„Der Grundstein ist gelegt“, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und meinte das metaphorisch. Dass bereits nächstes Jahr Bagger anrollen neben dem Hauptbahnhof und an der Schweinfurter Straße auch im Wortsinne der Grundstein für eine neue Multifunktionsarena gelegt wird, die 2020 oder '21 eröffnet, erscheint immer realistischer. Am Donnerstag sagte Schuchardt vor Journalisten, dass die Stadt den Bau der geplanten Arena mitfinanzieren will.
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Dynamik durch die Zukunftsstiftung
Neue Dynamik hatte das Projekt durch die im März gegründete Zukunftsstiftung bekommen (wir berichteten ausführlich), hinter der s.Oliver-Eigentümer Bernd Freier und BVUK.-Chef Michael Reizel stehen, die einen zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung stellen. Ob sich die Beteiligung der Stadt in ähnlichen Dimensionen bewegt, wollte Schuchardt, der betonte, dass eine neue Arena „ganz wesentlich zur Aufwertung der Stadt beitragen kann“, nicht verraten. Er sprach jedoch von einem „namhaften Betrag unterhalb der Hälfte der Baukosten“.
Diese taxierten Stadtbaurat Christian Baumgart und Thomas Oehler, Geschäftsführer der von der Stiftung gegründeten Projektgesellschaft, auf rund 30 Millionen Euro. Die Halle, die Schuchardt als „Meilenstein in der Stadtgeschichte“ bezeichnete, soll bei Sportveranstaltungen rund 6000, bei Konzerten 7500 Menschen fassen.
Zins und Tilgung eines Baudarlehens
Die Stadt, die offenbar vor allem Zins und Tilgung eines nötigen Baudarlehens übernehmen will, wird laut Schuchardt nicht Gesellschafter der Projektgesellschaft, will aber wohl ein Mitspracherecht haben. Logische Konsequenz wäre also ein Sitz in der Führung der Gesellschaft oder einer im Kuratorium der Stiftung, an die Gewinne der noch zu gründenden Betreibergesellschaft für gemeinnützige Zwecke zurückfließen sollen.

Schuchardt hatte im Mai 2016, direkt nach dem Aufstieg, dem neuen Fußball-Zweitligisten FC Würzburger Kickers sieben Millionen Euro fürs von der Liga verlangte Aufmöbeln des Stadions am Dallenberg versprochen. Dieses Geld hat die Stadt nun „übrig“, weil die Fußballer aufgrund einer Empfehlung des Frankfurter Architekturbüros Albert Speer + Partner (AS+P) das Stadion nicht ausbauen wollen, stattdessen einen Neubau anstreben.
Die Stadt will bei der Standortsuche helfen, den Bau aber nicht finanziell unterstützen.
2400 Parkplätze rund um die Halle
Die Städteplaner von AS+P stellen am Dienstag im Umwelt- und Planungsausschuss der Stadt ein weiteres Gutachten zur Arena an der Grombühlbrücke vor, in dem sie auch die Lösung der Parkplatzfrage in der dicht bebauten Gegend aufzeigen wollen. Laut Baumgart, der den Standort „aus städtebaulicher Sicht“ als ideal bezeichnete, werde es rund um die Halle 2400 Stellplätze geben.