Am 7. Januar geht der Um- und Erweiterungsbau der lange diskutierten Theilheimer Kindertagesstätte (Kita) St. Johannes in Betrieb. Die Zeit drängt: "Es gibt kleinen Plan B", sagt Zweite Bürgermeisterin Karoline Ruf.
Noch ist unheimlich viel zu tun: Baggerarbeiten im Außenbereich, Schlosser montieren eine Treppe, Schreiner passen die frisch gelieferten Möbel ein. Maler und Elektriker sind ebenfalls zu Gange.
"Der Zeitrahmen ist sehr eng", bestätigt Ruf. In weniger als drei Wochen müsse alles fertig sein. Bis auf die Außenanlagen, die bis zur Einweihung im April Zeit haben.

Am Mittwoch war der letzte Tag im Kita-Provisorium am Sportplatz. Die Weihnachtsferien beginnen frühzeitig, da sich das Personal jetzt ganz dem Umzug widmen muss.
Deshalb war zuletzt auch "Mitbring-Woche". Spielzeug wurde von zu Hause mitgebracht, weil bereits alles eingepackt oder aussortiert ist. Über Wochen wurde der Umzug vorbereitet und viel aussortiert. Es sei in den vergangenen Jahren mit Blick auf den Neubau wenig Neues gekauft worden, die Materialien seien entsprechend abgenutzt gewesen, so Ruf.
Es stapeln sich trotzdem große Mengen an gepackten Umzugskisten, die von einer Firma umgezogen werden. Laufrädchen, Bobby-Cars und dergleichen wurden von den Bauhof-Mitarbeitern erst einmal eingelagert.
Geplant ist auch ein "Generationengarten"
Kita-Leiterin Alexandra Roith und Stellvertreter Maximilian Haase sind bereit für den Umzug und freuen sich vor allem auf die neuen Möglichkeiten, die sich in der Gartenstraße ergeben werden. "Vor allem auf die wunderbaren Dachterrassen zum Spielen, die Spielplätze in der Umgebung und, dass wir endlich wieder in der Ortsmitte sind, wo eine Kita meiner Meinung nach hingehört", führt Roith an.
Sie will mit den Kindern Theilheim erkunden. Zudem wird ein so genannter "Generationengarten" bei den Schrebergärten an der Randersackerer Straße für die Kita angelegt, so die Bürgermeisterin. Nächstes Jahr irgendwann.

Erst einmal ist wieder Baustellen-Besprechung – inzwischen mindestens täglich. Thomas Häusner vom Bauamt oder Geschäftsstellenleiterin Heike Thoma seien täglich vor Ort. Die Baustelle sei zum "Hauptgeschäft" avanciert.
Zwangsläufig seien damit andere Sachen liegengeblieben, so Thoma. Die Gemeinde hatte 2020 treuhänderisch die Bauträger-Funktion für die Diözese übernommen, die sie aus Kapazitätsgründen abgelehnt hatte.
"Kaum zu glauben, dass wir es fast geschafft haben", staunt stellvertretende Bürgermeisterin Ruf mit dem Ziel vor Augen. Die Dimension sei eine enorme Herausforderung, ergänzt Thoma, "sowie rechtlich und zwischenmenschlich sehr spannend".
Kita-Umbau und -Erweiterung dauerten gut zwei Jahre
Über zwei Jahre Bauzeit und ohne zusätzliches Personal im Rathaus sei es jedoch ein enormer Kraftakt gewesen. Häusner habe immerhin den Bau der Jakobstalhalle schon mitbetreut. Für Bürgermeister Thomas Herpich habe es Einsatz von frühmorgens bis spätabends bedeutet. Er ist derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht im Dienst.
Eine riesige Herausforderung sei es außerdem für den St. Johannes-Trägerverein, ergänzt Ruf und zieht symbolisch den Hut vor Holger Seefried und Constanze Ziegler als Vereinsvorsitzende. Sie gewährleisten den Kita-Betrieb im Ehrenamt.
An diesem Freitag werde sie die Schlüssel zur neuen Kita St. Johannes bei einer kleinen Feier an Pfarrer Tobias Fuchs übergeben. Er vertritt die Kirchenverwaltung, die Gebäudeeigentümerin ist. Und dann müssen sich alle ranhalten, weil am 7. Januar die Kinder und das pädagogische Team einziehen. Die Kita bietet 100 Kindergarten- und 36 Krippenplätze.
Der Mietvertrag für die 52 Kita-Container am Sportplatz läuft am 31. Dezember aus. Sie seien bereits weiter verplant, so Ruf. Sie würden zeitnah abgebaut werden. Die Baukosten liegen aktuell laut Thoma in dem 2023 mit 8,016 Millionen Euro kalkulierten Volumen. Es bestehe die Hoffnung, dass es leicht günstiger wird.