Der Knall, der viele Menschen in Unterfranken am frühen Samstagmorgen erschreckte, wurde von zwei Eurofightern der Luftwaffe verursacht. Die beiden Jets vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau, der sogenannten Alarmrotte Süd, waren aufgestiegen, weil der Funkkontakt zu einem Passagierflugzeug abgerissen war. Dies bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe dieser Redaktion. Schließlich könne in solchen Fällen auch ein terroristischer Akt nicht ausgeschlossen werden.
Über der Region Unterfranken durchbrachen die Jets die Schallmauer, was zu den lauten Donnergeräuschen geführt hatte. Der Überschallknall ist die hörbare Stoßwelle, wenn ein Flugzeug bei einer Geschwindigkeit von mehr als 1200 Stundenkilometern die Schallmauer aus verdichteten Luftmassen durchbricht.
Maschine war auf dem Flug nach Düsseldorf
„Die Passagiermaschine befand sich auf dem Flug von Ägypten nach Düsseldorf“, so der Luftwaffensprecher. Nach Informationen dieser Redaktion hatte es sich um die Maschine des Flugs SM347 von Air Cairo aus dem ägyptischen Badeort Sharm El Sheik gehandelt, die am Samstag um 8.05 Uhr in Düsseldorf gelandet ist. Offenbar hatte der Pilot beim Wechsel in einen anderen Luftraumsektor vergessen, die Frequenz umzustellen, so der Luftwaffensprecher. Der Funkkontakt sei abgerissen.
In solchen Fällen greifen bei der Luftwaffe genau definierte Abläufe. Die Alarmrotte Süd sei daraufhin alarmiert worden und zwei Eurojets aufgestiegen, um das Passierflugzeug einzuholen und Sichtkontakt mit dem Piloten herzustellen. „Das war aber nicht mehr nötig, denn der Pilot hatte seinen Fehler selbst bemerkt und die Frequenz umgestellt.“ Die Jets konnten abdrehen.
Bis zu 20 solcher Eurofighter-Einsätze pro Jahr
Etwa 15 bis 20 Mal komme solch ein Einsatz pro Jahr im deutschen Luftraum vor, so der Luftwaffen-Experte. „Erst in der vergangenen Woche musste die Alarmrotte Nord aufsteigen, weil ein Kleinflugzeug auf dem Weg von Skandinavien nach Augsburg den Funkkontakt verloren hatte.“ Im aktuellen wie allen anderen Fällen, wird nun die Deutsche Flugsicherung den Vorfall Untersuchen.
Im vergangenen Jahr war es ebenfalls ein ägyptisches Flugzeug gewesen, das einen ähnlichen Einsatz ausgelöst und zu Verunsicherung in Unterfranken geführt hatte. Dass Maschinen ägyptischer Fluglinien häufiger betroffen seien als andere, sei jedoch nicht der Fall, so der Luftwaffensprecher.