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WÜRZBURG: Tanzschule Hartung feiert 50-jähriges Jubiläum

WÜRZBURG

Tanzschule Hartung feiert 50-jähriges Jubiläum

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    Er war eine Institution, der Grandseigneur des gepflegten Gesellschaftstanzes, die Tanzschule Hartung eine Institution. Und das ist sie heute noch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Generationen von Schüler haben hier die ersten Schritte in die Gesellschaft gewagt, sich zu benehmen gelernt, den ersten Flirt gehabt, und mancher hat hier die Frau fürs Leben gefunden. In diesen Tagen gibt es einen guten Grund, wieder einmal bei Hartung vorbeizuschauen.   Die Tanzschule in der Peterstraße wird 50 Jahre alt, und das wird mit einer großen Party am 29. November ab 18 Uhr bei freiem Eindruck gefeiert.

    Das Tanzen ist mit dem Namen Hartung weit länger verbunden. Schon vor dem Krieg war Walter Hartung, der eigentlich Chemiker gelernt hatte, in Prag zum Universitätstanzlehrer bestellt worden. Die Vertreibung brachte ihn aus Böhmen in die Rhön. In Bad Kissingen hat er mit erstem Tanzunterricht wieder Fuß gefasst und hier schon 1946 das erste Europa-Tanzturnier veranstaltet.

    1950 zog Walter Hartung nach Würzburg und eröffnete seine Tanzschule im ersten Stock des Wäschehauses Schlier, Eingang Schustergasse. Immerhin gab es hier schon einen Saal mit 100 Quadratmetern. Nach den Entbehrungen des Krieges suchten die Menschen nach gesellschaftlichem Leben. Mit den ersten festlichen Bälle in den Huttensälen kam Hartung dem entgegen.

    Dann ist Hartung „das Wagnis seines Lebens“ eingegangen – eine eigenen Tanzschule. Es war eine entbehrungsreiche Zeit, erinnert sich seine Frau Gerlinde. Der Neubau an der Peterstraße verschlang die letzte Mark, und oftmals gab zum Essen nicht mehr als Spaghetti mit Tomatensoße.

    Doch es ging aufwärts. 1958 wurde die Tanzschule mit zwei Sälen ohne Säulen eröffnet, unter der Casino-Saal, oben der Spiegelsaal, der so wegen seines Riesenspiegels an der Stirnwand hieß.   „Das war damals einmalig für Würzburg“, schwelgt die Seniorchefin in Erinnerungen. Mit ersten Tanzkursen für Schüler und Studenten fing es an. Zu Standard, Cha-Cha und Lateinamerikanischen Tänzen kamen bald die ersten modernen Tänze der Jugend. Am Wochenende gab es Tanztee, und die Beatabende waren so beliebt, dass die Leute auf der Straße Schlange standen.

    Einlass gab es nur mit Partyausweis, und gutes Benehmen war selbstverständlich. Bei den Tanztees gab es Jeansverbot, Mann trug Anzug und Krawatte. Berühmt war das Kaugummibrett mit Nummern am Eingang, an das jeder seinen Kaugummi kleben und beim Gehen wieder mitnehmen konnte. Sonntagvormittags gab es Diavorträge über gutes Benehmen und Tischmanieren, erzählt Gerlinde Hartung.

    Sie war als junges Mädchen aus Eibelstadt zu Hartung als Sekretärin gekommen. „Ich hab mir den Chef gekrallt“, sagt die resolute Frau.   Schnell war sie vom Tanz fasziniert. Der Chef hat ihre Fähigkeiten erkannt und sie bis zur Perfektion gefördert, die sie auf internationalen Tanzturnieren zeigte. 1960 haben beide geheiratet und die Tanzschule gemeinsam geleitet. 1964 kam Tochter Kristina zur Welt. Seit 1986 ist sie selbst Tanzlehrerin und führt die Tanzschule gemeinsam mit Tanzlehrer Horst Reinhart.   Seit drei Jahren verstärkt Mike Cunningham das Team und ergänzt das Angebot durch Hip-Hop, Salsa, Discofox und Breakdance.

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