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UNTERFRANKEN: Tausende protestieren in Unterfranken gegen Klimapolitik

UNTERFRANKEN

Tausende protestieren in Unterfranken gegen Klimapolitik

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    Fridays for Future: Beim vierten globalen Klimastreik gingen in Würzburg trotz Regens mehrere tausend Menschen auf die Straße.
    Fridays for Future: Beim vierten globalen Klimastreik gingen in Würzburg trotz Regens mehrere tausend Menschen auf die Straße. Foto: Thomas Obermeier

    Weltweit sind Demonstranten am Freitag im Rahmen von Fridays for Future (FFF) auf die Straße gegangen, um für eine bessere Klimapolitik zu protestieren. In Unterfranken gab es Demos unter anderem in Würzburg, Schweinfurt, Bad Neustadt, Haßfurt, Kitzingen und Lohr. Die Organisatoren sprachen von deutschlandweit 630 000 Teilnehmern.

    In Bayern haben drei Tage vor der Weltklimakonferenz in Madrid Zehntausende für mehr Klimaschutz demonstriert. Die größte Protestaktion fand in der Landeshauptstadt statt: Auf dem Münchner Königsplatz versammelten sich trotz Wind und Regen nach Schätzungen der Polizei zunächst 17 000 Menschen, die Organisatoren sprachen von 33 000. 

    Mehrere tausend Menschen in Würzburg auf der Straße

    Die nächste große Klima-Demo lief auch in Würzburg. Hier gingen am Freitagvormittag während der Schulzeit laut Polizei bis zu 4000 Leute auf die Straße, die Veranstalter zählten rund 6000 Teilnehmer - doppelt so viele wie von den Organisatoren erwartet. Benedikt Schürzinger, Verantwortlicher in der Ortsgruppe von Fridays for Future, hält die Klimapolitik in Deutschland mit dem verabschiedeten Klimapaket für "gescheitert". Im Gespräch mit der Redaktion kritisierte er, dass auch in Würzburg jahrzehntelang in den Ausbau klimaschädlicher Infrastrukturen investiert worden sei. Dies gelte es zu korrigieren.

    Abschlusskundgebung auf dem Würzburger Residenzplatz. Die Polizei sprach von bis zu 4000 Teilnehmern, die Veranstalter von 6000.
    Abschlusskundgebung auf dem Würzburger Residenzplatz. Die Polizei sprach von bis zu 4000 Teilnehmern, die Veranstalter von 6000. Foto: Thomas Obermeier

    Der Demonstrationszug führte vom Hauptbahnhof über den Berliner Ring durch die Innenstadt zum Residenzplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Die Polizei sprach von einem friedlichen und störungsfreien Verlauf. Am meisten hatten die Beamten mit den Verkehrsbehinderungen zu tun, es kam zu spürbaren Behinderungen auf den Straßen.

    Dieses Video zeigt die Demonstration in Würzburg:

    In Schweinfurt trafen sich die "Fridays for Future"-Demonstranten um 13 Uhr am Schillerplatz und drehten eine Runde durch die Innenstadt. "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", skandierten sie. Polizisten, die den Protestzug begleiteten, sprachen von rund 300 Demonstranten. Nach etwa einer Stunde kehrte die Gruppe an den Schillerplatz zurück, dort folgten weitere Kundgebungen und Protestaktionen.

    Die "Fridays for Future"-Bewegung bei ihrem Demonstrationszug am Freitag durch Schweinfurt. 
    Die "Fridays for Future"-Bewegung bei ihrem Demonstrationszug am Freitag durch Schweinfurt.  Foto: Oliver Schikora

    40 bis 50 Demonstranten sammelten sich auf dem Marktplatz in Kitzingen und zogen mit den üblichen Klimaschutz-Parolen durch die Altstadt zur einer kleinen Abschlusskundgebung. Teilnehmer waren überwiegend  Schüler und Familien. Ein Dutzend Schüler aus Marktbreit (Lkr. Kitzingen) war wie zuletzt zur Demo nach Würzburg gefahren.

