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Ochsenfurt: Unterwegs mit autarkem Wohnmobil oder Faltkajak: Was zieht so viele Camper nach Ochsenfurt?

Ochsenfurt

Unterwegs mit autarkem Wohnmobil oder Faltkajak: Was zieht so viele Camper nach Ochsenfurt?

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    Regina und Heinz Frühwald aus Randersacker stehen mit ihrem Wohnmobil in Ochsenfurt. Sie genießen das kulinarische Angebot in der Stadt am Main.
    Regina und Heinz Frühwald aus Randersacker stehen mit ihrem Wohnmobil in Ochsenfurt. Sie genießen das kulinarische Angebot in der Stadt am Main. Foto: Daniel Peter

    Sommerzeit ist Campingzeit. Zwar sind der Stellplatz am Mainufer in Ochsenfurt und der Campingplatz in Frickenhausen nicht ganz voll. Doch einige Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte sind zu sehen. Auf dem Stellplatz sind manche Wohnmobile autark und so groß, dass sie einen Kleinwagen transportieren können. Auf dem Campingplatz in Frickenhausen sind die Gefährte kleiner: Zwei Jugendliche paddeln im Faltkajak von Volkach nach Würzburg. Wir haben uns umgehört, was die Camper und Camperinnen an Ochsenfurt und Frickenhausen und dem Leben unterwegs reizt.

    Sigrid und Hans-Jürgen aus Bayreuth und Berlin, 64 und 66 Jahre alt, nennen sich Zugvögel

    Sigrid und Hans-Jürgen aus Bayreuth vor ihrem Wohnmobil auf dem Stellplatz am Main in Ochsenfurt.
    Sigrid und Hans-Jürgen aus Bayreuth vor ihrem Wohnmobil auf dem Stellplatz am Main in Ochsenfurt. Foto: Daniel Peter

    Hans-Jürgen: "Wir leben seit einem guten Jahr in dem Fahrzeug. Wir haben alle Immobilien verkauft, um frei zu sein. Man lebt entspannter, wenn man nichts hat, was einen belasten kann. Wir waren jetzt drei Monate in den USA. Wir waren schon in Marokko, nach Spanien oder Portugal sind wir in der Regel die letzten 15 Jahre schon zum Überwintern. Wir sind Zugvögel. Wir wollen nach Tunesien, eine Rundreise machen. Dann wollen wir weiter in die Türkei. Und solange wir noch halbwegs fit sind, und nicht andauernd einen Arzt brauchen, werden wir solche Sachen machen. Wir haben alles, was wir brauchen. Wir haben 1,2 Kilowatt Solar am Dach. Wir sind autark. Jetzt sind wir hier, weil ich diese Woche beim Zahnarzt war und noch Folgetermine habe. Ende September sind wir wieder weg. Ochsenfurt kannten wir noch nicht. Freunde von uns waren hier und haben es empfohlen. Es ist ein schöner Platz. Wenn die Baustelle keinen Krawall macht, ist es auch ruhig. Ochsenfurt haben wir schon erkundet, auch die Kneipen. Wir gehen essen, wir lassen Geld da."

    Tim, Stephanie, Marlene und Emelie Bartsch aus Bad Ems, 38, 36, 10 und 7 Jahre alt, flüchteten vor dem Regen

    Marlene, Stephanie, Emelie und Tim aus Bad Ems vor ihrem Wohnwagen auf dem Campingplatz in Frickenhausen.
    Marlene, Stephanie, Emelie und Tim aus Bad Ems vor ihrem Wohnwagen auf dem Campingplatz in Frickenhausen. Foto: Daniel Peter

    Stephanie Bartsch: "Das Wetter bringt uns nach Frickenhausen. Wir waren vorher im Dreiländereck in Neureichenau, da war dauerhaft Regen. Dann haben wir gesagt, wir wollen die letzten Tage noch schönes Wetter haben und haben geguckt, wo auf dem Nachhauseweg ist es schön. So sind wir hier gelandet, durch Zufall."

    Tim Bartsch: "Wir würden jetzt hier nicht zwei Wochen Urlaub machen, aber für ein paar Tage ist es ganz nett. Es ist ein schöner, netter, kleiner Platz und in der Gegend kann man sich relativ viel anschauen. Wir waren gestern in Würzburg, das war ganz schön. Was mir fehlt, ist ein großer Badesee. Der Pool ist viel zu kalt, der ist unbeheizt. Länger als eine Viertelstunde hält man das da drin nicht aus. In Neureichenberg war Dauerregen, Samstag bis Dienstag durchgängig. Für fünf Nächte, die noch übrig sind, macht es keinen Sinn, zurückzufahren oder noch weiter nach Süden, deshalb haben wir geguckt, was liegt auf dem Heimweg. Dann haben wir einfach im Campingführer geguckt, was für Plätze liegen in der Nähe der Autobahn und wo darf man mit Hund hin, wo gibt es eine Bademöglichkeit, das waren so die Kriterien."

