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Würzburg: Umsonst & Draussen-Festival in Würzburg: Warum Geschäftsführer Ralf Duggen nach 28 Jahren zurücktritt

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Umsonst & Draussen-Festival in Würzburg: Warum Geschäftsführer Ralf Duggen nach 28 Jahren zurücktritt

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    Ralf Duggen ist Gründer des Umsonst & Draussen-Festivals in Würzburg. Nun hat er seinen Rücktritt als Geschäftsführer angekündigt.
    Ralf Duggen ist Gründer des Umsonst & Draussen-Festivals in Würzburg. Nun hat er seinen Rücktritt als Geschäftsführer angekündigt. Foto: Thomas Obermeier

    Große Veränderungen stehen dem Umsonst & Draussen-Festival (U&D), das einmal jährlich auf den Würzburger Mainwiesen stattfindet, bevor. "34 Jahre Arbeit und Liebe zur Musik und regionalen Kultur sind ein Lebenswerk, das Respekt verdient! Mit großer Dankbarkeit an Ralf Duggen für sein Engagement, seine Ausdauer und sein Herzblut für unser Traditions-Festival blicken wir in die Zukunft", beschreibt Vereinsvorstand Björn Szostak die Nachricht aus dem U&D Verein.

    Ralf Duggen, der gemeinsam mit Hartmut Emser das Umsonst & Draussen-Festival in Würzburg gründete, wird bis zum Ende des Jahres seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Festivals beenden. Seit der Umstellung der Trägerschaft des Festivals von der Stadt Würzburg hin zum Umsonst & Draussen e.V. im Jahr 1994 war Duggen in Teilzeit als Geschäftsführer angestellt und begleitete das Festival durch allerlei Höhen und Tiefen. Was sind die Gründe für den überraschenden Rückzug?

    Herr Duggen, viele Menschen denken an Sie, wenn sie an das U&D denken. Warum treten Sie nun zurück?

    Ralf Duggen: Ich habe lange drüber nachgedacht, ob ich mir den Stress und die Verantwortung weiter antun möchte. Gefühlt ist das "U&D" halt immer noch mein Baby... Ich hab' immer wieder ans Aufhören gedacht und wollte mich doch nicht trennen. Warum jetzt? Es gibt Entscheidungen und Entwicklungen im Verein, die ich zu akzeptieren habe, auch wenn ich sie nicht unbedingt richtig finde. Und wie in einer Beziehung ist irgendwann der Moment gekommen, wo es an der Zeit für Veränderung ist.

    34 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Wie hat sich das Festival in diesen Jahren weiter entwickelt?

    Duggen: Das Faszinierende war für mich, dass sich das U&D immer wieder geändert und erneuert hat: Erst die Umzüge von der Bastion über den TGW-Platz zu den Mainwiesen. Mehr Bühnen, weniger Bühnen, zusätzliche Programmpunkte kamen und verschwanden wieder: wie zum Beispiel der "WortWeg" (eine Ausstellung von Gedichten), der EspressoTest, das KunstZelt, der Versuch einer kleinen Messe. Es gab ja immer einen Austausch mit dem Publikum: Irgendjemand hat eine Idee, man probiert, bekommt Feedback. Das U&D war immer ein wechselndes Angebot an die Besucher. Mit Bedauern hab' ich zur Kenntnis genommen, dass die Bedeutung der Musik und die Bereitschaft zum Zuhören in den letzten Jahren abgenommen hat. Heute beanspruchen viele das Recht für sich, sich überall zu unterhalten - egal ob nebenan jemand zuhören möchte oder ein Musiker auf der Bühne die Gespräche stört.

    Was ist Ihre schönste Erinnerung an das Festival?

    Duggen: Ach, so viele. Eigentlich sind die Glücksmomente immer die, wenn irgendeine Idee wie erhofft funktioniert - das kann bei einer Band der Fall sein oder bei irgendeiner anderen eigentümlichen Idee, die man umsetzen durfte. Im Programm: Der erste Auftritt der Blue Brothers, die ich aus Aschaffenburg kannte und sehr froh und stolz war, dass sie nach Würzburg kamen - und die Besucher in der Kürnachtalhalle (beim einzigen Indoor-U&D) binnen Sekunden aufsprangen und mitmachten. Oder schöne Auftritte von Rachel Morrison. Oder...

    Wie wird es nun für das Festival weitergehen?

    Duggen: So wie immer, aber anders. Ich will ja - genau wie der zweite Gründungsvater Hartmut Emser - weiterhin mitarbeiten. Gleichzeitig werden viele neue Köpfe Ideen haben und das Festival - wie es schon immer war - prägen und erneuern.

    Wie die Vorstandschaft des Festivals berichtet, entscheidet sich in den kommenden Wochen, wer künftig die Geschäftsführung übernimmt. Es werde "in jedem Fall eine reibungslose Übergabe geben", heißt es, damit das U&D im nächsten Jahr wie geplant vom 8. bis 11. Juni stattfinden kann. 

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