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HELMSTADT: Strafanzeige der IG Metall

HELMSTADT

Strafanzeige der IG Metall

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    Wolf-Geschäftsführer Arne Fehrlage hat am 24. Mai 2007 Insolvenzantrag gestellt. „Damit kam er der Industriegewerkschaft Metall zuvor“, erklärte deren Erster Bevollmächtigter Walther Mann. Ansonsten hätte es die Gewerkschaft selbst als letzten Weg gesehen, weil potenzielle Auftraggeber nicht mehr bereit gewesen seien, mit der Geschäftsleitung weiter zusammenzuarbeiten. Zudem sei die Geschäftsführung ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekommen.

    Unabhängig davon hat die IG Metall im Auftrag ihrer Mitglieder Strafanzeige bei der Kripo gegen den Geschäftsführer wegen Insolvenzverschleppung gestellt. In dieser unüblichen Vorgehensweise habe die Gewerkschaft die einzige Möglichkeit gesehen, die Geschäftsführung der Firma Wolf für die problematische Situation verantwortlich zu machen. Zudem würden die hohen Verluste erheblich die Fortführung des Unternehmens erschweren.

    Walther Mann bezieht sich auf das Gutachten des Insolvenzverwalters. So hätten die kurzfristigen Verbindlichkeiten der Firma Wolf die kurzfristig realisierbaren flüssigen Mittel überstiegen, so dass „spätestens am 31. August 2006 die Zahlungsunfähigkeit der Fa. Wolf Automation GmbH“ gegeben gewesen sei.

    Weiter heißt es in der IG-Metall-Mitteilung: Die Beschäftigten hätten schon lange kein Vertrauen mehr in „ihre“ Geschäftsleitung. So seien in der Vergangenheit keine Termine und Zusagen mehr eingehalten worden, Buchungsvorgänge seien vor Ort nicht mehr einsehbar gewesen und sozialversicherungspflichtige Beträge, die abgerechnet wurden, nicht mehr abgeführt worden.

    Bereits im Vorfeld der Insolvenz sei es zu erheblichen Zahlungsrückständen gekommen. Löhne seien mit großem Zeitverzug ausgezahlt und Auslagen der Monteure nicht mehr abgerechnet worden.

    Die Firma Wolf Automation GmbH beschäftigte Anfang 2006 noch 59 Mitarbeiter. Mittlerweile sind es noch 36, von denen aber drei zum Monatsende gekündigt haben. Die anderen arbeiten unter erschwerten Bedingungen den vorhandenen Auftragsbestand ab, erklärte der Insolvenzverwalter. Es sei in dieser Situation schwierig, neue Aufträge zu bekommen.

    Walther Mann von der IG Metall schätzt auf der Basis des Gutachters die Verbindlichkeiten sehr hoch ein. An Lieferanten und Dienstleister würden 4,66 Millionen Euro zu Buche stehen, dazu kämen immerhin noch 200 000 Euro Verfahrenskosten für den Sozialplan, die Kosten für einen Sozialplan an sich und neue Forderungen, die von Gläubigern noch bis 30. September gestellt werden können.

    Der Insolvenzverwalter könne gegenüber der Firma Benteler AG, die die Firma Wolf vor Jahren an die Firma Vincero/Fehrlage aus der Nähe von Paderborn veräußert hat, bei optimalem Verfahrensverlauf 1,7 Millionen Euro an Anfechtungszahlungen erwirken. Außerdem stehen Forderungen an Kunden von etwa einer Million an. Einschließlich Bankguthaben und anderer Aktiva, so Mann, könne sich die zu erwartende Summe auf vier Millionen Euro belaufen.

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