Fans der legendären bayerischen Musik- und Kabarett-Gruppe „Biermösl Blosn“ haben ihn gleich erkannt – Stofferl Well, der mit seiner Trompete vor dem Ochsenfurter Rathaus zusammen mit dem Ensemble „Schmitts Katze“ Klezmer-Weisen anstimmt.
Gemeinsam mit einem Kamerateam des Bayerischen Fernsehens ist Christoph Well in Mainfranken unterwegs, um die Gegend kennenzulernen und in der Sendereihe „Stoffel Wells Bayern“ davon zu erzählen.
Das Alphorm im Beiwagen
Unterwegs ist der Musiker dabei mit einer alten 600er BMW, Baujahr 1953, samt Beiwagen. Allein schon die Instrumente, die er darin verstaut hat, ziehen erstaunte Blicke auf sich. Neben einer Gitarre und einer Trompete ragen ein Alphorn und eine Harfe aus dem Beiwagen heraus.
Und das Gefährt sei keineswegs nur Staffage fürs Fernsehen, sondern sein eigenes. „Ich bin damit herg'fahrn und fahr a wieder z'ruck, wann die Kist'n halt“, erzählte er anschließend bei einer Tasse Kaffee am Marktplatz.
Wie eine Gegend klingt
Von Schweinfurt bis Würzburg führte die Tour, bei der Christoph Well an jeder Station mit Musikern aus der Gegend zusammentraf. „Mich interessiert immer, wie eine Gegend klingt“, erzählt er.
Dass es in Ochsenfurt keine Volks- sondern Klezmermusik war, liegt an Armin Griebel von der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik in Uffenheim. Bei der Recherche war das Bayerische Fernsehen auf die Gruppe „Schmitts Katze“ aufmerksam geworden, der Armin Griebel angehört.
Vor 14 Tagen haben er und seine beiden Kollegen Matthias Grob und Marcel Largé von ihrem gemeinsamen Fernsehauftritt erfahren. Bei der Aufnahme reichten dem studierten Konzertmusiker Christoph Well ein paar Takte, um mit seiner Trompete einzustimmen.
Das Stück „Arabertanz“ entstand in den USA unter jüdischen Emigranten aus Osteuropa, erzählt Matthias Grob.
Fasziniert vom Knochenmann
Die übrigen Ergebnisse der recht spontanen Sessions sind am 23. Oktober im Bayerischen Fernsehen in der Sendung „Stofferl Wells Bayern – Strawanzen in Mainfranken“ zu hören. Dort gibt Stofferl Well auch das Gstanzl zum Besten, das ihm zu Ochsenfurt eingefallen ist.
Dass es eine freundliche Widmung an die Stadt sein wird, ist anzunehmen. Jedenfalls habe ihm die Altstadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern sehr gut gefallen, vor allem das Rathaus mit dem Knochenmann am Lanzentürmchen, erzählt Stofferl Well, bevor er aufs Startpedal seiner betagten BMW tritt und langsam davon tuckert.