Nicht einmal 48 Stunden nachdem Steffen Romstöck völlig überraschend die Bürgermeisterwahl in Röttingen gewonnen hatte, wurde er bereits vereidigt. Dies nahm in Anwesenheit einer sehr großen Besucherzahl und unter anschließendem Beifall das älteste Stadtratsmitglied, Erich Mitnacht, vor. Die Amtszeit beträgt acht Jahre.
Bei der anschließenden Gratulation durch den stellvertretenden Bürgermeister Josef Geßner sagte dieser dem neuen Stadtoberhaupt die komplette Unterstützung des Gremiums zum Wohle der Stadt Röttingen zu. In seinem ersten Statement bedankte sich Steffen Romstöck bei den Röttinger Bürgerinnen und Bürgern für den großen Vertrauensvorschuss und hofft, dass es für alle eine gute Amtszeit wird.
In seiner Rede war unüberhörbar, dass er die entstandenen Gräben zwischen Einwohnerschaft und Stadtrat glätten will. Er bedauere zutiefst, dass es unüberhörbare Misstöne gegenüber dem Stadtrat gab. Es sollte aber niemand persönliche Folgerungen ziehen und eventuell bei den nächsten Stadtratswahlen im Jahre 2026 nicht mehr kandidieren, so Romstöck. Diese unterschiedlichen Meinungen und Diskussionen gehörten einfach zu einer Demokratie. Dem aktuellen Stadtrat bescheinigte er gute Arbeit.

Romstöck war selbst in der Vergangenheit bereits Teil des Gremiums. Er saß für die Unabhängigen Bürger Röttingen im Stadtrat und war dritter Bürgermeister der Stadt (2014 bis 2020). Der 44-Jährige ist außerdem Mitglied der SPD, allerdings nicht in der Partei aktiv, wie er gegenüber dieser Redaktion bestätigte. Auf seine Arbeit als Bürgermeister werde die Mitgliedschaft ebenfalls keinen Einfluss nehmen, betonte er. "In der Kommunalpolitik geht es um Sachentscheidungen, darum das Beste in Röttingen hinzukriegen. Da geht es nicht um irgendwelche Parteipolitik."
Sein besonderer Dank galt den beiden stellvertretenden Bürgermeistern Josef Geßner und Erich Mitnacht, die in den letzten Monaten als Bürgermeistervertreter sehr gute Arbeit geleistet hätten.
Unter der Leitung von Josef Geßner beschloss das Gremium, die bisherige Dienstaufwandsentschädigung und pauschale Fahrtkostenentschädigung seines Vorgängers Hermann Gabel zu übernehmen. Diese betragen neben der Grundvergütung nach Besoldungsgruppe A 13 625 Euro Dienstaufwandsentschädigung und 200 Euro Reisekostenpauschale.
Ebenfalls einstimmig erfolgte der Vorschlag zum Eheschließungs-Standesbeamten in der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen. Weil er ja persönlich betroffen ist, nahm Romstöck an der Abstimmung nicht teil. Da der neue Röttinger Verwaltungschef die Unterlagen an seiner früheren Arbeitsstelle, der Uni Würzburg, in der Kürze der Zeit noch nicht ganz übergeben konnte, wurde die nächste Stadtratssitzung auf Montag, 30. September, verschoben.