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Grombühl: Uniklinik Würzburg: Protest für bessere Arbeitsbedingungen

Grombühl

Uniklinik Würzburg: Protest für bessere Arbeitsbedingungen

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    Aktion zur Tarifrunde am Uni-Klinikum: Ver.di rief zur Protestaktion vor dem ZIM auf. Knapp 100 Schüler beteiligten sich an der Aktion.
    Aktion zur Tarifrunde am Uni-Klinikum: Ver.di rief zur Protestaktion vor dem ZIM auf. Knapp 100 Schüler beteiligten sich an der Aktion. Foto: Silvia Gralla

    Rund 100 Protestierende versammelten sich am Mittwochmittag vor dem Würzburger Zentrum für Innere Medizin, um auf die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche aufmerksam zu machen. Die Gewerkschaft Ver.di hatte das Krankenhauspersonal dazu aufgerufen, sich für bessere Tarifbedingungen einzusetzen. Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie demonstrierten für eine Anerkennung als Auszubildende.

    Mehr Pflegekräfte und eine bessere Bezahlung lauten nur zwei der Forderungen.
    Mehr Pflegekräfte und eine bessere Bezahlung lauten nur zwei der Forderungen. Foto: Silvia Gralla

    "Die heutige Aktion soll eine Art Auftakt sein, für die zweite Runde der Tarifverhandlungen der Länderbeschäftigten", sagte Christian Huß, Ver.di Vertrauensleutesprecher am Universitätsklinikum Würzburg. Weil die Länder die Forderungen in den ersten Tarifverhandlungen als überhöht zurückgewiesen hätten, wolle man heute öffentlich auf die Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche hinweisen. Der Gewerkschaft Ver.di gehe es mit der Aktion darum, Aufklärung beim Krankenhauspersonal zu leisten.

    Der Pflegeberuf ist nicht mehr attraktiv

    "Die Aufwertung des Pflegeberufes hat auch mit Tariferhöhung zu tun", sagte Gewerkschaftsmitglied Anna-Maria Grundler, die seit 27 Jahren als Krankenschwester in der Psychiatrie arbeitet. Aufgrund schlechter Bezahlung und mieser Arbeitsbedingungen sei die Krankenpflege vor allem bei jungen Menschen kein attraktives Berufsfeld mehr. Die heutige Aktion sei wichtig, da es in der Pflegebranche einen hohen moralischen Druck gebe, nicht zu streiken. Man wolle noch nichts eskalieren lassen, Streik sei das letzte Mittel, zunächst sei Aufklärung nötig.

    "Wir sind total veräppelt worden", ärgerte sich eine Krankenpflegerin des Universitätsklinikums, die namentlich nicht genannt werden wollte. Bei den letzten Verhandlungen zwischen Krankenhausleitung und Personal sei etwa auf der Intensivstation eine Mindestbesetzung von einer Krankenschwester pro zweieinhalb Patienten ausgemacht worden. Viele Betten seien seitdem als sogenannte Halbintensivbetten deklariert worden, sodass eine Krankenschwester nun faktisch für bis zu vier Patienten zuständig sei.

    Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie demonstrierten für Gleichbehandlung. 
    Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie demonstrierten für Gleichbehandlung.  Foto: Silvia Gralla

    Eine Entscheidung steht noch aus

    Ohne Ärger aber trotzdem voller Elan machten Schüler der Berufsfachschule für Physiotherapie auf ihre Situation aufmerksam. Sie schwenkten Schilder mit der Aufschrift "Weniger ist Wahnsinn" und skandierten "Wir wollen Tarifvertrag, schalalala!".

    "Wir fühlen uns unfair behandelt, weil wir die gleiche Arbeit machen, wie normale Auszubildende, dafür aber nicht bezahlt werden", sagte die Schülerin Lena Hillebrand, die eigenen Aussagen zufolge täglich bis zu vier Stunden mit Patienten verbringe. Weil ihr Vertrag jedoch über die Schule laufe und nicht über das Klinikum, falle sie nicht in den Auszubildenden-Tarif und sehe für ihre Arbeit keinen Cent.

    Eine tarifliche Vergütung wurde laut der Gewerkschaft Ver.di bereits Anfang Januar vereinbart. Bislang fehle noch die Entscheidung des Finanzministeriums Bayern, die bestehenden Schulverhältnisse auch tatsächlich in Ausbildungsverhältnisse umzuwandeln.

    Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hatten wir den Namen des Vertrauensleutesprechers von Ver.di mit Christoph Huß angegeben, er heißt jedoch Christian Huß. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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