Manchmal braucht es ein bisschen länger, bis Dinge realisiert werden können. Manchmal sogar Jahrzehnte. "Gut Ding braucht Weile – manchmal gehen Jahre ins Land, hier waren es Jahrzehnte", sagte Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer bei einem Ortstermin am Bahnhaltepunkt in Geroldshausen.
Auch seine Bürgermeisterkollegen Oberbürgemeister Christian Schuchardt aus Würzburg, Stefan Hemmerich aus Reichenberg, Gunther Ehrhardt aus Geroldshausen und Marcus Wessels aus Wittighausen sowie Altbürgermeister Anton Holzapfel waren gekommen. Der Grund: Die Bahn fährt auf der Strecke Würzburg-Lauda ab dem morgigen Sonntag nun auch an den Wochenenden im Stundentakt nach Würzburg und wieder zurück.
Und so freuten sich jetzt alle Beteiligten darüber, dass der Stundentakt dieser Bahnlinie ab 12. Dezember 2021 täglich eingeführt wird. Hierfür sei kaum noch ein Fahrplan nötig, denn die Abfahrtszeiten in Kirchheim, Gaubüttelbrunn, Geroldshausen und Reichenberg und Würzburg seien jeweils nahezu immer gleich, meinte Jungbauer.
Mit Bus und Bahn in die Stadt fahren
Die Kommunalpolitiker hoffen nun, dass immer mehr Leute das Auto auch mal stehen lassen, um mit Bus und Bahn in die Stadt zu fahren. Und dass auch mehr Menschen aus der Stadt das Angebot nutzen, um bequem aufs Land zu kommen, wie OB Schuchardt sagte. "Probieren Sie die nächste Einkaufstour mit der Bahn, ohne Stau, ohne Parkplatzsuche und Parkgebühren. Für die "Ab-und-zu-Fahrer" ist das Sechser-Ticket für 3,97 Euro am günstigsten. Für zwei Personen plus Kinder das Tagesticket für 9,10 Euro, das am Wochenende sogar für zwei Tage gilt", riet Jungbauer.
Die stetigen Verbesserungen auf dieser Strecke seien vor allem auch den jahrzehntelangen Bemühungen des kommunalen Arbeitskreises (KAK) mit den Altbürgermeistern Anton Holzapfel aus Kirchheim und Karl Hügelschäffer aus Reichenberg, Schriftführer Heinz Erhardt aus Moos und Ulrike Ernst-Schwertberger von der Agenda21 aus Kirchheim zu verdanken. So konnte bereits zum 9. Dezember 2018 nach jahrelangem Ringen der Stundentakt an Werktagen erreicht werden.
Zahl der täglichen Zugverbindungen hat sich fast verdoppelt
Somit hat sich die Zahl der täglichen Zugverbindungen auf dieser Strecke von 21 im Jahr 2001 auf immerhin 40 im Jahr 2021 erhöht. Ein Ergebnis, das alle Beteiligten mit Stolz erfüllt. Bleibt nun die Hoffnung, dass der geplante Neubau des Bahnhalts Würzburg-West in Heidingsfeld und die dringend erforderliche Sanierung des Bahnhofs Geroldshausen zügig vorangehen. "Denn gerade hier liegt einiges im Argen, zum Beispiel die hohen Absätze auf den Bahnsteigen und das Überqueren der Bahngleise über den sogenannten beschrankten Reisenden-Übergang", betonte Bürgermeister Erhardt.