Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: So sah Würzburg nach der Bombennacht aus: Historische Fotos von verlorenen Schönheiten und verschwundenen Fassaden

Würzburg

So sah Würzburg nach der Bombennacht aus: Historische Fotos von verlorenen Schönheiten und verschwundenen Fassaden

    • |
    • |
    Der Würzburger Heiner Reiterberger dokumentierte Fassaden von Ruinen: In der Domerschulstraße fotografierte er 1950 den romanischen Torbogen, der kurz danach der verbreiterten Straße weichen musste. Der Blick geht zum Bruderhof und zum Würzburger Dom.
    Der Würzburger Heiner Reiterberger dokumentierte Fassaden von Ruinen: In der Domerschulstraße fotografierte er 1950 den romanischen Torbogen, der kurz danach der verbreiterten Straße weichen musste. Der Blick geht zum Bruderhof und zum Würzburger Dom. Foto: Heiner Reitberger

    Würzburg war vor seiner Zerstörung ein architektonisches Gesamtkunstwerk. Ein "nach Norden verirrtes Florenz" hat der französische Dichter Paul Claudel die Stadt genannt. Nach dem Bombenangriff des 16. März 1945, der rund 3600 Menschen tötete und weite Teile Würzburgs in Schutt und Asche legte, war davon fast nichts übrig.

    Oder doch? Tatsächlich gab es zum Beispiel noch zahlreiche erhaltene Fassaden von Häusern, die im Innern zerstört worden waren. Fassaden von Ruinen, die noch viele Jahre oder jahrzehntelang das Stadtbild prägten, bis sie abgerissen oder – im seltenen Idealfall – restauriert wurden.

    Denkmalschützer, Dichter und Fotograf: Heiner Reitberger kämpfte gegen den Verlust

    Es sind diese Reste das alten, nicht ganz verlorenen Würzburg, denen sich der Denkmalschützer, Dichter und Maler Heiner Reitberger, geboren 1923 und 1998 gestorben, annahm.

    In der Domerschulstraße befindet sich 1950 dieser romanische Torbogen. Der Bogen musste kurz danach wegen der Verbreiterung der Domerschulstraße verschwinden; 1955 wurde er kopiert und diente bis zu deren Schließung als Toreinfahrt zur Theresienklinik. Der Blick geht zum Bruderhof und zum Dom.
    Icon Galerie
    15 Bilder

    Als Mitarbeiter der Main-Post kämpfte Reitberger unter dem Pseudonym "Kolonat" mit seinen Artikeln jahrzehntelang für die Erhaltung von Fassaden und Gebäuden Häusern gekämpft. Und er dokumentierte sie mit rund 2500 quadratischen Schwarzweißfotos, aufgenommen von 1949 bis 1967.

    Mit den Bildern und seinen Artikeln führte Heiner Reitberger beredte Klage: Darüber, dass mit dem Fortschreiten des Wiederaufbaus historische Fassaden oder ganze Häuser verschwanden, deren Erhalt ihm möglich schien.

    Heiner Reitberger (1923-1998) war Literat, Maler, Kunstkrititker und Denkmalschützer. Er setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg stark für das historische Erbe seiner massiv zerstörten Heimatstadt Würzburg ein.
    Heiner Reitberger (1923-1998) war Literat, Maler, Kunstkrititker und Denkmalschützer. Er setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg stark für das historische Erbe seiner massiv zerstörten Heimatstadt Würzburg ein. Foto: Norbert Schwarzott

    Jetzt ist im Foyer des Mozartareals in der Würzburger Hofstraße eine Auswahl von rund 100 dieser nachdenklich stimmenden historischen Fotografien zu sehen. Die beiden Kunsthistoriker Petra Maidt, die Vorsitzende der Heiner-Reitberger-Stiftung, und Kuno Mieskes haben eine Ausstellung zusammengestellt. Ihr Titel: "Verlorene Schönheiten".

    "Verlorene Schönheiten": Fotografien von Heiner Reitberger, im Foyer des Mozartareals, Hofstraße in Würzburg. Zu sehen Mo. bis Fr. von 8 bis 20 Uhr. Ein Begleitheft (78 Seiten, 10 Euro) mit ausführlichen Bildbeschreibungen ist vor Ort, im Mozartfest-Kartenbüro, im Museum im Kulturspeicher sowie den Buchhandlungen Knodt, dreizehneinhalb, Neuer Weg und Schöningh erhältlich. Führungen auf Anfrage, Kontakt: info@reitberger-stiftung.de. Ein Termin für einen öffentlichen Rundgang steht fest: Am 18. März führt Petra Maidt um 17 Uhr durch die Ausstellung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden