Als "GenussOrt" Bayern war Sommerhausen auf der Grünen Woche in Berlin vertreten – und fühlt sich jetzt ein bisschen bayerischer. "Wir sind überwältigt", sagt Obstbauer Günter Hassold. "Bayern hatte mit Abstand die beste Halle. Alles in Blau-Weiß". Da wisse man sofort, wo man ist, sehe durch das einheitliche Erscheinungsbild einen Zusammenhalt der Regionen und werde etwas stolz darauf, dabei zu sein. Bayern präsentierte sich mit "Genuss" neu, unter anderem mit dem im Herbst ausgezeichneten Sommerhausen, das am ersten Messe-Wochenende einen Stand betrieb.
Hassold habe Sommerhausen auf der Grünen Woche als "das Paradies in Franken" vorgestellt – unter anderem mit Apfel-Ingwer-Saft. Neben Hassold hatten sich Winzer und Marktgemeinderat Reinhold Schwarz sowie Tourismus-Chefin Waltraud Schiedermair die Hemden mit dem Sommerhausen-Logo übergezogen und außerdem die erste Deutsche Destillatkönigin Anna Steinmann mit dabei.
Bei der Messe geht es um "sehen und gesehen werden", sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, schildert Günter Hassold noch ganz begeistert von den Begegnungen und dem Austausch mit Endverbrauchern, Mitbewerbern und Politik, aber auch etlichen Influencern, die unter anderem Vermarktungsboxen anbieten.
Einstündige, intensive Gespräche im Rahmen von "Politiker-Terminen"
Für Waltraud Schiedermair war dagegen die Begegnung mit anderen "GenussOrten", Tourismus-Verbänden und Ministerin Michaela Kaniber mit Mitarbeitern relevant, da sie sowohl für Tourismus als auch Landwirtschaft zuständig ist. Beispiel Bewässerung: Ohne Weinberge wäre Sommerhausen ein ganz anderer Ort, verdeutlicht die Leiterin der Tourist-Info. Für die touristischen Akteure sei das schön, dass das zusammen gedacht wird.
Zur besonderen Nahbarkeit von Politikern gehörten nicht nur Selfies, sondern die Chance auf "Politiker-Termine". Im einstündigen, intensiven Gespräch mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Bürokratie-Abbau, dem Landwirt und Landtagsabgeordneten Walter Nussel (CSU) sei es Obstbauer Hassold hauptsächlich um die Themen Mindestlohn, die Mehrgefahrenversicherung und die Bürokratie gegangen.

Da werden tatsächlich noch mehr Kontrolleure gesucht, schüttelt Hassold den Kopf, die vor Ort nochmals prüfen, wie Flächen bewirtschaftet werden, obwohl alles mehrfach über Satelliten, Fotos mit Standorterkennung oder Zertifizierungen belegt ist, so sein Beispiel. Sehr gut gefallen habe ihm da die Rede des neuen EU-Kommissars für Landwirtschaft, Christophe Hansen beim Staatsempfang, der die Entbürokratisierung angesprochen hatte. Ein Highlight war für ihn der Quittenbrand, den er bei einem Brenner aus dem Landkreis Erding gekostet hatte. Dieser stammte von Früchten, die er selbst dorthin geliefert hatte.