Engagement.
Gemeinsame Idee
Allerdings seien „gerade der Zusammenhalt und die gemeinsame Idee einer Verbindung eine wichtige Stütze für junge Menschen in dem mittlerweile anonymisierten Massenbetrieb Universität“.
Bürgermeister Adolf Bauer unterstrich, dass die Korporationen einen „unermesslichen Beitrag in der Persönlichkeitsbildung leisten“. Man lerne gesellschaftliche Umgangsformen und demokratisches Verständnis.
Er bekräftigte, dass Studentenverbindungen in ihrer Vielfalt ein wichtiger Bestandteil des akademischen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt seien. Der Bürgermeister forderte jedoch auch die einzelnen Vertreter auf, mehr Öffentlichkeitspräsenz und ein stärkeres hochschulpolitisches Engagement zu zeigen.