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Würzburg: Uniklinik Würzburg: Planung und Ausbau brauchen ein Jahrzehnt

Würzburg

Uniklinik Würzburg: Planung und Ausbau brauchen ein Jahrzehnt

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    "Wir wollen schnell bauen, wir wollen gut bauen": Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (links) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Würzburg zusammen mit dem Ärztlichen Direktor der Uniklinik Georg Ertl (Mitte) und Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamts Würzburg.
    "Wir wollen schnell bauen, wir wollen gut bauen": Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (links) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Würzburg zusammen mit dem Ärztlichen Direktor der Uniklinik Georg Ertl (Mitte) und Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamts Würzburg. Foto: Silvia Gralla

    Erleichterung, dass die Planung endlich beginnen kann – aber auch die Erwartung, den Ausbau der Würzburger Uniklinik nun zügig voranzubringen: Das war die Gemütslage bei einem Besuch von Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) am Donnerstag am Uniklinikum Würzburg. Er ist qua Amt auch dessen Aufsichtsratsvorsitzender, weiß sowohl um die Bedeutung des Klinikums für Forschung und Patientenversorgung wie auch um dessen Nöte.

    Noch Investitionen in die Altbauten nötig

    Die Altbauten halten längst nicht mehr modernen Anforderungen Stand. Allein für Sanierung und Erhalt der Frauenklinik stehen laut Ärztlichem Direktor Georg Ertl 20 Millionen Euro im Raum. Und man wird hier noch Investitionen in die Altsubstanz brauchen. Denn bis die neuen Kopfkliniken und das neue Zentrum Frauen-Mutter-Kind auf dem Erweiterungsgelände im Norden stehen, dürften elf bis zwölf Jahre ins Land gehen.

    "Ihre Notwendigkeit ist völlig unbestritten", stellte der Wissenschaftsminister klar. Aber hat der Freistaat in den kommenden Jahren auch das Geld für ein Projekt, das mit dem zweiten Bauabschnitt die Milliardengrenze überschreitet? Allein im ersten Abschnitt sollen für die neuen Kopfkliniken 450 Millionen und für das Zentrum Frauen-Mutter-Kind 285 Millionen Euro verbaut werden. "Wir planen, um zu bauen", versicherte Sibler und sprach von einem "Meilenstein" für die Weiterentwicklung der Klinik.

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    Ausdrücklich nannte er die frühere Landtagspräsidentin Barbara Stamm, die sich für das Projekt vehement eingesetzt habe. Zügig wolle man bauen, so Sibler. Allerdings müsse ordentlich geplant werden, um später Zeitverluste zu vermeiden. Das Motto sei "erst denken, dann bauen". Eine fertige Planung wolle man nicht mehr aufreißen.

    Erste Bagger rollen frühestens in fünf Jahren

    Und so rechnet Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamts Würzburg, mit fünf bis sechs Jahren, bis der erste Bagger rollt – auf einem zehn Hektar großen Areal, um dessen Ankauf von der Stiftung Juliusspital zwei Jahre lang gerungen wurde. "Wir freuen uns auf diese Arbeit", sagte Fuchs in einer Pressekonferenz, und erinnerte an die Zentren für Operative und Innere Medizin: Auch hier verging mehr als eine Dekade zwischen Planung und Inbetriebnahme.

    Man wolle die Planung beschleunigen, so gut es geht, beteuerte der Amtschef. Der Architektenwettbewerb werde umgehend ausgeschrieben, man habe vorgearbeitet, langwierige Vergabeverfahren sollen vermieden werden. Trotzdem rechnet Fuchs damit, frühestens in zweieinhalb Jahren in die konkrete Werkplanung und Vergabe der Bauaufträge gehen zu können. Vorher muss der Landtag einer "vertieften Vorentwurfsplanung" zustimmen.

    Gruppenbild mit Maske vor der gemeinsamen Pressekonferenz: (von unten im Uhrzeigersinn) Joachim Fuchs (Staatl. Bauamt Würzburg), Philip Rieger (Kaufmännischer Direktor Uniklinik), die persönliche OB-Mitarbeiterin Daniela Schuster, Prof. Peter Heuschmann (Leiter Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie), Prof. Stefan Störk (Leiter Klinische Forschung am DZHI und der STAAB-Studie), Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Prof. Georg Ertl (Ärztlicher Direktor Uniklinik), Uni-Präsident Prof. Alfred Forchel, Prof. Matthias Frosch (Dekan Medizinische Fakultät) und DZHI-Sprecher Prof. Christoph Maack.
    Gruppenbild mit Maske vor der gemeinsamen Pressekonferenz: (von unten im Uhrzeigersinn) Joachim Fuchs (Staatl. Bauamt Würzburg), Philip Rieger (Kaufmännischer Direktor Uniklinik), die persönliche OB-Mitarbeiterin Daniela Schuster, Prof. Peter Heuschmann (Leiter Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie), Prof. Stefan Störk (Leiter Klinische Forschung am DZHI und der STAAB-Studie), Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Prof. Georg Ertl (Ärztlicher Direktor Uniklinik), Uni-Präsident Prof. Alfred Forchel, Prof. Matthias Frosch (Dekan Medizinische Fakultät) und DZHI-Sprecher Prof. Christoph Maack. Foto: Silvia Gralla

    Der Bau der neuen Kliniken selbst soll dann weitere fünf Jahre dauern. Es geht nur in diesem ersten Abschnitt um rund 1600 Räume und fast 30 000 Quadratmeter Nutzungsfläche für HNO- und Augenklinik, Intensivpflege, OP-Säle, Frauenklinik, Neonatologie, Kinderintensvstation, Diagnostik, Anästhesiologie...

    Verkehr: Wie werden die neuen Kliniken angebunden?

    Es ist ein Mammutprojekt mit vielen komplizierten Fragestellungen. Eine, die bislang zumindest öffentlich noch weitgehend ausgeklammert wird: die künftige Verkehrsanbindung. Immerhin soll die verlängerte Straßenbahnlinie ab 2026 genau vor dem künftigen Haupteingang der neuen Kliniken wenden. Aber auch für Autofahrer braucht es Lösungen – nicht zuletzt mit Blick auf einen ohnehin schon stark belasteten Stadtteil Grombühl.

    Bauamtsleiter Joachim Fuchs geht davon aus, dass für den ersten Bauabschnitt der Klinikerweiterung die bestehenden Anbindungen über den Schwarzenberg und die Oberdürrbacher Straße reichen. Für die Zukunft aber, ist Fuchs überzeugt, brauche es neue Lösungen. Sie zu finden, sei vor allem Sache der Stadt Würzburg. Seit Jahren werden neue Trassen zur Anbindung der Uniklinik diskutiert, eine Realisierung ist allerdings nicht in Sicht. 

    Wie wichtig die medizinische Versorgung durch die Uniklinik ist, hat sich zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt. Sehr schnell, so Klinikchef Georg Ertl, habe man – in Zusammenarbeit mit anderen Kliniken – die Versorgung von Covid-19-Patienten sicherstellen können. Die Ausnahmesituation habe aber auch gezeigt, wie dringend man die Klinikneubauten für die Zukunft benötigt. 

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