Erst kürzlich wurde die Urnenwand am Friedhof installiert, schon regte sich Widerstand in der Bevölkerung über den Standort. Gegenüber der Toiletten an der Aussegnungshalle sei nicht gerade glücklich, waren die Hauptargumente. Dem Volkeswillen will der Gemeinderat nicht im Wege stehen und beschloss in seiner jüngsten Sitzung eine Verlegung der Urnenwand auf die linke Seite der Aussegnungshalle. Hier sollen die sterblichen Überreste zukünftig ihre letzte Ruhestätte erhalten, informierte Bürgermeister Harald Engbrecht (UWG). Er gab zu, dass der ursprünglich geplante Standort für die Quader nicht optimal sei und will schnell handeln.
Der Bürgermeister stellte auch klar, dass er sich wahrscheinlich etwas missverständlich bei der Aussage über eine "Drohgebärde" wegen der Fahrbahnmarkierung auf der Kister Straße geäußert hatte. Wie berichtet, hatte das Staatliche Bauamt an einigen Stellen Parkplätze auf der Straße ausgewiesen, zwei davon gegenüber einer Ausfahrt von zwei Häusern. Daraufhin hatten sich die Eigentümer und Bewohner beschwert, schriftlich und auch in einem Telefonat mit der Bürgermeisterstellvertreterin Viola Scheder (UWG). Ziel des Anschreibens, das auch an alle Gemeinderäte und an Landrat Thomas Eberth ging, war eine Rücknahme der verkehrsrechtlichen Anordnung, da diese die Ausfahrt aus ihrem Grundstück sehr behindern würde.
Bürgermeister hofft auf Verständnis bei den betroffenen Bürgern
Während das Schreiben "angemessen und nachvollziehbar war", sei es im Telefonat mit der Bürgermeisterstellvertreterin sehr wohl zu einer Drohung mit der Beauftragung eines Anwalts gegangen. Diese beiden Dinge hätte Engbrecht besser erklären und trennen müssen, so sein Eingeständnis. Viola Scheder habe ihn vertreten, da er im Krankenstand gewesen sei, erläuterte er zusätzlich. Natürlich suche man die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, aber sobald das Wort "Anwalt" falle, müsse man sich jedes Wort genau überlegen. Das Gespräch, so informierte er den Gemeinderat, war noch vor Verfassung des Briefes erfolgt, wie man anhand von Aufzeichnungen der Gemeinde belegen kann. Bürgermeister Engbrecht hofft noch immer auf Verständnis bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, zumal auf den beiden Parkplätzen auf der Kister Straße nur ganz selten wirklich Autos parken würden.
Mehrere Baugesuche und Bauvoranfragen für den Bau von Wohnungseigentum erfreuten den Bürgermeister. Zum einen wächst so die Einwohnerzahl von Kleinrinderfeld, so seine Aussage, zum anderen werden auch mehrere Baulücken endlich geschlossen, was das Ortsbild insgesamt abrundet.
Ausgleichszahlungen für Landwirte beschlossen
Einstimmig beschloss der Gemeinderat Ausgleichszahlungen für Landwirte aufgrund von Ernteminderungen durch eingeschränkte Düngung im Wasserschutzgebiet. Dies verfolge man schon mehrere Jahre, aber erst mit einer genauen Bodenbeprobung könne ein Nachweis geliefert werden, dass die entsprechenden Landwirte sich vertragskonform verhalten. Im vergangenen Jahr konnten allerdings nicht genügend Messungen durchgeführt werden, da das Wetter nicht passte, um alle 70 Proben rechtzeitig vor der Aussaat zu nehmen. Trotzdem stimmte der Gemeinderat für die Ausgleichszahlung von 75 Euro in der Schutzzone II und 35 Euro für Flächen in der Schutzzone II A/B für das Kalenderjahr 2020/2021. Man will damit den betroffenen Landwirten ein gewisses Vertrauen aussprechen und hofft, dass dieses nicht missbraucht wird.
Positiv beschieden wurde auch die Übernahme der Kostensteigerung beim Seniorenticket des Verkehrsverbundes Mainfranken. Man sieht in der Übernahme ein positives Signal für die Bevölkerung. "Absolut sinnvoll", nannte beispielsweise Dominik Hetzer (SPD) die Übernahme der Kosten, die für die Gemeindekasse etwa 363 Euro im Jahr betragen.