Wieder ein Schritt mehr, hin zum Leben in der Stadt am Fluss. Nachdem im Bau- und Ordnungsausschuss im November der Antrag auf eine Umnutzung des nördlichen Untergeschosses des Alten Kranen zu einem Restaurant durchgefallen war, gab es am Donnerstag keine Gegenstimme. Denn dieses Mal konnten sich die Ausschussmitglieder bei einem Ortstermin ein Bild von den Plänen für das Steakhaus mit Sitzplätzen direkt am Main machen, und was sie sahen, gefiel ihnen.
„Beef800° - Burger and Steak“
Anstelle des schon vor längerer Zeit ins Auge gefassten Clubs im Untergeschoss des historischen Bauwerks, soll dort nun im kommenden Jahr ein Steakhaus unter dem Namen „Beef800° - Burger and Steak“ entstehen. Der Name rührt von der Zubereitung der Steaks auf einem sogenannten „Beefer“ her, auf dem die Fleischstücke bei rund 800 Grad gegrillt werden. Bauherren sind die beiden Würzburger Geschäftsleute Rene Werner und Rudolf Singer, die auch das L'Ocanda im Obergeschoss des Alten Kranen betreiben und denen bis vor kurzem die Diskothek Odeon in der Augustinerstraße gehörte.
Sie wollen nicht kleckern, sondern klotzen: Singer bezifferte beim Ortstermin des Ausschusses die Gesamtkosten des Projektes auf rund 800 000 Euro. 500 000 Euro sollen auf die Infrastruktur, wie Strom- und Wasserversorgung, Brandschutz und Lüftung und 300 000 Euro auf die Einrichtung und Bestuhlung entfallen.
Etwa 130 Sitzplätze im Außenbereich.
Geplant sind laut René Werner maximal 160 Plätze innen und für den Sommer etwa 130 im Außenbereich. Wie man sich diese diese Außenplätze vorstellen kann, war beim Ortstermin zu sehen. Entgegen zum ursprünglichen Konzept vom November waren allerdings die Plätze direkt entlang der Kranenmauern und am Mainufer verringert worden.
Neu hinzu gekommen war die Bestuhlung einer Fläche, die beim Bau des Hochwasserschutzes am Kranenkai als gepflasterter Platz angelegt worden war, bislang aber, wenn überhaupt, nur als illegaler Parkplatz genutzt worden war. Die sich dort hinter Metalltüren versteckenden Müllcontainer würden bis auf ein ohnehin nur als Leergut oder Papierlager genutzt, wie Singer erklärte.
„Von dieser neuen Fläche wäre der Blick auf die Festung und den Alten Kranen wäre deutlich besser“, meinte auch CSU-Stadtrat Willi Dürrnagel, auf dessen Antrag der Ortstermin zustande gekommen war. „Aus meiner Sicht wäre das eine Bereicherung für die Stadt und wunderbar“, so Dürrnagel weiter. Zudem, wie Singer erklärte, auch die Betreiber der Schiffe der Weißen Flotte, deren Anlegestelle sich unweit des Alten Krane befinde, die Pläne begrüßen würden.
Mit Absturzsicherung entlang des Geländers am Mainufer.
Die beiden Radständer an der Kranenmauer müssten verlegt werden, erläuterte René Sauerteig, Leiter der Fachabteilung Bauaufsicht der Stadt, auf Rückfrage von CSU-Fraktionsvorsitzender Christine Bötsch. Auf seine Frage nach der Art und Ausführung der Absturzsicherung entlang des Geländers am Mainufer, erwiderte Singer, dafür werde man auf durchsichtige Glaselemente zurückgreifen, die widerstandsfähiger als Plexiglas seien.
Von so vielen Infos vor Ort überzeugt, gab es dann auch in der kurz danach beginnenden Sitzung des Ausschusses keine Diskussion zum Thema mehr, die Zustimmung erfolgte einstimmig. Ab Anfang Januar sollen jetzt die Arbeiten an die Baufirmen vergeben werden, mit der Eröffnung rechnen Rene Werner und Rudolf Singer etwa im Juli kommenden Jahres.