War man Anfang des Jahres noch von Baukosten von etwas über acht Millionen Euro für die Sanierung des Uffenheimer Hallenbades ausgegangen, lautet nun die aktuelle Schätzung 9,9 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung Anfang 2024 wird es auch nichts, geplant ist nun später im Jahr, nämlich Anfang des nächsten Schuljahres.
Bürgermeister Wolfgang Lampe hatte die Mitglieder des Stadtrates und Vertreter der benachbarten Christian-von-Bomhard-Schule, die das Hallenbad für den Schulsport nutzt, zur Baustellenbesichtigung eingeladen. Informationen gab es von Architekt Holger Heine und dem Ingenieur für die Technik, Johann Franz Wach.
Das 1972 errichtete Hallenbad war in die Jahre gekommen. Statt eines Neubaus fiel die Entscheidung im Stadtrat für eine Sanierung, nicht zuletzt deswegen, weil im Januar 2017 der Bestandsschutz für das Bad anerkannt wurde. Dies bedeutete eine Förderung der Sanierung nach dem Schulfinanzierungskonzept, wofür ein höherer Zuschuss in Aussicht stand. Die Kostenschätzung damals belief sich noch auf 4,5 Millionen Euro, ein Neubau hätte 4,7 Millionen Euro kosten sollen.
"Ich habe immer gesagt, Corona wird uns später erreichen, jetzt kommt es".
Wolfgang Lampe, Bürgermeister
Im März 2018 wurde der Generalplanungsauftrag im Hallenbad unterzeichnet. Mittlerweile treffen sich Generalplaner und Stadt vor Gericht. Ein Verfahren wegen der Statik endete laut Lampe mit einem Vergleich, in der Hauptsache steht das Verfahren noch aus. Durch die Probleme mit dem früheren Planer sind, wie Zweiter Bürgermeister Hermann Schuch bei einem früheren Vor-Ort-Termin gesagt hatte, ein bis eineinhalb Jahre an Zeit verlorengegangen. Die Stadt arbeitet mittlerweile mit neuen Architekten zusammen, die Sanierung schreitet sichtbar voran, aber auch die Kosten. Die Summe von 9,9 Millionen Euro nannte Lampe am Ende des Rundgangs.
Abgesehen von der schwierigen Firmensuche und den langen Lieferzeiten von Baumaterial und dessen Verteuerung nennt Lampe die Corona-Epidemie als weiteren Grund für den Anstieg der Kosten. "Ich habe immer gesagt, Corona wird uns später erreichen, jetzt kommt es".

Die Sanierung ist schon weit fortgeschritten. Im Inneren wird nach der Entkernung und der Betonsanierung der Badcharakter erkennbar. Ein Teil des künftigen Edelstahlbeckens ist laut Heine schon montiert. Um das Becken herum verläuft schon die Rinne aus Edelstahl. Aus der Decke ragen kleine Metallstäbe, an denen die Lüftungsrohre montiert werden. Im nächsten Jahr werden die Randbereich des Beckens noch aufgefüllt. Die Wände und die Duschräume der Umkleidekabinen sind errichtet, die entsprechenden Leitungen sind verlegt, das Fliesen steht noch aus.
Im Keller haben die beauftragten Firmen schon viel Technik verbaut, insbesondere die Badewassertechnik, ebenso Heizung und Elektrik. Walch berichtete, dass mehrfach habe ausgeschrieben werden müssen. Die jetzt gefundenen Firmen passten zusammen. Bis Mitte/Ende Februar soll die Rohinstallation laut Walch abgeschlossen sein. Dann pausiere die Technik bis Juni oder Juli, während die anderen Arbeiten im Bad erledigt werden. Dann folgt die Endmontage der Technik und die Inbetriebnahme. "Die Technik wird dynamisch", wie Wach es formuliert. Zu den Arbeiten gehöre auch die Untersuchung des Wassers.
Der Verbindungsgang zur Bomhardschule bleibt erhalten. Unterhalb der Außenwand des Bades sei eine neue Brandschutztüre eingesetzt worden. Damit sei die thermische Hülle komplett. Was mit der ursprünglichen Türe passiere, müsse noch besprochen werden.
Großes Lob zollte Heine dem Bauhof der Stadt. "Der ist sensationell gut", dankte der Architekt für dessen "große Hilfe" in verschiedenen Dingen.