Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

ZELLERAU: Seniorenheim: Countdown für die Abrissbirne läuft

ZELLERAU

Seniorenheim: Countdown für die Abrissbirne läuft

    • |
    • |
    Wenn auch rein äußerlich ein Kleinod, so wäre die Renovierung des Hauses Höchberger Straße 22 (vorne) auf dem Areal der AWO jedoch unverhältnismäßig teuer geworden. Das Büro des ambulanten AWO-Pflegedienstes befindet sich zurzeit – angemietet – in einem Nachbargebäude.
    Wenn auch rein äußerlich ein Kleinod, so wäre die Renovierung des Hauses Höchberger Straße 22 (vorne) auf dem Areal der AWO jedoch unverhältnismäßig teuer geworden. Das Büro des ambulanten AWO-Pflegedienstes befindet sich zurzeit – angemietet – in einem Nachbargebäude. Foto: Foto: OBERMEIER

    Nächste Woche Freitag soll es so richtig losgehen: Der Abrissbagger geht ans Werk. Nachdem vor ein paar Wochen die letzten Flüchtlinge, die zeitweise im ehemaligen Marie-Juchacz-Haus des AWO-Bezirksverbandes in der Jägerstraße (Zellerau) untergebracht waren, eine neue Bleibe gefunden haben, haben die Bauarbeiten auf dem Gelände inzwischen begonnen. Zurzeit wird das allein stehende Haus (Höchberger Straße 22), in dem früher der AWO-Pflegedienst untergebracht war, abgerissen – ersatzlos. Dafür wird das neue AWO-Heim „Maria-Juchacz-Haus“ – benannt nach der Gründerin der Arbeiterwohlfahrt – sich etwas ausweiten, und es entsteht ein kleiner Garten für demenzkranke Bewohner.

    Nach 30 Jahren war das jetzige Haus in die Jahre gekommen. Es entsprach trotz aller Bemühungen, es den aktuellen Erfordernissen anzupassen, „nicht mehr ganz den Ansprüchen moderner Altenhilfe,“ so AWO-Marketingleiter Dirk Baumann: „Zudem erfüllte es aktuelle Bau- und Wohnungsvorgaben nicht mehr“, gemeint zum Beispiel: ein WC für mehrere Bewohner, zu kleine Zimmer.

    Der AWO Bezirksverband als Träger fasste den Beschluss, das gesamte Gebäude abzureißen und an gleicher Stelle eine moderne Wohneinrichtung mit attraktiven Apartments für Senioren zu errichten. Weil so ein Neubau ein großer Einschnitt für alle Bewohner und Mitarbeiter ist, ging es zuerst darum, gute Lösungen für alle zu finden, die vorübergehend umziehen oder anderswo arbeiten mussten.

    Als das umgesetzt und das Haus leer war, gab es eine überraschende Wendung: Weil die Stadtverantwortlichen im Herbst 2015 händeringend geeignete Notunterkünfte für die nach Würzburg geflüchteten Menschen suchten, stellte die AWO das Marie-Juchacz-Haus der Stadt als Zwischenlösung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung des Reuterhauses (ehemaliges Kreiswehrersatzamt) in Heidingsfeld verließen nun vor wenigen Wochen die letzten Bewohner das Haus: Die Arbeiten für den Neubau können beginnen.

    Durch die Zwischennutzung verschiebt sich die vorgesehene Zeitplanung entsprechend, bestätigt Einrichtungsleiter Raimund Binder. „Etwa ein Jahr später als geplant, ab Mitte 2018, sollen die ersten Senioren wieder einziehen können“. Darauf freuen sich auch die Mitarbeiter, die mit den Bewohnern umgezogen sind und den Betroffenen so ein Stück vertraute Umgebung erhalten haben.

    Im Neubau, erläutert Bereichsleiterin Ulrike Hahn, setze man das so genannte Wohngruppenkonzept um. In Wohngruppen (mit Einzelzimmern) verbringen künftig jeweils zwölf Bewohner ihren Alltag weitgehend wie zu Hause. „Es wird zusammen gekocht, gewaschen, gefeiert und Normalität soweit möglich schon durch bauliche Maßnahmen hergestellt“, so Hahn. Insgesamt sind im Neubau acht solcher Wohngruppen geplant. „Innovation hat in dem Haus Tradition, eröffnete doch dort Mitte der 80er Jahre als Modellprojekt, das sich schnell etablierte, die erste Kurzzeitpflegestation Unterfrankens,“ heißt es bei der AWO.

    100 Plätze wird das neue Haus bieten. Kurzzeitpflegeplätze, eine angeschlossene Tagespflege, der Ambulante Pflegedienst und 20 Appartements im Betreuten Wohnen vervollständigen das Angebot der neuen Senioreneinrichtung. „Wir bilden damit nicht nur das ganze Spektrum der Versorgung der Senioren an einem Standort ab. Wir wollen insbesondere die Lebensqualität im Haus wie auch im Stadtteil Zellerau erhöhen.

    Wir möchten uns in den Stadtteil integrieren und planen neben einer großzügigen Gartenanlage auch ein Café, das jedem offen steht“, betont Martin Ulses, Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes. Er freut sich auch darüber, dass die AWO im Neubau nicht nur alle Arbeitsplätze erhält, sondern – zum Wohl der Bewohner – sogar noch zusätzliche schafft.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden