Besondere Jubiläen erfordern besondere Geschenke. Was die normannischen Gäste den Zellern überreichten, sorgte für große Augen. Enthüllt wurde eine Kuhskulptur im Miniformat. 30 Jahre lang besteht die Jumelage zwischen Zell und seiner Partnergemeinde Dozulé im Departement Calvados bereits. Nach vier Jahren pandemiebedingter Pause war eine 18-köpfige Delegation an den Main gereist.
Das Partnerschaftskomitée rund um Präsident Peter Meichsner hatte ein dreitägiges Programm organisiert. So stand ein Vormittag ganz im Zeichen des Trinkwassers, Zells Rohstoff Nummer eins. Unter anderem durfte die Delegation den Norbertusheimstollen betreten, einen der drei Trinkwasserstollen. Mit Handylampen ging es im Gänsemarsch 200 Meter tief in den Stollen. Beeindruckend, die kräftigen Quellen tief im Gesteinsmassiv sprudeln zu sehen. Zweisprachige Führungen durch den neu gestalteten Kapitelsaal im ehemaligen Kloster Unterzell und die Laubhütte im Judenhof rundeten den Tag in Zell ab.
Ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes war ein gemeinsamer Ausflug nach Rothenburg. Die Geschichte der Welterbestadt lebte bei ortskundigen Gästeführungen in anschaulichen Anekdoten wieder auf. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren mehr über die Bäckertaufe, Schneeballen und natürlich den Meistertrunk, bevor sie sich bei Käthe Wohlfahrt kurzzeitig in Weihnachtsstimmung versetzen ließen.
Offiziell wurde es dann am Freitagabend, als in festlichem Rahmen das Partnerschaftsversprechen von 1993 erneuert wurde. Zells 1. Bürgermeister Joachim Kipke und Dozulés Bürgermeisterin Sophie Gauguin unterzeichneten die Urkunde gemeinsam. Sie betonten die Bereitschaft, die Jumelage auch vonseiten der Gemeinden weiter zu unterstützen.
Mit einem bunten Abend ging ein Jubiläums-Wochenende zu Ende, das die binationale Freundschaft weiter vertieft hat. Besonders erfreulich ist, dass auch neue und junge Gäste aus Frankreich - die jüngsten waren 15 Monate alt - den Weg nach Zell gefunden haben und von der herzlichen Aufnahme in den Gastfamilien begeistert waren. So stehen die Chancen gut, dass die Jumelage auch in Zukunft Bestand hat. Frankreich schmecken kann man demnächst bei der Kulturmeile in Zell am 24. und 25. Juni.
Von: Marlene Farrenkopf (Schriftführerin, Pressearbeit, Partnerschaftskomitee Zell -Dozulé)
