Von der ersten Minute an war der Andrang riesengroß beim "Tag der Bundeswehr" in Veitshöchheim. Unter dem Motto "Wir sind da" präsentierten sich die 10. Panzerdivision der Bundeswehr sowie Einheiten aus Frankreich, den Niederlanden, Litauen und Tschechien. Offiziell zählte die Bundeswehr am Samstag gut 18.000 Besucherinnen und Besucher. Auch General Carsten Breuer, seit März dieses Jahres Generalinspekteur der Bundeswehr und damit der ranghöchste Soldat, war in Veitshöchheim zu Gast.
Leopard 2, Puma und Panzerhaubitze 2000 waren zu sehen
Das Programm startete mit einer dynamischen Gefechtsdarstellung. Zu sehen gab es den Schützenpanzer Puma, den Kampfpanzer Leopard 2, Aufklärungs- und Versorgungsfahrzeuge sowie die Panzerhaubitze 2000 in Bewegung. Auch Schüsse mit Übungsmunition fielen. Auf einem Übungsplatz zeigten Soldatinnen und Soldaten die Eroberung einer Siedlung und zogen das Publikum in den Bann.
Die Ausstellung der verschiedenen Fahrzeuge war ein weiterer Besuchermagnet. So überflog das Transportflugzeug A400M der Luftwaffe und der Seefernaufklärer Orion PC 3 der Marine das Gelände mehrmals. Viele nutzten auch die Chance, sich Panzer und andere Ketten- und Radfahrzeuge aus der Nähe anzuschauen, sich hineinzusetzen oder sogar selbst mal mitzufahren. Viele Kinder und Jugendliche kletterten auf den Fahrzeugen oder steuerten kleine Militärroboter. Mit Hüpfburgen und einem Karussell gab es auch ein spezielles Kinderprogramm, denn auch viele Familien nutzten den Samstag bei bestem Wetter für einen Ausflug zur Bundeswehr.
Waffen zum Anschauen, aber nicht zum Anfassen
Da auch Schusswaffen ausgestellt wurden und es sich bei den Fahrzeugen schlussendlich auch um Waffen handelt, erklärte Oberstleutnant Johann, dass "weder Kinder noch Erwachsene eine Waffe in die Hand nehmen dürfen". Dies sei weder erlaubt noch gewollt. "Zeigen ist ok, anfassen geht gar nicht", so Johann. Auf einen Panzer steigen sei noch gestattet, aber "alles, was mit der Waffe an sich zu tun hat, lassen wir nicht zu".

Ein weiterer Höhepunkt war das feierliche Gelöbnis von Soldatinnen und Soldaten. Vor dem Inspekteur des Heeres, dem Generalleutnant Alfons Mais und dem Kommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, schworen sie, Deutschland treu zu dienen. Als Vertreterin der bayerischen Staatsregierung nahm Digitalministerin Judith Gerlach am Gelöbnis teil, das vom Heeresmusikkorps Veitshöchheim musikalisch begleitet wurde. "Da kommt vieles hoch", erzählt Dietmar Hoffmann aus Mömbris, der sich das feierliche Gelöbnis anschaute. Das sei eine Erinnerung an früher, die er beim Wehrdienst selbst erlebt habe.

Das vielfältige Angebot gefiel den Besucherinnen und Besuchern, von denen viele früher selbst bei der Bundeswehr waren, oder deren Angehörige oder Freunde bei der Bundeswehr sind. Florian aus Niederstetten, der selbst Soldat ist, kam mit Freunden nach Veitshöchheim und war neugierig auf die Geräte, von denen er einige auch zum ersten Mal gesehen hat.
Extra aus Marburg für den Tag der Bundeswehr in Veitshöchheim angereist
Extra aus Marburg angereist war Moritz Ott mit seiner Familie. Der 13-Jährige interessiert sich für die Bundeswehr und Veitshöchheim sei die nächstgelegene Möglichkeit gewesen, sich einen Einblick zu verschaffen. Das Interesse komme durch seinen Vater, der selbst bei der Bundeswehr war. "Mir gefällt, dass die Soldaten Deutschland und die Demokratie verteidigen, zur Not auch mit dem Tod", so Ott. Deshalb habe er sich vor Ort auch über die Karrieremöglichkeiten informiert.
Dem Tag voraus ging eine lange Vorbereitungsphase, erzählt Oberstleutnant Johann, der für die Organisation verantwortlich war. Schon im August des letzten Jahres habe er zusammen mit einem Team von ungefähr 20 Personen mit den Planungen begonnen. "Das ist schon eine tolle Sache, dass wir der Bevölkerung mit dem Tag der Bundeswehr auch etwas zurückgeben können", so der Oberstleutnant.






