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WÜRZBURG: Stadt und Wirte diskutieren über Sperrzeit

WÜRZBURG

Stadt und Wirte diskutieren über Sperrzeit

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    Eine Verlängerung der Sperrzeit auf 1 Uhr ist auch nach dem Gespräch zwischen Stadt und der Gastronomie nicht vom Tisch. Vor weiteren Schritten will die Stadtverwaltung aber erst ein Konzept der Gastronomen abwarten, mit welchen Maßnahmen nächtliche Ruhestörungen durch Kneipengänger eingedämmt werden können.

    Nach Protesten von Anwohnern wegen Lärm, Schmutz und Sachbeschädigung sieht sich die Stadt zum Handeln gezwungen. Eine Maßnahme sind gezielte Kontrollen von „schwarzen Schafen“. Daneben hält Alexander Hoffmann, der Leiter des städtischen Ordnungsamts, eine Verlängerung der Sperrzeit von Montag bis Donnerstag bereits ab 1 Uhr nachts für diskussionswürdig. Eine Festlegung gebe es aber noch nicht. „Wir stehen in einem ergebnisoffenen Dialog mit den Gastronomen und werden zunächst deren Vorschläge auf Tauglichkeit prüfen“, sagte Hoffmann auf Anfrage.

    Argumente zum Handeln liefert ihm auch die Polizei, die wöchentlich die Stadt über nächtliche Delikte informiert. Laut Polizei werden 50 Prozent aller Sachbeschädigungen im alkoholisierten Zustand verübt, jede zweite Körperverletzung zwischen 0 und 6 Uhr. Der Schwerpunkt der Verstöße liegt dabei zwischen Donnerstag und Sonntag.

    An dem Gespräch mit der Stadt hatten über 80 Betreiber von Diskotheken, Gaststätten und Hotels teilgenommen. Die Gastronomen zeigten sich einig in dem Ziel, dass es bei der bisherigen Sperrzeit von 5 bis 6 Uhr bleiben sollte.

    Eine Verlängerung der Sperrzeit hätte nach Einschätzung von Rudolf Singer und René Werner gravierende wirtschaftliche Auswirkungen auf die Gastronomie. Die Immobilienmakler und Betreiber der Diskothek „Odeon“ in der Augustinerstraße sagen, die Gastronomie sei inzwischen in der Stadt die „einzige Branche mit Wachstum“. Ein Rückgang in diesem Bereich hätte erhebliche Auswirkungen auch auf die Einnahmen der Stadt. Auch die Hotels profitierten davon, dass sich die Gäste im Würzburger Nachtleben amüsieren können. Eine nachts „tote“ Stadt würde nicht zuletzt Würzburg für Studenten weniger attraktiv machen. Und wenn sich alles aufs Wochenende verlagert, werden dann die Probleme nur noch größer, sieht René Werner voraus.

    Gezielte Kontrollen

    Singer und Werner unterstützen wie die meisten Wirte die Absicht der Stadt, den nächtlichen Verkauf alkoholischer Getränke an Imbissbuden einzuschränken. Ein großer Teil der Gastronomen ist auch bereit, den kommunalen Ordnungsdienst finanziell zu unterstützen. Bei derzeit zehn Mitarbeitern, vier davon Halbtagskräfte, sind gezielte Kontrollen nur einmal im Monat möglich.

    Mit einer Informationskampagne wollen die Wirte zudem ihre Gäste auf die Problematik aufmerksam machen.

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