Die Gefahr durch Wasser ist nicht zu unterschätzen und wird in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels immer weiter zunehmen. Besonders Starkregen ist ein tückisches Phänomen, da innerhalb kürzester Zeit enorme Wassermassen niedergehen können. Jutta Kansy, Leiterin des Bauamts in Zell, machte darauf bei der letzten Bürgerversammlung aufmerksam.
Starkregen sei zwar ein globales Problem, es schlage aber immer wieder auf lokal begrenztem Raum zu. Bis zu 100 Liter pro Stunde und mehr seien dann möglich. "Bei einer Grundstücksgröße von 200 Quadratmetern entspricht das dem Inhalt von 140 Badewannen", so Kansy. Es entsteht Oberflächenabfluss, da der Regen durch die Versiegelung von Böden kaum versickern kann. Die Folge: Die Kanalisation wird überflutet und das Wasser sucht sich seinen Weg über Wege, Straßen und Keller.
Wissen ist Schutz: Gefährdung erkennen
Um sein eigenes Risiko besser einschätzen zu können, empfiehlt es sich, vorhandene Hilfsmittel zu nutzen. So stellt zum Beispiel der "UmweltAtlas Bayern" des Bayerischen Landesamts für Umwelt kostenlose Hinweiskarten zur Verfügung, die unter anderem potenzielle Gefährdungen durch Oberflächenabfluss und Sturzfluten aufzeigen. Auch Warn-Apps wie NINA, die offizielle Warn-App des Bundes, oder KATWARN vom Fraunhofer-Institut Fokus können im Ernstfall warnen – wenn auch nur kurzfristig.
Von Rückstauklappe bis Versicherung: So machen Sie Ihr Zuhause wetterfest
Ein zentraler Punkt, den Kansy hervorhob, ist die Rückstausicherung. "Der Rückstau aus dem Abwasserkanal ist die größte Gefahr bei Starkregen-Ereignissen", erklärte sie. Weitere sinnvolle Maßnahmen, die Hauseigentümer ergreifen können, sind: Schwellen und Ummauerungen, die verhindern, dass Wasser durch Türen und Fenster eindringt. Letztere wiederum sollten darüber hinaus druckdicht sein – besonders für tiefer liegende Geschosse. Ebenso sei laut Kansy der Abschluss einer Elementarschadensversicherung wichtig, die im Schadensfall greift. Diese setzt jedoch häufig voraus, dass eine Rückstauklappe vorhanden ist.
Kansy betonte, dass es keine "perfekte Lösung" gibt. "Viele kleine Maßnahmen puffern jedoch das Schlimmste ab", betonte sie. Dabei müssen Hauseigentümer oft Kompromisse eingehen, etwa zwischen Barrierefreiheit, Optik und Sicherheit. Dennoch sei Prävention unerlässlich, denn: "Wenn etwas passiert, dann passiert es heftig". Und dann gilt es zunächst, sich selbst in Sicherheit zu bringen.