"Wenn wir am Anfang gewusst hätten, was da auf uns zukommt..." Der Auber Bürgermeister Roman Menth war sichtlich erleichtert, dass das lange geplante Neubaugebiet "Heerstraße II" in Aub endlich in die Realisierungsphase gehen konnte. Gemeinsam mit einem Großteil des Stadtrates, mit Vertretern des Planungsbüros Plan 2o, der Baufirma Konrad Bau, des Bauträgers KfB, mit Mitarbeitern aus der Bauverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Aub erfolgte der symbolträchtige erste Spatenstich.
Altbürgermeister Robert Melber hatte nach langer Suche nach möglichen neuen Bauplätzen die Planungen für das nun entstehende Baugebiet in Angriff genommen. Schien es zunächst naheliegend, nördlich der vorhandenen Siedlung an der Heerstraße einige neue Bauplätze auszuweisen, zeigte sich bald, dass es zahlreiche Hürden zu überwinden gab.
Lärm aus dem Steinbruch war ein Thema
Probleme gab es mit Lärmimmissionen aus dem nahe gelegenen Steinbruch. Lange war unklar, ob die Grenzwerte eingehalten werden können. Auch als die Schottergewinnung eingestellt wurde, der Steinbruch von der Beuerlein-Gruppe aus Volkach-Gaibach übernommen wurde, waren die Grenzwerte für Lärm ein Thema, denn auch die Verfüllung der Gruben geht nicht geräuschlos von statten. Lange Zeit sah es so aus, als könnten zunächst nur die Bauplätze bebaut werden, die dem Steinbruch am fernsten liegen. Erst eine neue Messung ermöglichte es, alle Bauplätze zeitgleich zu erschließen.
Dennoch ist zur nahe gelegenen Staatsstraße nach Oellingen ein Lärmschutzwall erforderlich, der die entstehenden Bauplätze nicht eben verbilligt. Zwar konnte aufgrund einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer der Lärmschutzwall niedriger gehalten werden als ursprünglich gefordert, ganz wegfallen aber konnte er nicht. Das Ortsschild nach außen zu versetzen, war mit dem staatlichen Straßenbauamt nicht machbar.
Zum Glück keine Munition im Boden
Weiter stellte sich heraus, dass eine Untersuchung auf vorhandene Kampfmittel aus dem zweiten Weltkrieg erforderlich wurde. Das Areal war am Ende des Krieges Kampfgebiet. Die Untersuchung ergab, dass dort zum Glück keine Munition mehr im Boden liegt. Auch die Untersuchung, ob dort geschützte Tiere wie beispielsweise der Feldhamster vorkämen, fiel zugunsten des neuen Baugebietes aus.
"Jetzt endlich sind wir so weit, dass wir mit der Verwirklichung beginnen können," freute sich der Bürgermeister. In Zusammenarbeit mit dem kommunalen Bauträger KFB sollen die insgesamt 14 Bauplätze erschlossen werden. Mit Konrad Bau erwies sich bei der Ausschreibung der Bauarbeiten die Firma als wirtschaftlichster Anbieter, die aktuell auch den nördlichen Abschnitt des Altstadtrundweges baut. Gleich nach Abschluss der Arbeiten dort soll das neue Baugebiet in Angriff genommen werden. Erste Bodenbewegungen haben bereits stattgefunden.
So kann die Stadt Aub bald Bauplätze für bauwillige Bürgerinnen und Bürger aus dem Städtchen anbieten. Der Bürgermeister freut sich aber auch "auf neue Gesichter", die sich dort ihren Traum vom eigenen Haus verwirklichen wollen. In der Hoffnung, nun alle Hindernisse bewältigt zu haben und darauf, dass die Bauarbeiten unfallfrei vonstatten gehen, stachen die versammelten Verantwortlichen ihre nagelneuen Spaten zum symbolischen ersten Spatenstich in die Erde.