Vor 100 Jahren, genauer gesagt am 21. Januar 1924, taten sich in Bieberehren einige junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren zusammen, um einen Gesangverein zu gründen, dem sie den Namen "Sängerkranz" gaben. Bei der ersten Stimmprobe waren es 35. Zur damaligen Zeit war eine solche Aktion in einer solch kleinen Gemeinde wohl nicht leicht, zudem sie im Dorf keinen geeigneten Chorleiter finden konnten. Ein Lehrer aus Burgerroth wurde verpflichtet, und so blühte der Gesangverein in den nächsten Jahren auf.
Um auch entsprechend in der Öffentlichkeit sich präsentieren zu können, wurde 1928 die Vereinsfahne angeschafft, die auch heute noch dienlich ist. Im September 1939 musste durch den Kriegsbeginn das Vereinsleben komplett eingestellt und erst 1948 durch Vorstand Felix Zobel wieder neu zum Leben erweckt werden. Felix Zobel war von 1936 bis 1954 achtzehn Jahre lang erster Vorstand, nur Josef Pflüger war mit 21 Jahren (1960 bis 1981) länger mit diesem Amt betraut. Nach ihm folgten Norbert Zobel von 1982 bis 1991, Helga Winkler von 1991 bis 2000 und Beatrix Kemmer von 2000 bis 2009. Aktuell steht Alfons Baumann dem Sängerkranz vor.
Seit dem Jahr 1973 ein gemischter Chor
Das Allerwichtigste in einem Gesangverein ist aber wohl die Dirigentin oder der Dirigent, der musikalische Leiter, der die Musik bestimmt! Nicht nur durch die Anzahl der Dirigentenjahre, sondern auch durch das persönliche Können und Engagement war Werner Totzer wegweisend und prägend für die Taubertäler Musikfreunde. Von 1954 bis zu einem Unfall 1996 leitete er über 40 Jahre den Chor, es folgten Johannes Wolf bis 1998, und seitdem zeigt Tochter Susanne Totzer, wo es lang geht. Mitte der 60er Jahre konnte der Chor 50 aktive Sänger verzeichnen. Durch nicht bekannte Umstände sank diese Zahl aber deutlich, sodass 1973 der Vorschlag von Werner Totzer kam, einen gemischten Chor zu gründen, was dann auch mit der ersten gemeinsamen Chorprobe am 6. April 1973 umgesetzt wurde. Die Chorproben fanden viele Jahre im Gasthaus Adler statt, wo auch über viele Jahre hinweg Theater gespielt wurde. Im April 1983 war der Umzug in die Alte Schule, ins jetzige Haus der Vereine. Im Vorfeld wurden weder Kosten noch Mühen gescheut, um diesen Raum als Vereinsraum herzurichten.
Der Jubelchor präsentiert sich noch heute Jahr für Jahr immer wieder mit Liedvorträgen in der Kirche und beim Adventskonzert. Bei den ein bis zwei Liederabenden im Jahr freut sich der Chor über eine steigende Zuhörerschaft. Wer an der Musik interessiert ist, der kann an diesen Abenden immer wieder wertvolles Liedgut hören, 100 Prozent Live-Musik. Nach der Feuerwehr sind die Sängerinnen und Sänger der älteste Verein in der Gollachgemeinde und sie versuchen mit Erfolg, immer jung und modern zu bleiben. Der Sängerkranz ist aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken. Besonders der aktuelle Dirigent Roland Nörpel, der aus dem Jazz kommt, studiert Stücke ein, die sich von der althergebrachten Musik der Romantik und Klassik ein Stück abheben.

Dies hat dem Verein auch einige neue Sängerinnen gebracht. Vor zwei Jahren wurde zwar keine offizielle Chorgemeinschaft ins Leben gerufen, aber mit dem Gesangverein Eintracht 1867 Reinsbronn singt man erfolgreich und zur Freude aller bei allen Auftritten gemeinsam. 100 Jahre Sängerkranz ist natürlich der Anlass dafür, dass am 9. Juni ab 10 Uhr am Haus der Vereine eine Matinee veranstaltet wird, an der neben einigen Chören auch das Savoy Ballroom Orchestra aus Bütthard, der Frauenchor Mainklang Ochsenfurt, Arioso und gemischter Chor Oberbalbach sowie Gesangverein Eintracht Reinsbronn und die Gastgeber Sängerkranz Bieberehren aufspielen werden. Ab 13 Uhr spielt dann die Trachtenkapelle Bieberehren.