    Bei der Kundgebung in Lohr nahmen - erneut außerhalb der Schulzeit - 250 bis 300 Menschen teil, der weit größte Teil von ihnen Erwachsene. Damit waren diesmal nur knapp halb so viele Teilnehmer dabei als noch beim letzten großen Aufruf im September. Die Demonstration führte von der Stadthalle zur Anlage an der Stadtmauer.

    Für mehr Klimaschutz: Der Demonstrations am Freitag auf dem Weg durch die Lohrer Altstadt.
    Für mehr Klimaschutz: Der Demonstrations am Freitag auf dem Weg durch die Lohrer Altstadt. Foto: Frank Zagel

    In Haßfurt gingen unter dem Motto "Klimaschutz für alle und mit allen!" laut Polizei und Veranstaltern wieder rund 200 Demonstranten auf die Straße und forderten eine bessere Klimaschutz-Politik. Dabei waren neben den Aktivisten der lokalen Fridays-for-Future-Gruppe auch Eltern und Großeltern. Die anschließende Kundgebung fand auf dem Marktplatz statt.

    In Bad Neustadt nahmen trotz des schlechten Wetters rund 100 Personen an dem Klimastreik teil.Darunter einige Kinder und Jugendliche aber vor allem auch Erwachsene. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Landratsamt skandierten sie lautstark  Parolen wie "Es gibt kein Recht, einen SUV zu fahren", "Rettet die Bienen, stoppt die Maschinen" oder auch "Wir sind jung, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut".

    In Regensburg schlossen sich dem Protestzug durch die Stadt 800 Menschen an, wie ein Sprecher sagte. Auch in kleineren Städten wie Straubing gingen Menschen auf die Straße. Hier waren es laut Polizei 200 Demonstranten. In Nürnberg war die Resonanz jedoch kleiner. In der Frankenmetropole zogen laut Polizei etwa 1200 Menschen durch die Stadt - deutlich weniger als die 3000 erwarteten.

    Größte Kundgebung fand in Berlin statt

    In Berlin fand die deutschlandweit größte Kundgebung am Brandenburger Tor statt. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich in der Hauptstadt rund 60 000 Menschen. Rund zwei Dutzend Jugendliche sprangen aus Protest in der Nähe des Bundestages gar in die Spree - bei Temperaturen von fünf Grad.

    Insgesamt hatte Fridays for Future Klimakundgebungen in mehr als 500 deutschen Städten angekündigt. International waren nach Angaben des Netzwerks über 2400 Städte in 158 Ländern dabei. 

    Mit rund 50 Teilnehmern fiel die erste "Fridays for Future"-Demo in Kitzingen etwas kleiner aus.
    Mit rund 50 Teilnehmern fiel die erste "Fridays for Future"-Demo in Kitzingen etwas kleiner aus. Foto: Ralf Dieter

    Auch die IG Metall und der Bund Naturschutz in Bayern beteiligten sich an den Protesten. «Wir sind unseren Kindern und Enkeln schuldig, für sie das Klima zu schützen», sagte Johann Horn, Bezirksleiter der IG-Metall Bayern. Klimaschutz könne aber nur gelingen, wenn die Beschäftigten Sicherheit und Perspektiven im ökologischen Umbau der Gesellschaft bekämen. Richard Mergner, Vorsitzender des Bund in Bayern, sagte: «Beim Klimaschutz wie in der Arbeitswelt gilt der Grundsatz der Solidarität.» Beide forderten deshalb eine «sozialökologische Transformation».

    Nach den Großprotesten im März und Mai sowie der globalen Streikwoche im September war es die vierte Auflage des weltweit koordinierten Protests. Für Deutschland fordert «Fridays For Future» unter anderem, unverzüglich alle Subventionen für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas zu streichen sowie ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten. Zudem müsse Deutschland bis 2035 auf eine komplett erneuerbare Energieversorgung umschwenken. 

    (mit Material unserer Lokalredaktionen)

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