Sie wollten die ersten sein, die die umgebaute und vergrößerte Filiale des Sozialkaufhauses „Brauchbar“ zu sehen bekommen.
„Die Pfundgrube versteht sich als Lagerverkauf der Brauchbar in Grombühl“, erklärt Geschäftsführer Hartfried Groksch. „Es wäre doch schade“, sagt er, „wenn wir die vielen Waren, die sich bei uns im Lager befanden, vor den Kunden verstecken würden.“
Daher sei die Erweiterung der „Pfundgrube“ sinnvoll und notwendig gewesen. Um 75 Prozent wurde die Verkaufsfläche vergrößert, sodass nun Kleidung, Möbel, Elektroartikel und vieles mehr aus zweiter Hand auf über 1500 Quadratmetern angeboten werden können.
Ihren Namen hat die „Pfundgrube“ von der ganz speziellen Art, wie hier bezahlt wird: nämlich pfundweise. Pro Pfund Kleidung zahlt der Kunde 50 Cent. Die Preise der anderen Artikel sind extra ausgewiesen, aber sehr niedrig.
„Dennoch funktionieren wir wie ein ganz normaler Einzelhandel“, erklärt Groksch. Daher zählen zu seinen Kunden nicht nur sozial Schwache, sondern auch „Normalverdiener“. „Es gibt viele Leute, die suchen beispielsweise einen Schrank für ihren Keller. Die gehen nicht in ein Möbelgeschäft“, erzählt er. „Für diesen Zweck reicht schließlich auch ein günstiger gebrauchter Schrank von uns.“
Da es keinen Mangel an Waren gebe, müsse er niemanden vom Verkauf ausgrenzen. „Wenn wir aber einen Engpass bekämen, würde ich am Eingang kontrollieren lassen, ob ein potenzieller Kunde wirklich hilfsbedürftig ist“, betont Groksch.
„Es wäre doch schade, „wenn wir die vielen Waren, die sich im Lager befanden, vor den Kunden verstecken würden“
Hartfried Groksch Geschäftsführer
„Egal wie viel Geld ein Mensch hat“, fährt er fort, „alle wollen ein Einkaufserlebnis haben. Das können wir bieten.“ So bilden den Großteil der „Pfundgruben-Klientel“ doch Menschen mit sozial schwachem Hintergrund. „Hierzu zählen allerdings immer mehr auch Studenten oder Rentner“, gibt Groksch zu bedenken. Nicht nur für ihre Kunden tut die vom Diakonischen Werk und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Würzburg gegründete Brauchbar gGmbH viel Gutes.
Auch für ihre rund 200 Mitarbeiter stellt sie eine große Hilfe dar. „Wir haben Ein-Euro-Jobber, aber auch Festangestellte“, sagt der Geschäftsführer. Die meisten von ihnen seien vorher mindestens ein Jahr oder länger arbeitslos gewesen. Auf diese Art und Weise werden sie wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert.
Sachspenden können jederzeit in den Filialen, die mittlerweile überall in Würzburg zu finden sind, abgegeben werden. Es ist allerdings auch möglich sperrige Waren, wie Möbel, von den „Brauchbar“-Mitarbeitern abholen zu lassen. Dann fällt allerdings eine Abholungsgebühr an.