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ESSFELD: Sterne wie am Fließband produziert

ESSFELD

Sterne wie am Fließband produziert

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    Bunt und dekorativ: Manfred Landauer fertigte auch für die Giebelstädter Bibliothek seine Origami-Faltsterne.
    Bunt und dekorativ: Manfred Landauer fertigte auch für die Giebelstädter Bibliothek seine Origami-Faltsterne. Foto: FotoS: ANTJE ROSCOE

    Manfred Landauer ist den Origami-Sternen verfallen. Seine Papierle hat er fast immer dabei. 1000 Sternen ist er dieses Jahr schon ganz nahe gekommen.

    Überall dort, wo Wartezeiten entstehen oder wo Langeweile aufkommen könnte, faltet er drauf los, nicht zuletzt vorm Fernseher und bei Kameradschaftsabenden der Feuerwehr.

    Sein ganzes Werkzeug sind die Stecknadeln, eine Pinzette zum Zusammenstecken von kleinen Einzelteilen und die Schere, mit der er die Papierstreifen für die Fröbelsterne anspitzt. Nur Falten, Flechten und Stecken ist erlaubt. Klebesterne gehören nicht zu dieser Kunstform.

    1000 Sterne

    Es ist ein persönliches Ziel, sein Vorsatz für dieses Jahr: 1000 selbst gefaltete Origami-Sterne will er schaffen. Bascetta in 3D und Bascetta in 2D, Franziska- und Fröbelsterne: das sind die vier Typen, die Landauer mit Akribie produziert. An die 900 Stück sind es bislang.

    Die Kleinsten seiner Fröbelsterne sind nicht einmal zwei Zentimeter groß – ein Kuriosum, das er mit zwei Stecknadeln faltet. Sie sind seine Besonderheit und deshalb seine Lieblinge. Dass es einmal wie so eine kleine Sucht werden könnte, bedauert vor allem Landauers Schwester Michaela. Sie hatte vor zwei Jahren im Rahmen ihrer Ausbildung ihr Anleitungskonzept zu den dreidimensionalen Fröbelsternen an ihm ausprobiert und es hat funktioniert.

    Den fleißigen Schüler haben auch die restlichen 396 Papierstreifen aus der angebrochenen Packung gereizt. Es entstanden dann die Mini-Modelle und schließlich noch die Varianten mit verschiedenen Farbkombinationen. Als die Kirchengemeinde vergangenes Jahr eine neue Dekoration für die Christbäume in St. Peter und Paul suchte und Landauer Franziska-Sterne zur Anschauung mitgebracht hatte, war sein Schicksal besiegelt: er fertigte 101 große, gold-glitzernde Franziska-Sterne aus schwerem Strasspapier.

    Und die sind sehr aufwändig zu falten, sagt er, obwohl es auch nur acht Teile sind, wie der flache Bascetta. Von eineinhalb bis 30 Zentimeter Durchmesser Größe sind die Sterne, von denen es die großen 3D-Bascetta-Sterne mit ihren 20 Zacken in der Zwischenzeit auch schon mit Beleuchtung gibt.

    Es ist unschwer vorstellbar, dass man mit diesen imposanten Sternen schnell ein Lagerproblem bekommt. Landauer, Lagerist in einem Getreidesilo, fertigt deshalb vorwiegend kleinere Exemplare, die er gleich hunderterweise in kleinen Dosen verstaut. Er experimentiert und recycelt aber auch gerne, mit dem rosa glänzenden Papier von Likör-Kirsch-Pralinen, zum Beispiel. Letztlich war es dann aber doch eine Plackerei, sagt er.

    Weniger die 30 Pralinen zu vertilgen, um an die Papierle ranzukommen, sondern das Falten. Erst einmal sind sie nicht quadratisch und dann neigt das Papier dazu, einzubrechen. Das Ergebnis aber glitzert schön und duftet auch noch eine Weile nach dunkler Schokolade.

    Beim Weihnachtsmarkt der Mainfränkischen Werkstätten hat er seinen Bestand etwas reduziert. Schön sei außerdem auch, dass man oft angesprochen wird und nette Bekanntschaften macht, wenn man in der Öffentlichkeit faltet.

    Varianten in der Bücherei

    Ob er weiter macht, nach diesem 1000-Sterne-Jahr, weiß er noch nicht. Außer Sternen kommt ihm auch nicht viel in Frage, von Lesezeichen und Schächtelchen abgesehen. „Ich habe mich auf Sterne spezialisiert“, grenzt Landauer ein und kann sich kaum etwas Schöneres vorstellen.

    Alle Varianten sind derzeit in der Bücherei in Giebelstadt zu bestaunen und auch zu kaufen, jeweils zu den Öffnungszeiten.

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