Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Straba fahren und Auto teilen

WÜRZBURG

Straba fahren und Auto teilen

    • |
    • |
    Neue Wege der Mobilität: Daniel Kurth, Geschäftsführer des Carsharing-Anbieters Scouter, Paul Lehmann, Bereichsleiter Mobilitätsdienstleitungen bei der Würzburger Straßenbahn, und WVV–Chef Thomas Schäfer (von links) setzen auf die Verbindung zwischen Carsharing und dem Öffentlichen Personennahverkehr mit Bus und Straßenbahn.
    Neue Wege der Mobilität: Daniel Kurth, Geschäftsführer des Carsharing-Anbieters Scouter, Paul Lehmann, Bereichsleiter Mobilitätsdienstleitungen bei der Würzburger Straßenbahn, und WVV–Chef Thomas Schäfer (von links) setzen auf die Verbindung zwischen Carsharing und dem Öffentlichen Personennahverkehr mit Bus und Straßenbahn. Foto: Foto: THERESA MÜLLER

    Ein Auto fahren und ein Auto besitzen sind längst nicht mehr dasselbe. Ein Auto teilen ist der Mobilitätstrend, der in Großstädten immer mehr an Fahrt gewinnt. Auch immer mehr Würzburger nutzen Carsharing. Das Angebot kommt jedem entgegen, der nur stundenweise oder für bestimmte Zwecke ein Auto braucht, bezahlt wird nach Stunde und Kilometern. Jetzt steigt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) in das Geschäft ein – in Kooperation mit der Carsharing-Firma Scouter, die in der Stadt und in Veitshöchheim an neun Standorten 16 Fahrzeuge anbietet.

    „Nein, wir schaffen uns damit keine Konkurrenz“, sagt Paul Lehmann von der Würzburger Straßenbahn (WSB). Vielmehr wolle man mit „WVVmobil“ mehr Anreize für die Nutzung von Bus und Straßenbahn schaffen: Carsharing als Ergänzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Das Angebot der WVV: Wer eine Jahreskarte für Bus und Straba besitzt – das sind rund 15 000 in der Stadt – bekommt bei Scouter ein Auto in Würzburg und 200 anderen deutschen Städten zu Sonderkonditionen. Er zahlt weder die einmalige Registrierungsgebühr von 29 Euro, noch die jährliche Öko-Abgabe von 72 Euro.

    Verkehrsraum entlasten

    Diese Kosten übernimmt Scouter. Der einzig große kommerzielle Carsharing-Anbieter in der Stadt – es gibt daneben auch privates Carsharing – möchte mehr Kunden gewinnen. Das will auch die WVV – verbunden mit dem Ziel, den öffentlichen Verkehrsraum zu entlasten.

    Lehmann, Bereichsleiter Mobilitätsdienstleistungen bei der WSB, setzt auch auf Kunden, die möglicherweise lieber Carsharing nutzen als sich einen Zweitwagen anzuschaffen. Und vielleicht greife der Besitzer einer ÖPNV-Monatskarte zu einem Jahresticket mit Sonderkonditionen fürs Carsharing-Angebot.

    WVV-Chef Horst Schäfer jedenfalls sieht „Wachstumspotenzial“, und das nicht nur bei jungen Leuten, die immer häufiger kein eigenes Autos mehr wollten, sondern auch bei älteren Kunden, die zwar schwerpunktmäßig Bahn, Bus oder Straba fahren, bisweilen aber auch ein Fahrzeug bräuchten.

    Vor eineinhalb Jahren waren in Würzburg beim Carsharing von kommerziellen Anbietern rund 600 Nutzer registriert, bei Scouter sind es mittlerweile über 1000. „Der Standort Würzburg rechnet sich schon jetzt“, sagt Scouter-Geschäftsführer Daniel Kurth. Bis Ende des Jahres wolle man das Angebot in der Stadt auf 25 bis 30 Fahrzeuge erhöhen.

    Stadtbau legt noch drauf

    „Wir legen noch drauf, aber mit abnehmender Tendenz“, bilanziert dagegen Axel Janz von der Stadtbau. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft bietet seit zwei Jahren an ihren Miet- und Eigentumsbauten in der Brunostraße Carsharing an, die drei Fahrzeuge zählen zur Scouter-Flotte. Auch wenn die Akzeptanz in der Zellerau laut Janz „noch ausbaufähig“ ist, will die Stadtbau Carsharing ausbauen und auch Wohnprojekten am Ludwigkai und im neuen Stadtteil Hubland anbieten.

    Carsharing ist für die Stadtbau auch deshalb interessant, weil es Platz spart. So konnte man deswegen in der Brunostraße auf einige der vorgeschriebenen Stellplätze in der Tiefgarage verzichten. Stadtbaumieter erhalten beim Carsharing Sondertarife – und nutzen diese offensichtlich. Zwei Drittel der Nutzer in der Zellerau sind Stadtbaumieter.

    Weiter vorankommen soll Carsharing im Herbst: Bis dahin will die Stadt an zehn Standorten in der Innenstadt Mobilstationen einrichten mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und jeweils zwei Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge. „Wir sind voll im Zeitplan“, sagt Umweltreferent zu diesem Projekt im Rahmen des städtischen Klimaschutzkonzeptes. Wichtig dabei die Verbindung zum ÖPNV: Die Stationen entstehen entlang der Straba-Achsen Sanderau-Altstadt-Zellerau-Grombühl.

    Carsharing bekannter machen will eine Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda 21. Dort engagiert sich Klaus Burmeister, der einst selbst das Auto teilen in einer kleinen Firma anbot. Seine Botschaft an mögliche Nutzer: „Wer weniger als 12 000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto unterwegs ist, kann mit Carsharing Geld sparen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden