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Winterhausen: Ungewöhnliche Aktion an den Ortsschildern: Warum hängen Gummistiefel an den Schildern in Würzburg Stadt und Land?

Winterhausen

Ungewöhnliche Aktion an den Ortsschildern: Warum hängen Gummistiefel an den Schildern in Würzburg Stadt und Land?

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    Im Landkreis Würzburg hängen seit einiger Zeit an vielen Ortsschildern Gummistiefel. Was hat es damit auf sich?
    Im Landkreis Würzburg hängen seit einiger Zeit an vielen Ortsschildern Gummistiefel. Was hat es damit auf sich? Foto: Heiko Becker

    Seit einiger Zeit zieren viele Ortsschilder in Stadt und Landkreis Würzburg Gummistiefel. In den verschiedensten Farben baumeln die Schuhe an den Ortstafeln – manchmal paarweise, manchmal einzeln. So manche Passantinnen und Passanten mögen das als Scherz abtun. Tatsächlich steckt jedoch ein ernster Gedanke dahinter. Und der betrifft unter anderem die Sparpläne der Ampel-Koalition für die Landwirtschaft für 2024.

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    Denn mit den geplanten Kürzungen sind viele Landwirtinnen und Landwirte unzufrieden. Mitte Dezember zogen sie deshalb zu tausenden aus ganz Deutschland mit ihren Traktoren nach Berlin und forderten die Bundesregierung auf, die vorgesehenen Einsparpläne zurückzunehmen. Um auch über die Weihnachtsfeiertage ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, entschieden sie sich anschließend für einen ruhigen Protest, erklärt Dominik Hermann, ein Sprecher des Vereins "Landwirtschaft verbindet Bayern", der aus der Initiative "Land schafft Verbindung" (LSV) hervorgegangen ist.

     Unter dem Motto "Bei dieser Politik hängen wir Bauern unsere Stiefel an den Nagel" befestigten deutschlandweit zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte ihre Gummistiefel an Ortsschildern, im Landkreis Würzburg zum Beispiel in Helmstadt, Fuchsstadt, Winterhausen und Würzburg. "Sie belästigen niemanden, fallen aber dennoch auf", sagt Hermann.

    Landwirtinnen und Landwirte sind unzufrieden mit der Sparpolitik der Bundesregierung

    Mit "dieser Politik" meinen die Landwirtinnen und Landwirte zum einen die Pläne der Bundesregierung, die Vergünstigung für Agrardiesel zu streichen. Das bedeutet, dass sich Betriebe die Energiesteuer für Diesel nicht länger teilweise zurückerstatten lassen könnten. Zum anderen sind viele unzufrieden über das Vorhaben, die Befreiung land- und forstwirtschaftlicher Fahrzeuge von der Kfz-Steuer zu streichen. "Aber das waren nur die Tropfen, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben", sagt Hermann.

    Denn es gebe noch viele weitere Punkte, mit denen die Landwirtinnen und Landwirte unzufrieden seien. Einer davon sei die zunehmende Bürokratie. "Ich habe schon erlebt, dass sich ein Landwirtschaftsamt vor lauter Bürokratie selbst nicht mehr auskannte", beklagt Hermann. "Wir Bauern sollen alle Regelungen wissen und einhalten, dabei kennen sie die Behörden selbst nicht." Auf eine Auskunft habe er damals lange warten müssen. So etwas koste nicht nur Nerven, sondern vor allem Zeit, die ihm bei seiner Arbeit auf dem Acker und im Stall fehle.

    Ab 8. Januar startet eine deutschlandweite Protestwoche der Landwirte

    Um der Bundesregierung ihren Unmut über die aktuelle Politik zu zeigen, veranstalteten Landwirtinnen und Landwirte bereits zahlreiche Protestaktionen – auch in Unterfranken. Erst am vergangenen Mittwoch organisierten sie eine Großdemo in Hammelburg. Mitte Dezember organisierten sie zwei Traktor-Konvois in der Region Würzburg. Und über die Weihnachtsfeiertage protestierten sie mithilfe der Gummistiefel-Aktion. Doch mit dem ruhigen Protest ist es bald vorbei. Denn ab 8. Januar starten Landwirtinnen und Landwirte deutschlandweit eine Protestwoche. Dann sollen auch wieder öffentliche Straßen blockiert werden. 

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