Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Stadtbaurat Christian Baumgart haben deshalb entschieden, den Zeller Bock ab Freitag komplett zu sperren.
Nach Informationen dieser Zeitung wird das wohl erst gegen Mittag geschehen, denn mit der neuen, völlig geänderten Situation gilt es, viele organisatorische Dinge zu regeln. So müssen beispielsweise neue Wege und Taktungen für die 158 täglich dort fahrenden Linienbusse gefunden werden.
Seit 2005 ist nach Informationen aus dem Rathaus ein Ingenieurbüro mit der regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung der wichtigen Würzburger Ortseinfahrt beauftragt. Ein Problem sind für den Zeller Bock seit Jahren die geschädigten Stützmauern. Daher gilt dort auch seit langem ein Fahrverbot für den Schwerlastverkehr.
Die Mauern sind nun, nach dem harten Winter 2009/2010, ebenso wie die Trasse, stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das ergab eine aktuelle Untersuchung, so Stadtsprecher Georg Wagenbrenner. Das folgenschwere Ergebnis: Der Sachverständige kann für den Straßenverkehr am Nadelöhr Zeller Bock kein grünes Licht mehr geben.
Rosenthal und Baumgart wollen am Donnerstag im Rahmen einer eilig anberaumten Pressekonferenz nähere Informationen über die weitreichenden Auswirkungen der Sperrung geben. Schließlich müssen unter anderem viele Berufspendler künftig für längere Zeit einen neuen Weg in die Stadt finden. Rosenthal: „Unser Baureferat arbeitet auf Hochtouren daran, um die besten Übergangslösungen zu finden, bis der längst überfällige Ausbau beginnen kann.“
Doch der kann sich verzögern, nachdem zuletzt die Nachbargemeinde Zell Ende Januar die Ausbaupläne der Stadt abgelehnt hatte. Grund war die aus Zeller Sicht unnötige und unsinnige Streckenführung eines Radweges entlang der Straße, der an der Grenze zum Zeller Gemeindegebiet im Nichts ende. Der Weg stelle eine erhebliche Gefährdung dar, weil die Radfahrer am Ende auf die viel befahrene Straße ausweichen müssten, so die Argumentation.
Doch auch ohne die Unstimmigkeiten mit der Marktgemeinde Zell müssen sich Stadt- und Landkreisbewohner auf eine lange Durststrecke einrichten: Nach vorsichtigen Schätzungen vom September 2009 aus dem Würzburger Rathaus würde sich selbst ein äußerst zügiger Ausbau mindestens bis zum Jahresende 2012 hinziehen.