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Würzburg: VCD Würzburg: Diese Dinge müssen 2021 für Radfahrer besser werden

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VCD Würzburg: Diese Dinge müssen 2021 für Radfahrer besser werden

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    Obwohl sich die Situation für Fahrradfahrer in Würzburg laut ökologischem Verkehrsclub Deutschland verbessert hat, gibt es auch 2021 Verbesserungspotential.
    Obwohl sich die Situation für Fahrradfahrer in Würzburg laut ökologischem Verkehrsclub Deutschland verbessert hat, gibt es auch 2021 Verbesserungspotential. Foto: Symbolfoto Fabian Gebert

    Radfahren ist in Würzburg ein kontroverses Thema. Für einige ist die hiesige Straßenführung ein fahrradfeindlicher Moloch. Andere sind der Ansicht, dass sich in den vergangenen Jahren mehr als genug für Radfahrer getan hat. Christian Loos, Landesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit Wohnsitz in Würzburg, sieht Verbesserungen, fordert für das Jahr 2021 jedoch trotzdem weitere Schritte. Welche das sind und wie die Stadtverwaltung dazu steht.

    Knappe Überholabstände gefährden Sicherheit von Würzburger Radfahrern

    "Das wichtigste Problem für Fahrradfahrer in Würzburg sind die mangelnden Überholabstände", sagt Loos. Knappe Überholmanöver von Autofahrern seien für Radfahrer eine Gefahr. Besonders problematisch seien Abschnitte der Frankfurter Straße, das Oegg-Tor an der Residenz sowie die Sieboldstraße, die in den Friedrich-Eberth-Ring einmündet. Hier, so fordert Loos, könnten ein generelles Tempolimit 30, stärkere Einfärbungen und verbreiterte Radwege helfen. "Notfalls müssen dafür Parkplätze weichen", so Loos.

    Die Frankfurter Straße wurde kürzlich in einer Sitzung des Radverkehrsbeirats thematisiert. Die dort vertretene Arbeitsgruppe Radverkehr lobt in einer anschließenden Pressemeldung, "dass der Radverkehr von dem zuvor vorhandenen holprigen und versteckten Radweg fahrbahnnah verlagert wurde." Die nun vorhandenen Schutzstreifen seien jedoch zu eng bemessen und beidseitig (wegen überholender Fahrzeuge und sich öffnender Fahrzeugtüren) gefährlich. Gefordert wird ein Überholverbot sowie Tempolimit 30.

    Eine Fahrradfahrerin demonstriert, welche Abstände für die Sicherheit des Radverkehrs an der Frankfurter Straße nötig wären.
    Eine Fahrradfahrerin demonstriert, welche Abstände für die Sicherheit des Radverkehrs an der Frankfurter Straße nötig wären. Foto: Joachim Schmitt/ AG Radverkehr

    "Zu geringe Überholabstände sind das Ergebnis von fehlerhaftem Verkehrsverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer und insbesondere Sache der Kontrolle des fließenden Verkehrs", sagt hingegen Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Weiß verweist zudem auf die städtische Imagekampagne "Miteinander im Verkehr", die bei Autofahrern für ausreichende Abstände wirbt.

    Öffnung von Einbahnstraßen für Würzburger Radfahrer

    Ein weiteres Ärgernis für Radfahrer in Würzburg sind laut VCD-Mann Loos zahlreiche für den Radverkehr nicht freigegebene Einbahnstraßen. So seien etwa die Philipp-Schrepfer-Allee und die Kapuzinerstraße wichtige Passagen. Eine Öffnung der Philipp-Schrepfer-Allee habe man gegenüber der Stadtverwaltung bereits vor einigen Jahren angeregt, geschehen sei seitdem jedoch nichts.

    44 Prozent der etwa 140 Einbahnstraßen in Würzburg (62) seien bereits für den Radverkehr freigegeben, sagt Stadtsprecher Weiß. Jedoch seien bei der Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr verschiedene Kriterien wichtig: "Die Ein- und insbesondere Ausleitung des Radverkehrs in/ aus einer freigegebenen Einbahnstraße stellen dabei die größte Herausforderung dar." Die Stadtverwaltung arbeite jedoch kontinuierlich an der Freigabe von weiteren Einbahnstraßen.

    Bessere Kennzeichnung von Fahrradstraßen in Würzburg

    Speziell ausgezeichnete Fahrradstraßen sollen den Radverkehr in Deutschland attraktiver machen. In diesen Straßen ist es Fahrradfahrern etwa erlaubt, nebeneinanderzufahren. Loos lobt diesbezüglich: "Die Einrichtung der Fahrradstraße in der Münzstraße ist baulich schnell gelungen." Er klagt jedoch auch: "Die Münzstraße ist nicht ausreichend als Fahrradstraße erkennbar."

    Der zuständige Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen arbeite derzeit an einem "Farbcode", der Radfahrern eine bessere Orientierung bieten und andere Verkehrsteilnehmer sensibilisieren solle, versichert Stadtsprecher Weiß. "Das Gestaltungskonzept soll (...) in den nächsten Sitzungsläufen eingebracht werden."

    Laut VCD  ist die Münzstraße nicht ausreichend durch Markierungen als Fahrradstraße ersichtlich.
    Laut VCD  ist die Münzstraße nicht ausreichend durch Markierungen als Fahrradstraße ersichtlich. Foto: Sivia Gralla

    Prominente Radfahrer sollen öffentlichkeitswirksam Stellung beziehen

    "Was Radverkehr in Würzburg angeht, kommen wir von ganz unten", sagt Christian Loos. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Situation jedoch verbessert.  Auch sei das Engagement des städtischen Radbeauftragten Adrien Cochet-Weinandt lobenswert. Die städtische Imagekampagne für besseres Miteinander im Verkehr sei zwar guter ein Schritt, brauche jedoch mehr finanzielle Mittel. Gut wäre zudem, wenn sich prominente Radfahrer wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt öffentlich deutlicher positionieren würden, so Loos. "Dann gäbe es vielleicht auch mehr Mut, stärker in den Autoverkehr einzugreifen und an den notwendigen Stellen etwa auch Parkplätze zu entfernen."

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