Derzeit umfasst das 1972 erbaute Wohnheim 27 Appartements für junge Familien, erläutert Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerks. Die sanitären Einrichtungen und die Elektrik sind überholungsbedürftig, außerdem entsprechen die Wohnungen nicht mehr dem heutigen Standard. So sind die Kinderzimmer lediglich sechs Quadratmeter groß.
Der direkt neben der Wohnanlage "Haus Berlin" gelegene Neubau soll 120 Wohneinheiten für Studenten und Studentinnen umfassen. Der Freistaat bezuschusst das Bauprojekt mit rund 50 Prozent. An Eigenmitteln des Studentenwerks fließen laut Ullrich zwischen 1,3 und 1,4 Millionen Euro in den Neubau, der zum Wintersemester 2007 bezugsfertig sein soll.
Die derzeitigen Bewohner wurden bereits aufgefordert, bis Ende September auszuziehen. In etwa sieben Wochen liegen die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs vor, an dem sich 47 Architekturbüros aus ganz Deutschland beteiligen. Im Oktober soll mit den Abrissarbeiten begonnen werden.
Neben dem Neubau in der Zürnstraße soll bis zum Wintersemester 2006/2007 ein von einem privaten Investor geplantes, 80 Wohneinheiten umfassendes Wohnheim in Gerbrunn entstehen. Es ist das erste Mal, so Ullrich, dass ein großes Wohnheim in Würzburg privat errichtet wird. Der Investor wünscht eine künftige Zimmervermietung über das Studentenwerk, worüber, so der Geschäftsführer, bislang allerdings noch nicht entschieden wurde.
Notunterkünfte
Bis zum 1. April sollen schließlich die bisherigen Notunterkünfte in dem Gebäude der Stadtmensa in Appartements umgewandelt werden. Sieben Einzel- und ein Doppelzimmer stehen hier den Studenten in Zukunft zur Verfügung.
Nachdem die Zimmer mit Kochnische und Gemeinschaftsduschen weiter als Notunterkünfte dienen sollen, müssen sich die Bewohner vor ihrem Einzug bereit erklären, in Notzeiten einen Gast aufzunehmen.
Mit der Realisierung der drei Projekte für studentisches Wohnen in Würzburg wächst die Zahl der Wohnheimplätze von derzeit rund 2300 auf 2500. Damit reagiert das Studentenwerk auf den steigenden Bedarf an Wohnraum vor allem in den Wintersemestern, wenn mehr als 4000 junge Menschen neu zum Studieren nach Würzburg kommen.
Wartelisten mit 800 Quartier suchenden Studenten sind laut Frank Tegtmeier, Abteilungsleiter Wohnheime im Studentenwerk, zu Beginn des Wintersemesters keine Seltenheit. In den Sommersemestern hingegen reichen die Wohnheimplätze gut aus.
Derzeit stehen lediglich 47 Studenten auf der Warteliste, gleichzeitig sind rund 100 Zimmer in den Studentenwohnheimen leer. Die Warteleiste für das Wintersemester 2006/2007 ist allerdings schon jetzt mit 255 Quartier suchenden Studenten gefüllt.
Zwischen dem Neubau des Wohnheims in der Zürnstraße und dem Haus Berlin als zuletzt realisierten (Teil)Neubauprojekt vergingen mehr als fünf Jahre. Dies lag unter anderem am Freistaat, der im Jahr 2004 keine Fördermittel für studentische Wohnheime in Würzburg bewilligte. Das nächste Bauprojekt für studentisches Wohnen soll laut Tegtmeier schneller realisiert werden.