In Frickenhausen und Winterhausen geht es um Vorranggebiete für abbauwürdige Vorkommen an Sand/Kies (SD/KS). Auf Sommerhäuser Gemarkung soll im überarbeiteten Regionalplan ein Vorbehaltsgebiet eingetragen werden.

Der Regionale Planungsverband ist mit der 18. Änderung des Regionalplans Würzburg beschäftigt. Dabei sollen aufgrund geologischer Eignung und zur Sicherung der Bodenschätze SD/KS 3 Sommerhausen und SD/KS 9 Winterhausen neu im Regionalplan ausgewiesen werden. SD/KS 3 ist ein 18 Hektar umfassendes Areal südlich von Sommerhausen, beidseits der Bundesstraße B 13. Dem Sandabbau würde dort als Vorbehaltsgebiet aus regionalplanerischer Sicht damit künftig besonderes Gewicht beigemessen, auch unter Abwägung mit konkurrierenden Nutzungsansprüchen, so die Definition.
Sommerhausen: Bei der Nachnutzung gerne mitreden
Aktuell ist die Nutzung dort landwirtschaftlich: Obstplantagen, Streuobst und eine Rebschule. Unter einem Oberboden von etwa einem halben Meter wird SD/KS in einer Mächtigkeit von viereinhalb Metern vermutet. Die Flussablagerungen sind nach der letzten Eiszeit entstanden. Zusammenfassend wird davon ausgegangen, dass keine land-, forst- und wasserwirtschaftlichen und keine naturschutzfachlichen Belange gegen das Vorbehaltsgebiet sprechen, heißt es im Überarbeitungsentwurf zum Regionalplan.
"Wenn wir Rohstoffe haben, muss man sie auch nutzen können"
Wilfried Saak, Bürgermeister Sommerhausen
Dem Marktgemeinderat als beteiligte Kommune lag die Planung jetzt erstmals vor. Bürgermeister Wilfried Saak habe im Juni erste Gespräche geführt. "Grundsätzlich," so Saak: "wenn wir Rohstoffe haben, muss man sie auch nutzen können". Es gehe darum, die Sande für die Region nicht von weither anfahren zu müssen. Allerdings würde man bei der Nachnutzung doch gerne mitreden wollen, so der Bürgermeister. Gegebenenfalls sollte nicht alles verfüllt werden, sondern Retentionsflächen für Hochwasser gebildet werden, so sein Beispiel. Die temporäre Beeinträchtigung des Landschaftsbilds und seiner Funktionen für die Erholung während des Abbaggerns könne durch Renaturierung und Wiederherstellung als Erholungsraum sowie einem sukzessiven Abbau abgemildert werden, steht im Änderungsentwurf.
Was die Bürgermeister von Winterhausen und Frickenhausen sagen
Vorranggebiete, wie sie neu für Winterhausen und weiterhin für Frickenhausen vorgesehen sind, räumen der Gewinnung von Bodenschätzen Vorrang ein gegenüber anderen Nutzungsansprüchen. "Privat oder kommunal, jeder von uns hat Baumaßnahmen. Der Bedarf ist da", sagt der Winterhäuser Bürgermeister Christian Luksch. Grundsätzlich sei der Abbau in Ordnung und gut vorgeprüft. Er sieht für Winterhausen jedoch den möglicherweise zunehmenden Lkw-Verkehr als Problem an, wenn "Nordwestlich Winterhausen", etwa auf Höhe der Eibelstadter Mainlände auf 20 Hektar SD/KS abgebaut wird. Deshalb würde er sich wünschen, dass wie beim Mainausbaus Schiffe für den Abtransport von SD/KS genutzt würden. Die Rohstoffmächtigkeit wird hier mit vier Meter angegeben, bei zweieinhalb Meter Abraum, welcher derzeit landwirtschaftlich genutzt ist.
Für "Östlich Frickenhausen" ist eine Reduzierung des bestehenden Vorranggebiets von 16 auf 12 Hektar vorgesehen. Bereits abgebaute Bereiche entfallen. Damit erstreckt sich das mögliche Abbaugebiet beidseits der St2270, etwa ab Segnitzer Straße 49, wo sich das Maintal weitet, bis zur Autobahn-Brücke. Bürgermeister Günther Hofmann will die nächste Gesprächsrunde zur Regionalplanung abwarten, nachdem sich nichts Weltbewegendes ändert und die neuen Unterlagen dann im Marktgemeinderat vorstellen.