Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Straßenbahn zum Hubland fährt nicht vor Ende 2019

WÜRZBURG

Straßenbahn zum Hubland fährt nicht vor Ende 2019

    • |
    • |
    Verspätung: Die so genannte Linie 6 ans Hubland fährt später los als geplant. Über die Haltestelle Juliuspromenade sollen auf der neuen Trasse künftig auch die Linie 2 aus der Zellerau und die Linie 3 aus Heidingsfeld durch das Frauenland ans Hubland fahren.
    Verspätung: Die so genannte Linie 6 ans Hubland fährt später los als geplant. Über die Haltestelle Juliuspromenade sollen auf der neuen Trasse künftig auch die Linie 2 aus der Zellerau und die Linie 3 aus Heidingsfeld durch das Frauenland ans Hubland fahren. Foto: Fotomontage: Thomas Obermeier/Heike Grigull

    Wer sich gefreut hatte, im Jahr 2018 mit der neuen Straßenbahnlinie 6 zur Landesgartenschau ans Hubland fahren zu können, der hat sich zu früh gefreut. „Im Idealfall werden wir frühestens Ende 2019 mit dem Bau fertig sein“, teilte WSB-Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Pilz am Montag vor der Presse mit. „Mit Bedauern müssen wir feststellen, zur Landesgartenschau 2018 schaffen wir das nicht, es wäre auch nicht sinnvoll, einen anderen Zeitplan vorzulegen.“

    Gerüchten, die Linie 6 sei damit komplett „gestorben“, erteilte Pilz eine klare Absage. „Das ist nicht mehr und nicht weniger als eine Verzögerung, wir stehen nach wie vor zum Bau dieser ökologisch wichtigen weil umweltfreundlichen Straßenbahnlinie“, so Pilz weiter. „Wir bauen diese Linie nicht für die Landesgartenschau, sondern für die Bürger der Stadt, auch sind mir keine beunruhigenden Kostensteigerungen bekannt.“ Gerüchte über ein neues WVV-internes Gutachten, das anderes besage, wiesen Matthias Pilz und auch WVV–Chef Thomas Schäfer gemeinsam zurück.

    „Wir bauen diese Linie nicht für die Landesgartenschau, sondern für die Bürger der Stadt.“

    Matthias Pilz WSB-Aufsichtsratsvorsitzender

    Als Grund für die Verzögerung nannte Schäfer die große Zahl der Einwendungen im seit gut eineinhalb Jahren laufenden Planfeststellungsverfahren. In 447 Fällen hatten Bürger bis August vorigen Jahres schriftliche Einwände gegen die ausgelegten Pläne der Straßenbahn-Planer erhoben, teils auf 60 bis 70 Seiten. Seit Oktober 2012 wurden diese Einwendungen jetzt kategorisiert und Fall um Fall um abgearbeitet. Gutachten seien angefordert worden, die nun Zug um Zug in die Pläne eingearbeitet worden seien.

    Dies sei auch der einzige Grund, warum es in letzter Zeit um die Linie 6 so still geworden sei, so Schäfer weiter. „Wir haben gearbeitet.“ Noch im Juni könnten die Unterlagen wieder an die Regierung von Unterfranken zurück gehen. „Deswegen haben wir uns entschlossen, die Öffentlichkeit über den Stand des Verfahrens zu informieren und frisch aus der Aufsichtsratssitzung kommend zu sagen, wo stehen wir.“ Eine Anfrage der CSU-Fraktion im Stadtrat von vergangener Woche habe damit nichts zu tun, fügte Pilz hinzu. Die sei erst erfolgt, als die Einladung zur Aufsichtsratssitzung schon verschickt gewesen sei.

    „Fast 97 Prozent der Einwendungen sind geschafft“, berichtete Daniel Schüßler-Spitzhüttl, bei der WVV zuständig für der Bauprojektmanagement. Jeder einzelne Einwand müsse sorgfältig bearbeitet und fundiert beantwortet werden. „Wir können nicht einfach eine Behauptung durch eine Gegenbehauptung beantworten.“ Und wenn, wie geschehen, ein Bewohner der Max-Dauthendey-Straße in der Sanderau auf einer Sammel-Einwendung unterschrieben habe, dass er sich durch dem Lärm der Straba-Linie belästigt fühle, müsse das Gegenteil durch ein Gutachten belegt werden. Das kostet Zeit und Geld, bislang seien rund vier Millionen Euro für die Linie 6 „verplant“ worden, sagte Schäfer.

    In vielen Fällen seien Planungsvarianten überdacht und abgewogen und letztendlich angepasst worden. So sähen die Pläne jetzt in der Trautenauer und der Zu-Rhein-Straße Rasengeleise vor, in der Ottostraße und am Uni-Campus-Nord hingegen nicht. Auch am Wittelsbacher Platz geben es Änderungen. Der Erörterungstermin mit der Regierung von Unterfranken werde noch in diesem Jahr stattfinden. „Dann treten wir auch wieder in den Dialog mit dem Bürger und informieren öffentlich über die Änderungen“, so Schäfer.

    Er rechnet mit dem Planfeststellungsbeschluss der Regierung nicht vor Ende 2014. „Dann gehen die Planungen weiter, die Kosten werden ermittelt und das Zuwendungsverfahren beginnt, Ende 2015 werden wir Europaweit ausschreiben, im Frühjahr 2016 die Arbeiten vergeben und im Sommer 2016 wird der Bau beginnen können“, so Schäfer. „Bei einer veranschlagen Bauzeit von rund dreieinhalb Jahren sind wir Ende 2019 fertig, und das aber nur, wenn niemand gegen die Planfeststellung klagt.“

    Standpunkt zum Thema: www.mainpost.de/7526714

    Wie die Besucher im Jahr 2018 zum Landesgartenschaugelände gelangen werden, dafür gibt es noch keine Überlegungen. „Wir können ja noch nicht sagen, wie die Leute anreisen und müssen mit der LGS-Geschäftsführung reden, wie diese ihre Karten vermarkten“, sagt Thomas Schäfer. Denkbar ist zum Beispiel ein Busshuttle-System von Großparkplätzen aus, wie es auch bei der LGS im vergangen Jahr in Bamberg erfolgreich angewandt wurde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden