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Ochsenfurt: Urlaubslust unter Kostendruck: Wie die Ochsenfurter in diesem Jahr verreisen

Ochsenfurt

Urlaubslust unter Kostendruck: Wie die Ochsenfurter in diesem Jahr verreisen

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    Sabine Würzburger vom Reisebüro Tilman Touristic beobachtet ein gesteigertes Interesse an All-Inclusive-Urlaub.
    Sabine Würzburger vom Reisebüro Tilman Touristic beobachtet ein gesteigertes Interesse an All-Inclusive-Urlaub. Foto: Julia Maul

    Die Menschen zieht es in die Ferne, doch aufgrund der gestiegenen Preise sitzt der Geldbeutel in diesem Jahr nicht so locker wie in den vergangenen Jahren. Vier Reisebüros in und um Ochsenfurt berichten von aktuellen Trends und wie man trotz Inflation einen schönen, preiswerten Urlaub verbringen kann.

    Die Reiselust der Deutschen ist nach wie vor groß. Das beobachten verschiedene Reiseveranstalter. In den Monaten Januar und Februar zog laut dem Deutschen Reiseverband die Nachfrage nach Veranstalterreisen deutlich an. Die Neubuchungszahlen liegen teilweise über den Werten von 2019.

    Während zu Zeiten der Pandemie aufgrund vieler Reisebeschränkungen der Urlaub in Deutschland einen Boom erlebte, zieht es die Menschen jetzt wieder ins Ausland. Laut verschiedener Reiseveranstalter seien vor allem Länder rund um das Mittelmeer, wie die Türkei, Spanien, Griechenland und Ägypten, in diesem Jahr besonders beliebt.

    Die Inflation beeinflusst das Reiseverhalten der Menschen

    Jeder vierte Bundesbürger will laut einer Umfrage des Automobilclubs ADAC in diesem Jahr beim Urlaub sparen, doch ganz auf ihren Urlaub verzichten, wollen die Deutschen nicht. Das macht sich auch lokal in den Reisebüros in und um Ochsenfurt bemerkbar. "Letztes Jahr haben die Leute nahezu alles bezahlt. Die Leute wollten einfach raus und da wurden keine Kompromisse gemacht. Das hat sich jetzt etwas reguliert durch die Inflation", erklärt Sabine Würzburger vom Reisebüro Tilman Touristic in Ochsenfurt. "Die Urlaubslust ist nach wie vor ungebrochen, aber man versucht die Kosten abzuschätzen, zum Beispiel durch All-Inclusive."

    Simone Fersterer vom Reisebüro 'Die Reiseschmiede' in Reichenberg merkt, dass die Menschen trotz Inflation nicht auf ihren Urlaub verzichten wollen.
    Simone Fersterer vom Reisebüro 'Die Reiseschmiede' in Reichenberg merkt, dass die Menschen trotz Inflation nicht auf ihren Urlaub verzichten wollen. Foto: Julia Maul

    Vor allem für Familien sei dieser Faktor entscheidend. "Wenn man eine Familie hat, die nach Mallorca fliegt oder in die Türkei, dann ist für die natürlich All-Inclusive perfekt, weil es so einen Gesamtpreis gibt und vor Ort nichts mehr dazu kommt", sagt Simone Fersterer von 'Die Reiseschmiede' in Reichenberg. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis könne vor allem die Türkei punkten.

    Mietauto, Kreuzfahrt, Camping: Das sind die Trends 2023

    Fersterer beobachte auch den Trend zum Mietauto: "Die Leute wollen einfach mobil sein und etwas sehen im Urlaub." Dieser Trend mache sich vor allem unter Individualreisenden und Paaren bemerkbar. Städtereisen hingegen seien rückläufig. "Das ist damit zu erklären, dass zusätzlich zu den Hotelkosten noch die gestiegenen Bahnpreise oder Spritpreise dazu kommen", meint Würzburger. Fernreisen nach Thailand, Bali oder in die USA hingegen seien beliebt. Ebenso wie Kreuzfahrten. "Kreuzfahrten sind eigentlich für jeden was. Viele Schiffe haben Beach-Clubs, dann kann man baden und was sehen. Das ist eigentlich die perfekte Art zu reisen", so Fersterer. 

    Und auch Camping boomt. "Wir bemerken ein massives Interesse an Campingurlaub", sagt Christian Claus, Geschäftsführer von Albatross Reisen in Ochsenfurt. "Camping ist sehr beliebt, weil es eben im Vergleich zu Flugreisen sehr günstig ist." Viele Mobilheime und Campingplätze seien nahezu ausgebucht. "Wir haben für manche Zeiträume und Destinationen schlicht nichts mehr. Das ist sonst nicht so enorm wie in diesem Jahr. Was wir merken ist, dass deutlich früher, schneller und mehr gebucht wird", so Claus.

    Die Nachfrage nach Campingurlaub bei Albatross Reisen sei laut Christian Claus, im Vergleich zum letzten Jahr, enorm gestiegen.
    Die Nachfrage nach Campingurlaub bei Albatross Reisen sei laut Christian Claus, im Vergleich zum letzten Jahr, enorm gestiegen. Foto: Julia Maul

    Auch die Reisebusbranche, die aufgrund mehrerer verhängter Fahrverbote während Corona sehr eingeschränkt wurde, kann wieder aufatmen. Busreisen sind zurück und vor allem Österreich, die Schweiz und Italien zählen bei Busreisenden zu den beliebtesten Zielen. "Die Menschen buchen Reisen weiter weg von ihrem Heimatort", bemerkt Richard Pregitzer von Schmidt-Reisen in Gülchsheim.

    Die Kunden schätzen es, einen Ansprechpartner zu haben

    Beim Buchen suchen die Menschen vor allem den persönlichen Kontakt. "Was uns sehr freut, ist, dass seit Corona der Trend zum stationären Reisebüro viel größer geworden ist", sagt Sabine Würzburger. "Die Menschen fühlen dann eine gewisse Sicherheit, weil sie einen Ansprechpartner haben, falls etwas schief geht." Ähnliches berichtet Fersterer. Die Kunden, die nicht persönlich zu ihr kommen, suchen den Kontakt über das Telefon oder über WhatsApp. "Viele sind durch das Internet total verunsichert. Im Internet gibt es so viele verschiedene Angebote, teilweise falsche. Diese Unübersichtlichkeit ist für viele zu groß", erklärt Fersterer.

    Wer in diesem Jahr verreisen will, solle möglichst früh buchen. "Es wird dieses Jahr wenige günstige Last-Minute-Angebote geben", sagt Fersterer. "Wer dieses Jahr auf Last-Minute setzt, hat verloren", bestätigt auch Würzburger. Reisefreudige sollten vor allem Frühbucheraktionen beachten. Bei Flugreisen ließe sich durch eine kluge Auswahl des Abflughafens und des Abflugtages sparen. Montag bis Donnerstag seien Flüge günstiger als am Wochenende, merkt Würzburger an. Außerdem könne man durch den Abflug in einem Bundesland, in dem gerade keine Ferien sind, sparen. 

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