Es ist ein trauriges Bild, das die Würzburger Mainwiese am Sonntagmorgen abgibt: Im Gras verteilt liegen leere Alkoholflaschen, Pizzaboxen, Zigarettenschachteln und jede Menge weiterer Müll. Zum wiederholten Male haben Leser dieses Mediums Fotos an die Redaktion geschickt und ihren Unmut über die Situation am Main ausgedrückt. Über Partys, Ruhestörung, Saufgelage und nicht zuletzt über die große Umweltverschmutzung, die hier betrieben wird. Auch die Würzburger Polizei hat zu dem Thema aktuell Stellung genommen.

So heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken von Hauptkommissar Michael Zimmer, dass sich mit zunehmend ansteigenden Temperaturen das gesamte östliche Mainufer zu einem Attraktionsgebiet entwickle, das tagsüber, abends, aber auch zur Nachtzeit stark von Besuchern frequentiert wird. "Die Polizei hat großes Verständnis für das Bedürfnis der Menschen, sich im Freien zu treffen, Spaß zu haben und miteinander seine Freizeit zu verbringen", betont er. Allerdings komme es insbesondere in den Abendstunden am Wochenende teils zu massiven Ordnungsstörungen, "darunter Ruhestörungen, Urinieren und Vermüllung", sowie aufgrund der steigenden Alkoholisierung bei manchen Anwesenden auch zu aggressivem Verhalten.
Polizeieinsatz im Bereich um den "Alten Kranen"
Laut Zimmer überprüft die Würzburger Polizei – auch mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei – regelmäßig die betroffenen Flächen am Main. An diesem Wochenende sei es beispielsweise in der Nacht von Samstag, 29. auf Sonntag, 30. Mai, gegen 21.15 Uhr zu einem größeren Polizeieinsatz im Bereich um den „Alter Kranen“ gekommen.

Mit Unterstützung von benachbarten mainfränkischen Dienststellen und Diensthundeführern wurde vor Ort starke Präsenz gezeigt, so dass sich die meisten Personen entfernten, erklärt der Polizeihauptkommissar. Im Anschluss seien die Beamten den kompletten Bereich am Main zu Fuß abgelaufen, "belehrten und kontrollierten Personen, die Lärm, unter anderem mit Musikboxen, verursachten". Zwei Boxen mussten wegen Uneinsichtigkeit sichergestellt werden.

Insgesamt müsse festgestellt werden, dass sich bis in die frühen Morgenstunden hinein einige hundert Personen am Main aufhielten. "Gerade ab Mitternacht herrscht aufgrund von gestiegenem Alkoholkonsum eine aggressivere und auch im Hinblick auf die Lautstärke enthemmtere Stimmung." So musste die Polizei den Felix-Freudenberger-Platz am Samstagnacht gegen 1 Uhr wegen Uneinsichtigkeit von Feiernden komplett räumen. Gleiches erfolgte in den frühen Morgenstunden des Sonntag auch im Bereich des Mainkais. Auch am Theodor-Heuss-Damm war viel los und die Polizei löste feiernde Gruppen auf.

Zimmer betont, dass die Würzburger Polizei - auch in ständiger, enger Abstimmung mit der Stadt Würzburg - stets mit einem kommunikativen Ansatz offensive Kontrollen durchführe und, wenn nötig, starke Präsenz zeige. Seitens der Polizei werde es diese Woche erneut Gespräche geben, wie zwischen den Interessen von Anwohnern, Spaziergängern und Feierenden möglichst ein Ausgleich gefunden werden kann.
