Jetzt soll es also doch wieder ein Kompostwerk im südlichen Landkreis geben. Ein Jahr nach der Schließung der Anlage in Reichenberg ist der Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange auf der Suche nach einem neuen Standort, und der könnte gar nicht weit von der alten Kompostieranlage entfernt liegen.
Im Dezember 2015 schloss das Kompostwerk an der B 19 bei Reichenberg seine Tore. Team Orange zog sich damit den Unmut vieler Hausbesitzer aus dem südlichen Landkreis zu, die es bisher gewohnt waren, ihre Grünabfälle einfach vom Anhänger auf den Kompostplatz zu kippen. Im neuen Wertstoffhof Kingholz mussten Rasen- und Heckenschnitt in den Grüngut-Container geladen werden.
Team Orange hatte den Schritt damals mit steigenden Umweltauflagen begründet, die am alten Kompostplatz nur schwer zu erfüllen waren. Außerdem lag das alte Kompostierwerk über einer Altdeponie, die noch immer der regelmäßigen Überwachung und Nachsorge unterliegt. Grünabfälle aus dem südlichen Landkreis mussten von da an ins Kompostwerk im Würzburger Osten oder nach Oberpleichfeld transportiert werden.
Der hohe Transportaufwand ist nun ein Grund dafür, warum es doch wieder eine Kompostieranlage im südlichen Landkreis geben soll. Dass Team Orange seit Wochen mit Gemeinden über einen möglichen Standort im Kontakt steht, bestätigte Geschäftsführer Alexander Schraml auf Anfrage der Redaktion. Der Landkreis wolle die Anlage über sein Kommunalunternehmen bauen, Betreiber würde wie in den anderen Anlagen auch die Kompostwerk Würzburg GmbH (KWG).
Nahe an den großen Stadtrandgemeinden und verkehrsgünstig gelegen soll der neue Standort sein. Reichenberg und Giebelstadt gelten deshalb als aussichtsreiche Kandidaten. Einen zeitlichen Druck gebe es allerdings nicht, so Schraml, also auch noch keine Termin für den Bau. Der alte Kompostplatz wird im Gegenzug abgebrochen und rekultiviert.