Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Steigende Zinsen, eingebrochener Neubau: Die Sparda-Bank zieht Bilanz

Würzburg

Steigende Zinsen, eingebrochener Neubau: Die Sparda-Bank zieht Bilanz

    • |
    • |

    Häufig hat eine konkrete Ankündigung schon einen spürbaren Effekt. So ordnete auch die Sparda-Bank Nürnberg, zu der unter anderem der Würzburger Standort am Barbarossaplatz gehört, zum 1. April 2022 Verwahrentgelte und Negativzinsen an. Kurz darauf läutete dann die Europäische Zentralbank ihre Zinswende ein. "Tatsächlich hat die Sparda-Bank die Verwahrentgelte nicht berechnet und gleich wieder abgeschafft", sagte Jakob Hauptmann, neues Vorstandsmitglied der nach eigenen Angaben mitgliederstärksten Genossenschaftsbank Nordbayerns, auf dem Jahres-Pressegespräch am Gründonnerstag. Man sei sogar eines der ersten Häuser gewesen, das wieder Habenzinsen eingeführt hätte.

    Doch aufgrund der Entwicklungen hatten auch in Würzburg viele Kunden im ersten Halbjahr 2022 ihre Gelder abgezogen, wobei einiges sogar im eigenen Haus verblieben war. Der Würzburger Filialleiter Ruthard Sämann sprach von einer regen Nachfrage nach Schließfächern, von denen man in Würzburg immerhin 600 vorhält. Mittlerweile sind die Kundeneinlagen wieder auf dem alten Stand. "Dazu hat auch beigetragen, dass wir seit September 2022 als erste Genossenschaftsbank mit eigenen Sparangeboten auf dem Online-Zinsportal Weltsparen.de präsent sind", sagte Hauptmann. Fast schon traditionell zum Osterfest habe man zudem wieder eine eigene Zinsaktion gestartet.

    Bausparverträge boomen wieder

    Zweigeteilt verlief im vergangenen Jahr das Baufinanzierungsgeschäft. Während der Neubau von privater Seite stark eingebrochen ist und damit auch die entsprechende Kreditvergabe, boomen wieder Bausparverträge sowie energetische Modernisierungen in den eigenen vier Wänden. "Bei letzteren gibt es viel Beratungsbedarf, etwa was die Förderungen angeht", berichtete Sämann. Im genossenschaftlichen Wohnungsbau ist die einstige Eisenbahner-Bank ebenfalls stark beteiligt – entweder als Kreditgeber oder auch als Bauherr, so wie in der Region aktuell bei einem Projekt in Estenfeld, wo im Laufe dieses Sommers 19 Apartments und 19 Wohnungen entstehen.

    In puncto Bauzinsen braucht sich die Sparda-Bank Nürnberg nicht zu verstecken. Im Gegenteil: In einem aktuellen, umfassenden Vergleich der Zeitschrift "Finanztest" (4/2023) führt sie in drei von vier Beispielrechnungen das Tableau an. Bei einer Untersuchung des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung landete das fränkische Genossenschaftsinstitut auf dem fünften Platz in der Kategorie "Deutschlands vertrauenswürdigste Kreditinstitute". Stolz ist man bei der Sparda-Bank auch auf das kulturelle und soziale Engagement.

    Bilanzsumme erreichte 2022 erstmals über 5 Milliarden Euro

    In Würzburg trägt man schon lange etwa den Hafensommer und das "Umsonst & Draußen" mit. Auch die Büchertaschenaktion oder den Ideenwettbewerb an Schulen führt die Sparda-Bank seit Jahren durch. Neu ist, dass sich das Kreditinstitut eine Strategie 2030 verpasst hat und noch nachhaltiger wachsen möchte. "Es ist uns ein Herzensanliegen, Menschen für ein nachhaltiges Leben zu begeistern und die Region lebenswert zu gestalten", so Hauptmann. Ein Beispiel seien Baumpflanzaktionen.

    Der hiesige Standort der Nürnberger Genossenschaftsbank verantwortete zum Jahresende knapp 18.000 Konten, ein Kundenvolumen von 850 Millionen Euro – die gesamte Bilanzsumme erreichte 2022 erstmals über 5 Milliarden Euro – sowie ein Kreditgeschäft in Höhe von 383,6 Millionen Euro (Gesamtwert: 3,42 Milliarden Euro). Die bei Genossenschaften üblichen Mitgliederanteile stiegen 2022 um 34 Prozent auf 2,14 Millionen – ein neuer Rekordwert. In Würzburg arbeiten rund 20 Menschen für die Sparda-Bank, darunter fünf Auszubildende. "Auch wir spüren den Fachkräftemangel", sagt Sämann, "es war wohl nie so leicht, Banker zu werden."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden