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OCHSENFURT: Ungewissheit für Timothy Oko-Oboh

OCHSENFURT

Ungewissheit für Timothy Oko-Oboh

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    ARCHIV: Für Claire und Sven Stabenow, ebenso wie für Collie Hazel, ist Timothy Oko-Oboh längst ein Familienmitglied geworden.
    ARCHIV: Für Claire und Sven Stabenow, ebenso wie für Collie Hazel, ist Timothy Oko-Oboh längst ein Familienmitglied geworden. Foto: Pat Christ

    Die „Galgenfrist“ dauert vorerst bis Mitte Juni. Bis dahin soll die nigerianische Botschaft Timothy Oko-Oboh einen Pass ausgestellt haben. Und wenn der junge Afrikaner ganz viel Glück hat, bekommt er bis zu diesem Zeitpunkt auch eine „Ausbildungsduldung“. Die Aussichten sind aber nicht gut.

    Sven Stabenow aus Ochsenfurt, in dessen Familie der 19-Jährige lebt, befürchtet, dass der junge Mann nach Nigeria abgeschoben wird. Angesichts der Affäre um die Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), wo Mitarbeiter mindestens 1200 Menschen ohne ausreichende Grundlage Asyl gewährt haben sollen, sehe es wohl schlecht aus für Timothy Oko-Oboh, sagt der Arzt im Gespräch mit der Redaktion. „In der derzeitigen Lage“ könne er sich „kaum vorstellen, dass ein unterfränkischer Beamter seinen Kopf hinhält und entscheidet, dass der 19-Jährige hier bleiben darf“.

    Timothy Oko-Oboh spricht gut Deutsch, er hat erfolgreich eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer abgeschlossen und in einem Ochsenfurter Altenheim gearbeitet. Die Einrichtung, die, wie alle diese Häuser, händeringend qualifizierte Mitarbeiter sucht, hätte ihn liebend gerne behalten. Aber der Asylantrag des Nigerianers wurde abgelehnt, seine Abschiebungsandrohung ist rechtskräftig – und er hat ein Arbeitsverbot.

    Inzwischen hat Oko-Oboh, so Stabenow, zum zweiten Mal einen Antrag auf „Ausbildungsduldung“ gestellt. Der 19-Jährige möchte sich nämlich unbedingt weiter qualifizieren und Altenpfleger werden. Ob ihm das erlaubt wird, ist nach Angaben seines Würzburger Anwalts Michael Koch „eine Ermessensfrage“ der Behörden. Allerdings werde von dem Entscheidungsspielraum, den der Gesetzgeber gibt, in Bayern kaum Gebrauch gemacht.

    3000 unterzeichneten Petition

    Sven Stabenow und seine Frau Claire haben eine Petition mit 3000 Unterzeichnern an die Härtefallkommission des bayerischen Innenministeriums gerichtet. „Timothy hat unsere Sprache gelernt und übt täglich fleißig, sich darin zu verbessern“, heißt es darin. Als „examinierter Altenpflegefachhelfer“ habe er „einen Beruf gelernt, den wir dringend brauchen“. Wenn er eine Arbeitserlaubnis habe, sei er in der Lage, sich „zu 100 Prozent selbst zu versorgen“, er „würde Steuern und Sozialabgaben entrichten und einen wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten“.

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