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WÜRZBURG: Studentenverbindung Markomannia feiert am Wochenende ihr 140. Stiftungsfest

WÜRZBURG

Studentenverbindung Markomannia feiert am Wochenende ihr 140. Stiftungsfest

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    Jubelstiftungsfest: Die katholische Studentenverbindung Markomannia – unser Foto zeigt einige Mitglieder – feiert an diesem Wochenende ihre 140-jähriges Bestehen.
    Jubelstiftungsfest: Die katholische Studentenverbindung Markomannia – unser Foto zeigt einige Mitglieder – feiert an diesem Wochenende ihre 140-jähriges Bestehen. Foto: Foto: Heiko Kucera

    (rtg) An diesem Pfingstwochenende feiert die katholische deutsche Studentenverbindung (KDStV) Markomannia ihr 140-jähriges Bestehen. Seit 1871 ist sie Mitglied im Cartellverband (CV), dem größten katholischen deutschen Akademikerverband, der heute 126 Verbindungen mit rund 30 000 Mitgliedern vertritt. Zu diesem Anlass finden sich über 400 Gäste aus ganz Deutschland in Würzburg ein.

    Vor 140 Jahren gründete sich eine katholische und farbentragende Verbindung mitten im schwelenden Kulturkampf in Würzburg. Die Problematik von damals, dass man als katholischer Student, der seinen Glauben aktiv lebt, von seinen Kommilitonen belächelt oder gar geschmäht wird, sei heute aktueller denn je, erzählt Senior Dominik Holzer. Trotzdem, oder gerade deswegen, habe die nichtschlagende Verbindung in den letzten Jahren keine Nachwuchssorgen.

    Ein Grund für diese Erfolgsgeschichte ist nach Überzeugung der Markomannen, dass die Verbindung sich und ihren Prinzipien Religio (Religion), Scientia (Wissenschaft) und Amicitia (Freundschaft) stets treu geblieben ist. So habe sich Markomannia trotz Verbots im Dritten Reich nicht aufgelöst und habe bis 1939 den Verbindungsbetrieb illegal aufrechterhalten. Der Wahlspruch „Furchtlos und treu!“ sei bis heute Anspruch an jedes Mitglied.

    Am Pfingstsamstag gibt es bei einen Ball im Fürstensaal der Festung Marienberg die Möglichkeit, Freundschaften zu pflegen, zu erneuern und zu gründen. Eine Verbindung sei ein Lebensbund, erklärt Dr. Achim Beck, Philisterconsenior (Vizevorsitzender) der Markomannia. Sie gliedert sich in die Aktivitas, die sich aus Studenten aller Fakultäten zusammensetzt und die das Semesterprogramm gemeinsam gestalten, sowie die Altherrenschaft, die den jungen Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht.

    Wer in seiner Studienzeit in seiner Verbindung schöne Zeiten erlebt hat, gibt davon laut Beck gerne etwas zurück, wenn er später als Alter Herr im Berufsleben steht. Deshalb seien „Opportunisten, die nur auf ein Netzwerk an Beziehungen aus sind, in einer Verbindung komplett fehl am Platz“, betont Beck .

    Gemeinsam zur Messe

    Am Pfingstsonntag zelebriert der Verbindungsseelsorger, Domdekan Günter Putz, in St. Adalbero ein Festhochamt. Den Gedächtnisgottesdienst am Montag feiert Prodekan Prof. Dr. Burkard M. Zapff (Uni Eichstätt) mit seinen Bundesbrüdern. Die aktiven Studenten gehen auch sonst jeden Sonntag gemeinsam zur Messe. „Dies war nur einer der Punkte, die mich zum Beitritt bewegt haben“, sagt Domkaplan Christian Stadtmüller, einer von sechs Kaplänen und Seminaristen, die Mitglied in der Aktivitas der Verbindung sind.

    Höhepunkt ist der Kommers unter Leitung des Seniors Dominik Holzer. Die Abordnungen befreundeter Verbindungen sowie die Musik des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Ellar (Westerwald) sorgen für einen feierlichen Rahmen. Zahlreiche Ehrengäste sprechen Grußworte.

    Im Zentrum steht die Festrede von Professor Jörg Hacker. Er ist aus seiner Würzburger Zeit als Leiter des Instituts für molekulare Infektionsbiologie bekannt, danach war er Präsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin und steht seit 2010 der Leopoldina in Halle vor, der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Vor dem Hintergrund der EHEC-Krise wird sein Vortrag zum Thema „Infektionen und Gesellschaft“ mit Spannung erwartet.

    Philistersenior (Vorsitzender) Dr. Joachim Medla wird danach die Anstrengungen von Altherrenschaft und Aktivitas würdigen, die eine Renovierung des Markomannenhauses in der Mergentheimer Straße möglich gemacht haben, das rechtzeitig zum großen Fest in neuem Glanz erstrahlt.

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