Es geht voran auf der Baustelle des evangelischen Wohnstiftes St. Paul in Heidingsfeld. In drei Bauabschnitten beabsichtigt dort das Diakonische Werk Würzburg den Ersatz der vorhandenen Bausubstanz. „Wir rechnen damit, dass der erste Abschnitt mit 15 Wohneinheiten für das betreute Wohnen im Oktober dieses Jahres bezugsfertig ist“, sagt Thomas Schmitt, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, auf Volksblatt-Anfrage.
Nach dem Umzug im Herbst soll mit dem zweiten der drei Bauabschnitte im Frühjahr 2010 begonnen werden, berichtet Schmitt weiter. Zuvor wird das bisherige Gebäude des betreuten Wohnens entlang der Hofmannstraße abgerissen und das Pflegeheim gebaut. Den entsprechenden Vorbescheid hat die Bauverwaltung der Stadt vor kurzem bereits erteilt.
81 Betten werden dort unterkommen; nach der Fertigstellung des dritten Bauabschnittes mit 46 Betten wird St. Paul dann über insgesamt 127 Pflegebetten verfügen können. „Das wird aber nicht vor dem Jahr 2014 der Fall sein“, so Schmitt weiter.
Verbunden werden die beiden Gebäude für Pflege und betreutes Wohnen durch einen Glasgang. Außerdem werden auf dem Gelände und einem gegenüberliegenden Grundstück 64 Pkw-Stellplätze eingerichtet werden.
Der Abriss und Neubau bei laufendem Betrieb war notwendig geworden, weil die Verantwortlichen bei Umbauarbeiten auf zum Teil gravierende Mängel in der Substanz des Bauwerks aufmerksam geworden waren. Wasserleitungen waren extrem verkalkt, die Elektroinstallation erfüllte nicht mehr die strengeren Auflagen des Brandschutzes im Heimbereich und die Fassade weist Schäden auf. Eine Sanierung des bestehenden Gebäudes wurde von Architekten und Ingenieuren auf rund 14 Millionen Euro veranschlagt.
Den Finanzbedarf für den kompletten Neubau schätzt Schmitt auf bis zu 19 Millionen Euro. Derzeit fließen 2,9 Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt, bei dem aber die gesamte Heizungsanlage bereits mitgebaut wird. Dieses Geld bringt die Diakonie aus eigenen Mitteln auf. „Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand gibt es nicht“, bedauert Schmitt.
Am Mittwoch dieser Woche hatte die Stiftung Bürgerspital bekannt gegeben, dass sie ihr Seniorenheim Zehnthof im Städtle bis Ende dieses Jahres schließen wird. Der Grund für die Schließung: Auch dort ist der Hauptbau rund 30 Jahre alt, die dringend notwendige Sanierung und Umbauten in Folge neuer gesetzlicher Regelungen wären zu teuer und lohnten nicht mehr, da es auch für die Stiftung keine staatlichen Gelder mehr gibt.
Von der Schließung sind 56 Beschäftigte und 70 Bewohner betroffen, die in anderen Einrichtungen der Stiftung untergebracht werden sollen. Auch auf St. Paul für die Senioren, die Heidingsfeld nicht verlassen wollen, setzen die Verantwortliche des Bürgerspitals. „In den letzten Tagen haben sich bereits Interessenten nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten bei St. Paul erkundigt“, bestätigte Schmitt.