    Regina und Heinz Frühwald aus Randersacker, 60 und 71 Jahre alt, schätzen das kulinarische Angebot

    Heinz und Regina Frühwald aus Randersacker vor ihrem Wohnmobil auf dem Stellplatz am Main in Ochsenfurt.
    Heinz und Regina Frühwald aus Randersacker vor ihrem Wohnmobil auf dem Stellplatz am Main in Ochsenfurt. Foto: Daniel Peter

    Heinz Frühwald: "Wir haben eine größere Tour innerhalb Deutschlands gemacht. Wir machen hier die letzte Station. Von hier aus können wir auch mal schnell nach Hause fahren und alles vorbereiten, den Wagen abräumen, alles sauber machen, Wäsche waschen. Das ist hier angenehm. Hier steht man schön. Es ist ruhig hier, auch nachts. Mehr brauchen wir nicht. Wir haben ja alles dabei. Wir sind autark, wir haben unseren eigenen Strom auf dem Dach. Wir haben auch das Modernste, was es an Batterien gibt, wir kochen mit Induktion, haben einen Thermomix mit. Das ist ein schnelles Kochen. Wir fahren auch oft mit dem Fahrrad von Randersacker nach Ochsenfurt, um hier mal Kaffee zu trinken oder am Rathaus ein leckeres Eis zu essen. Der Betreiber war früher in Randersacker vertreten mit einem Café. Da ist jetzt eine der vielen Vinotheken drin. Er hatte super Ware und war immer freundlich. Das ist jetzt eine Lücke."

    Benedikt und Kerstin aus Erlangen, beide 16 Jahre alt, entdecken Unterfranken im Faltkajak

    Benedikt Sellmer und Kerstin aus Erlangen schlagen ihr Zelt am Campingplatz in Frickenhausen auf.
    Benedikt Sellmer und Kerstin aus Erlangen schlagen ihr Zelt am Campingplatz in Frickenhausen auf. Foto: Daniel Peter

    Benedikt: "Wir sind aus Volkach hierher gepaddelt, jeden Tag so 15 Kilometer. Ich war schon mehrmals mit meinem Vater unterwegs, auch hier. Ihm gehört auch das Boot. Aber das ist das erste Mal alleine. Wir sind von Volkach aus los, weil dort die Mainschleife ist, die sehr schön ist. Es gibt ja noch andere Flüsse in der Region, aber der Main ist der einzige, den man momentan befahren kann. Wir haben uns im Internet informiert, wo die Campingplätze liegen und vor allem, ob man überhaupt aus dem Wasser rauskommt. Eine Slipanlage ist optimal. Unser Boot ist ein Faltkajak, das kann man zusammenfalten und es passt in drei Säcken in den Kofferraum."

    Kerstin: "Es besteht aus einem Holzgerüst und dann spannt man die Haut drüber. In erster Linie sind wir hier, weil der Campingplatz an der Strecke liegt. Es ist nicht viel dazwischen. Man kommt unterschiedlich schnell voran. Es kommt auf den Wind an. Der Reiz ist: Du bist relativ frei, kannst dir die Strecke frei einteilen. Mal hier eine Pause machen, mal da. Du bist die ganze Zeit in der Natur, an der frischen Luft, ein bisschen abgeschottet von der Zivilisation, wenn man nicht gerade auf dem Campingplatz ist. Das macht schon Spaß."

    Erwin und Renate Danner aus Nürnberg, 73 und 69 Jahre alt, kommen immer wieder an den Main

    Erwin und Renate Danner campieren mit ihrem Wohnmobil auf dem Campingplatz in Frickenhausen.
    Erwin und Renate Danner campieren mit ihrem Wohnmobil auf dem Campingplatz in Frickenhausen. Foto: Daniel Peter

    Erwin Danner: "Wir fahren öfter, einmal im Jahr mindestens, in die Maingegend. Wir sind das erste Mal hier, wir haben uns den Platz rausgesucht, weil er einen Swimmingpool hat. Das ist angenehmer, wenn es so heiß ist, dann springt man mal kurz rein. Die ganze Gegend gefällt uns. Wir sind ja auch Franken, wenn auch Mittelfranken"

    Renate Danner: "Hier war der Reiz der Pool und der Main und die ganze Gegend. Gestern waren wir gut fränkisch essen, wir trinken gerne Wein. Aber wir wollen trotzdem mal was anderes sehen. Ich hatte vor drei Monaten eine Hüftoperation. Jetzt traue ich mich auch, Rad zu fahren. Ich hatte am Mittwoch in der Früh Physiotherapie. Wir hatten aber schon alles vorbereitet, dass wir gleich danach losfahren konnten. Am Dienstag müssen wir leider zurück, weil ich am Mittwoch wieder Physiotherapie habe. Wenn wir keine Termine hätten, könnte ich es auch zehn oder 14 Tage aushalten. Aber sechs Tage ist besser als nichts. Ist ja recht nett hier. Für morgen ist Gewitter gemeldet, ich hoffe es wird nicht allzu heftig. Aber hier ist ja kein Grün mehr. Es ist erschreckend."

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