Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Theilheim: Theilheim will künftig einen hauptamtlichen Bürgermeister

Theilheim

Theilheim will künftig einen hauptamtlichen Bürgermeister

    • |
    • |

    Theilheim will künftig einen hauptamtlichen Bürgermeister-Posten. Der Gemeinderat stimmt für die Hauptamtlichkeit der künftigen Theilheimer Bürgermeister. Notwendig schien das aber durchaus nicht allen Gemeinderätinnen und –räten. Drei Monate vor der nächsten Wahl im Frühjahr 2026 hätte die Entscheidung spätestens getroffen werden müssen. "Warum jetzt?", fragte Bernd Endres (SPD/PB). "Will der Bürgermeister zurücktreten?" Weit über eine Stunde lang wurden Argumente ausgetauscht und das teils leidenschaftlich und engagiert wie selten. Die Hauptamtlichkeit gewann mit zehn zu vier Stimmen.

    "Ja, der Tommi (Bürgermeister Thomas Herpich) schafft wie ein Wahnsinniger, zweifellos. Aber wir haben uns drei Bürgermeister gegönnt", verwies Marita Gläßel (SPD/PB) auf die Möglichkeit, zu delegieren. Der Bürgermeister müsse eher Überblick haben, weniger selbst mitarbeiten, sondern Ansprechpartner sein, so die Vorstellung. Andreas Elbert (MTg) wagte es und nannte das Stichwort "Verwaltungsgemeinschaft": "Ich frage, ob das nicht die wegweisende Entscheidung wäre, in Richtung VG zu gehen.“ Die derzeitige Überlastung und die durchschnittlich 11,5 Stunden-Arbeitstage des Bürgermeisters seien nicht durch Gehalt aufzuwiegen. Es müsse alles dafür getan werden, dass dies nicht so ist – etwa durch die Stärkung der Verwaltung. Wahlen bieten kein Auswahlverfahren, bei dem man sicher sein kann, dass die Person das Geld auch wert sei, formulierte er seine Skepsis.

    Geld ist knapp

    Ums Geld ging es auch Maximilian Mödl (FDP), der darauf verwies, dass jetzt gerade in allen Ebenen das Geld knapp ist. Es sei der völlig falsche Zeitpunkt, das jetzt zu thematisieren, dass statt 64.000 fast das Doppelte jährlich aufzuwenden sein würden. Endres hielt es sogar für Augenwischerei, die heutigen Kosten beim Vergleich anzusetzen und machte eine eigene Hochrechnung für 2026 auf, wo er von 75.000 und 153.000 Euro für Ehrenamt beziehungsweise Hauptamt ausgeht. Endres: "Geld, das wir für die Gemeinde gut gebrauchen können." Und: "Bei 5000 bis 5200 Euro im Monat für einen ehrenamtlichen Bürgermeister, da erwarte ich nicht, dass er nebenbei noch einen Job hat".

    Leistung koste Geld, konterte Holger Seefried (MTg), der konkrete Summen bevorzugte, statt Spekulationen für 2026. Zudem mutmaßte er, dass in der Vergangenheit einige Millionen an Fördergeldern verschlafen worden seien. Zweite Bürgermeisterin Karoline Ruf (CSU) gab Einblicke, vom Jour Fixe auf der Baustelle über Anwaltstermine bis zu den von Gläßel als wichtig erachteten Geburtstagsbesuchen und der "Verantwortung für ganz vieles". Jüngere, qualifizierte Personen seien so jedenfalls nicht zu bekommen, nicht zuletzt, weil die soziale Absicherung im Ehrenamt mit Aufwandsentschädigung ungenügend ist, so Bürgermeister Thomas Herpich. Er rechnete sich selbst der Kategorie "alte weise Männer" zu, die seit Jahrzehnten die Geschicke lenkten.

    Entscheidender Hinweis

    Der entscheidende Hinweis sei beim Gemeindebesuch von Landrat Thomas Eberth gekommen, angesichts der Vielzahl an Aufgaben in der 2400-Einwohner-Gemeinde. An der Vorbereitung der Unterlagen wirkte Georg Sonnek (MTg) maßgeblich mit. Er sparte nicht an Deutlichkeit: "Es wurde viel Geld verdummt durch Ehrenamt und amateurhaftes Agieren. Wir räumen noch regelmäßig Scherben weg aus der Zeit vor 2020." Fakt sei "wenn wir 2015 und später einen Profi am Start gehabt hätten, wäre der Kindergarten längst gebaut und einige andere Projekte auch“. Es decke sich auch mit seiner Berufserfahrung, dass das, was gefordert ist, ein Amateur nicht mehr leisten könne und die Hauptamtlichkeit damit ein Stück Zukunftssicherung darstelle.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden